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21:17-Sieg gegen die Jacksonville Jaguars

Russell Wilson: Der Angezweifelte zeigt seine Führungsqualität, wenn es darauf ankommt

  • Aktualisiert: 18.11.2022
  • 17:37 Uhr
  • ran.de
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© imago
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Russell Wilson führt die Denver Broncos zu einem wichtigen Sieg gegen die Jacksonville Jaguars. Auch der Quarterback hat sich in dieser Saison viel Kritik anhören müssen - doch gerade in den brenzligen Situationen zeigt er seine Klasse.

Aus London berichtet: Julian Huter

London - Als Russell Wilson in seinem schillernden Liverpool-Auswärtstrikot und mit einem diamantenen Kreuz um den Hals das Podium in den Katakomben des Wembley Stadions betritt, ist seine Erleichterung spürbar. Der Druck, der von seinen Schultern abgefallen ist, fast greifbar.

"Wir hatten hier in London eine spektakuläre Woche", sagte der strahlende Quarterback nach dem 21:17-Erfolg seiner Denver Broncos gegen die Jacksonville Jaguars. Die letzten Wochen sind auch an ihm nicht spurlos vorbeigegangen, auch wenn das niemand öffentlich zugeben will.

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Denver Broncos starten Saison enttäuschend

Das Spiel in der englischen Hauptstadt war für die Broncos schon eine Art "Endspiel",  sonst hätten sie sich vermutlich von ihren Playoff-Ambitionen verabschieden und sich einen neuen Coach suchen müssen. Nur zwei der ersten sieben Spiele konnte das Team von Nathaniel Hackett gewinnen. Der Rookie-Head-Coach stand im Zentrum der öffentlichen Kritik. Doch auch Wilson wurde angezweifelt.

Lediglich fünf Touchdowns in sechs Spielen und die nach Punkten schlechteste Offensive der gesamten Liga. Hatte der 33-Jährige seinen Zenit etwa schon überschritten? Wurde "Russ" zuvor vielleicht überschätzt, wenn die Seattle Seahawks auch mit Geno Smith Spiele gewinnen?

Russell Wilson der Spießer?

Und wenn es sportlich nicht läuft, wird jedes Detail überanalysiert, dann wird die Kritik persönlicher. Insbesondere bei einem Quarterback, der der Anführer des gesamten Teams sein soll. Wilsons Führungsqualitäten wurden infrage gestellt. Dass einige seiner ehemaligen Mitspieler, darunter auch Richard Sherman, nicht sonderlich gut auf "Russ" zu sprechen sind, ist ein offenes Geheimnis.

Ex-NFL-Profi Channing Crowder nannte Wilson in seinem Podcast "einen verdammten Spießer". Ein Image, das den 33-Jährigen schon länger verfolgt. Seine öffentlichen Auftritte und zuletzt sein selbst kreierter Slogan mit den Broncos wurden in den Sozialen Medien häufig als "cringe" abgetan - Hohn und Spott inklusive.

Doch zumindest für diesen einen Nachmittag in London ließ er all die Spötter und Kritiker verstummen. Zugegeben, perfekt war Wilsons Comeback nach Verletzung sicher nicht. Nur 18 seiner 30 Würfe kamen an. 252 Yards sind kein überragender Wert, ebenso ein Touchdown gegenüber einer Interception.

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Nathaniel Hackett lobt Russell Wilson

Doch als es darauf ankam, zeigte Wilson, warum er bereits neun Mal in den Pro Bowl gewählt wurde und die Broncos ein Premium an Picks für ihn abgegeben hatten. Nach seiner ersten Interception, als den Broncos früh das Spiel zu entgleiten drohte, lächelte er an der Seitenlinie, sprach seinen Teamkollegen auf der Bank Mut zu. Und die sprangen ihrem angeschlagenen Quarterback mit einigen Big Plays zur Seite.

Bitter! Russell Wilson startet mit Interception

Bitter! Russell Wilson startet mit Interception

Das London Game startet für den Quarterback der Denver Broncos denkbar schlecht. Einer der ersten Pässe landet gleich bei den Jacksonville Jaguars.

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"Du lernst viel über deinen Quarterback, wenn er eine Interception wirft, sagte Coach Hackett nach der Partie. "Manche Quarterbacks brechen komplett ein und manche sagen 'hey, immerhin habe ich die früh hinter mich gebracht'. Und so war es bei Russ und er hat später einige wichtige Plays gemacht."

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London Game: Wilson übernimmt in der entscheidenden Phase        

Im finalen Viertel, als das Spiel in der Schwebe hing, übernahm Wilson eben jenes. Erst warf der Broncos-Star einen 47-Yards-Pass auf Receiver K.J. Hamler, dann erlief er das First Down kurzerhand selbst. Running Back Latavius Murray vollendete den Drive zum 21:17. K'Waun Williams sicherte den Sieg schließlich mit einer Interception.

Die Offense wirkte im Vergleich zu den ersten Wochen der Saison deutlich eingespielter - auch dank des London-Trips. Die Broncos flogen bereits am Dienstag nach London und absolvierten eine Art Mini-Training-Camp. "Das erste, was wir am Dienstag hier gemacht haben, war, dass wir alle gemeinsam essen gegangen sind. Einfach ein bisschen zusammen Spaß haben. Und ich glaube, das war der Kickstart für eine tolle Trainingswoche", sagte Wilson ran.

"Natürlich ist die Saison bisher nicht so gelaufen, wie wir uns das gewünscht haben. Aber sie ist noch nicht vorbei und jeder Sieg zählt. Wir haben immer eine Antwort gefunden, immer weitergekämpft, sind immer wieder aufgestanden", so Wilson weiter. Auch ein Sinnbild für seine persönliche Leistung.

Sollte der Sieg in London der Wendepunkt dieser Broncos-Saison sein, dann wird diese Woche wirklich als spektakulär in Erinnerung bleiben. 

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