• Darts
  • Tennis
  • Alle Sportarten

Anzeige
Anzeige
NFL live auf ProSieben, ProSieben MAXX und ran.de

Ron Rivera: Der Krisenmanager der Washington Commanders ist wieder gefragt

  • Aktualisiert: 16.06.2022
  • 17:08 Uhr
  • ran / Andreas Reiners
Article Image Media
© IMAGO/Icon SMI
Anzeige

Die Washington Commanders werden von Trainer Ron Rivera mal wieder durch einen Skandal geführt. Der 60-Jährige ist der Krisenmanager der Franchise - und wird 2022 in dieser Funktion wohl noch öfter gefragt sein.

München/Washington – Ron Rivera weiß, wie man mit Krisen umgeht.

Deshalb hatte er es bei der Pressekonferenz eilig. Er nahm seine Kappe ab, strich sich kurz durch das Haar, sagte kurz "Cool" und legte umgehend los, noch vor der ersten Frage haute er ein Statement raus. 

Denn der Head Coach der Washington Commanders wollte keine Zeit verlieren. 

Anzeige

Die Gründe für die Geldstrafe

Man kann das symbolisch sehen, denn Rivera hat Defensive Coordinator Jack Del Rio für dessen kontroverse Kapitol-Aussagen mit einer Geldstrafe in Höhe von 100.000 Dollar belegt – und wollte das Thema erläutern, aber dann auch für beendet erklären.

"Hier geht es nicht darum, dass er sein Recht auf freie Meinungsäußerung wahrgenommen hat", sagte Rivera. "Es geht darum, was sich auf dieses Football-Team auswirkt. Ich glaube sehr stark an den ersten Verfassungszusatz (der die Meinungsfreiheit schützt, Anm.d.Red.)." Es sei eine sehr ernste Frage und ein sehr ernstes Thema, so Rivera, mit dem aber auch eine große Verantwortung einhergehe, "und am Ende des Tages hat es uns getroffen. Deshalb habe ich getan, was ich getan habe."

Clips 14.06

"Best Joke": Brady macht sich über Peyton lustig - Eli freuts

Tom Brady erlaubt sich einen Scherz auf Kosten von Peyton Manning. In einem Video auf Twitter trainiert er mit einer Kamera um den Kopf. Diese filmt dabei einen speziellen Winkel. Worum es sich handelt, erfahrt ihr im Video.

  • Video
  • 01:04 Min
  • Ab 0

Rivera hat auch durch seine Zeit als Coach, speziell in Washington, eine gewisse Routine entwickelt, was Ereignisse wie diese angeht. Drei Minuten lang erklärte er sehr deutlich seine Sicht, dass Del Rio sich auch beim Team entschuldigt und mit den Spielern gesprochen habe. 

Die Commanders haben das Thema aufgearbeitet – und wollen sich nicht mehr damit aufhalten.

"Es ging darum, Verantwortung zu übernehmen, uns selbst zur Rechenschaft zu ziehen und dann nach vorne zu schauen und zu versuchen, sich mit den Dingen zu versöhnen", sagte Rivera.

Jede weitere Frage zu dem Thema erstickte Rivera im Keim. Der Football soll zurück auf die Agenda, zu oft rückte er in Washington in den vergangenen beiden Jahren in den Hintergrund. 

Die Commanders haben auf dem Weg in die neue Saison genug sportliche Baustellen, mit denen sie sich beschäftigen müssen. Wie zum Beispiel mit dem neuen Vertrag für Top-Receiver Terry McLaurin, der das Minicamp schwänzte, weil das neue Arbeitspapier noch nicht unterschrieben ist. Oder mit der Frage, ob Defensive End Chase Young nach seinem Kreuzbandriss rechtzeitig fit wird. Um nur ein paar zu nennen.

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

Neue Störfeuer warten

Dabei ist klar, dass die nächsten Störfeuer im Grunde nur darauf warten, ausgetreten werden zu müssen.

Denn im Zuge des Ermittlungsverfahrens um das Arbeitsklima bei den Washington Commanders hat der US-Kongress auch Commanders-Eigentümer Dan Snyder sowie NFL-Commissioner Roger Goodell zu einer Anhörung am 22. Juni vorgeladen. Snyder sagte am Mittwoch seine Teilnahme ab, ist aber bereit, weiter zu kooperieren.

