"Zahnloser Tiger": Herbe Kritik an Commissioner Goodell nach Watson-Urteil

Obwohl die NFL die Sperre für Browns-Quarterback Deshaun Watson verlängert hat, erntet sie Kritik von Klägerseite. Commissioner Roger Goodell werden Aussagen vergangener Tage vorgehalten.

München/New York - Elf statt sechs Spielen Sperre für Deshaun Watson. Nachdem die NFL gegen das erste Urteil in der Causa des Quarterbacks der Cleveland Browns in Berufung gegangen war, einigte sich die Liga mit ihrer Gewerkschaft NFLPA auf eine Ausweitung der Sperre sowie eine Strafzahlung von fünf Millionen US-Dollar.

Für die Klägerseite fiel die Ausweitung der Strafe dennoch deutlich zu gering aus. Tony Buzbee, Anwalt der Klägerinnen, die gegen Watson wegen sexueller Belästigung geklagt hatten, kritisierte in einem Statement das Vorgehen der Liga und Commissioner Roger Goodell im Besonderen.

"Durch die Art und Weise, wie er diese Angelegenheit geregelt hat, hat Roger Goodell eines von zwei Dingen bewiesen: Entweder waren seine jüngsten Äußerungen völliger Blödsinn, oder sein Bellen ist viel schlimmer als sein Biss", erklärte Buzbee.

Und weiter: "Meiner Meinung nach ist er ein zahnloser Tiger. Die heutige Botschaft an alle Opfer ist klar. Wenn Sie glauben, dass Sie von einer mächtigen Person sexuell missbraucht wurden: 'Halten Sie den Mund und gehen Sie weg'. Die NFL hat mit Bestimmtheit bewiesen, dass die Eigentümer und die Organisation selbst sich nicht darum scheren."