Del Rio Strafe
News

Commanders: Fette Strafe für Del Rio

Nach den umstrittenen Aussagen zum Sturm auf das US-Kapitol im vergangenen Jahr verdonnert Washingtons Head Coach Ron Rivera seinen Coordinator Jack Del Rio zur Zahlung einer Strafe in Höhe von 100.000 US-Dollar.

  • 10.06.2022
  • 21:45 Uhr

Begonnen hatte dieser Skandal mit einem Artikel in der "Washington Post" aus dem Jahr 2020, in dem 40 ehemalige Angestellte Verantwortlichen der Franchise sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz sowie weitere Vergehen vorwarfen.

Das toxische Klima rund um die Franchise ist seitdem ein ständiger Begleiter, auch die Umbenennung, weg von Redskins, hin zu den Commanders, sorgte für Unruhe. Achja, Finanzbetrug wird den Commanders auch vorgeworfen, Gelder sollen veruntreut worden sein.

Anzeige
Anzeige

Wichtige Saison vor der Brust

Ein oder zwei Skandale mehr machen dann auch keinen großen Unterschied, leider überrascht das in der NFL aktuell niemanden mehr. Dafür stören sie das Team seit längerer Zeit kontinuierlich.

Rivera ist deshalb immer wieder als Krisenmanager gefragt. Dabei hat er hat ein wichtiges Jahr vor sich. Es ist seine dritte Saison in Washington, nach einem 7:9-Jahr (mit Playoff-Teilnahme in einer unfassbar schwachen NFC East!!) und einer 7:10-Saison soll eine positive Bilanz her. Sollen endlich wieder sportliche Schlagzeilen geschrieben werden, und dann gerne positive. Im Moment absolvieren die Commanders das Minicamp, im Juli steigt dann das Training Camp.

"Dies ist unsere dritte Saison und ich würde gerne sehen, dass wir weiter wachsen und ich würde gerne sehen, dass wir ein neues Level erreichen", sagte Rivera. "Ich glaube, dass wir uns entwickeln und als Gruppe zusammenwachsen können, sowohl offensiv, defensiv als auch in den Special Teams. Aber für mich kommt es auf das Gewinnen an." Denn natürlich zählen am Ende Siege. Die harte Währung im Sport.

Erwartungen und Druck steigen

Die Erwartungen steigen, der Druck auch. Denn vieles in Washington klingt nach Neustart. Neuer Name, neue Saison – und ein neuer Quarterback. 

Die Hoffnungen rund um die Commanders sind auch mit Carson Wentz verbunden, der von den Indianapolis Colts gekommen ist. Ruhe und Kontinuität auf der Quarterback-Position, verbunden mit einem sportlichen Aufschwung, wären essenziell für den kurzfristigen Weg der Commanders.

Der führt das Team zum Auftakt der Saison zu lösbaren Aufgaben wie den Jacksonville Jaguars, Detroit Lions und Philadelphia Eagles – Wentz' Ex-Team.

"Er ist brillant und intelligent. Er kam herein, nahm das Playbook zur Hand und machte sich an die Arbeit", sagte Rivera. "Er ist einfach einer dieser Typen, die arbeiten. Wenn ich Carson sehe, denke ich: 'Der Typ hat's drauf'." 

Rivera kann Krisen

Es zeigt sich in diesen Tagen aber mal wieder: Ein großer Trumpf inmitten der stets etwas chaotischen Commanders ist der Trainer. Denn Rivera weiß nicht nur, wie die Franchise tickt, wie man Probleme moderiert - er hat zudem den 2020 bei ihm diagnostizierten Hautkrebs besiegt. Er hatte in der Zeit trotz Chemo und Infusionen in der Halbzeit kein Spiel verpasst.  

Rückschläge? Krisen? Skandale? Rivera kann das längst nicht mehr schocken.

Wenn einer weiß, wie man damit umgeht, dann er.

Du willst die wichtigsten NFL-News, Videos und Daten direkt auf Deinem Smartphone? Dann hole Dir die neue ran-App mit Push-Nachrichten für die wichtigsten News Deiner Lieblings-Sportart. Erhältlich im App-Store für Apple und Android.


© 2024 Seven.One Entertainment Group