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NHL

Expansion Draft: So entsteht ein neues US-Team

  • Aktualisiert: 19.07.2021
  • 20:33 Uhr
  • ran.de / Oliver Jensen
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© imago images/ZUMA Wire
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Die Seattle Kraken aus der NHL werden sich am Mittwoch beim Expansion Draft ein komplett neues Team zusammenstellen. Selbiges gab es bereits in der NFL oder der NBA. ran.de verrät, wie das funktioniert.  

München - Die Seattle Kraken haben fast alles, um in der nordamerikanischen Eishockey-Liga NHL mitzumischen – ein Trainerteam, einen General Manager und eine Heimstätte. Es gibt sogar bereits haufenweise Fan-Artikel der neuen Franchise zu kaufen.

Nur eines fehlt der Mannschaft noch: Spieler.

Dies wird sich am Mittwoch ändern. Dann findet nämlich der sogenannte Expansion Draft an. Das heißt: Die Seattle Kraken dürfen sich von 30 der bestehenden 31 NHL-Teams (die Vegas Golden Knights sind als bislang jüngstes NHL-Team ausgenommen) einen Spieler aussuchen.

Der Expansion Draft ist praktisch ein Unikat des US-Sports und fand in allen relevanten Profiligen bereits mehrfach statt.

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NFL: Die Entstehung der Houston Texans

In der NFL war das zuletzt im Jahre 2002 der Fall, als mit den Houston Texans ein neues Team entstand. In Wide Receiver Jermaine Lewis, Offensive Tackle Tony Boselli, Defensive Tackle Gary Walker und Cornerback Aaron Glenn kamen sie über den Expansion Draft zu vier Pro-Bowl-Spielern. 

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19 Spieler wurden auf diesem Wege ausgewählt. Die übrigen Akteure kamen über die Free Agency und über den üblichen NFL Draft, bei dem die besten College-Spieler ausgewählt werden, nach Houston. Die Texans hatten beim Draft den Nummer-1-Pick und wählten auf diesem Wege Quarterback David Carr aus.

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NBA: Expansion Draft der Charlotte Bobcats 

In der NBA gab es den letzten Expansion Draft im Jahre 2004. Damals entstanden auf diesem Wege die Charlotte Bobcats, die mittlerweile als Charlotte Hornets in der stärksten Basketball-Liga der Welt spielen.

In der Major League Soccer gab es seit dem Jahre 1997 insgesamt 14 Expansion Drafts, weil sich die nordamerikanische Fußballiga in einem ständigen Wachstum befindet.

Grundsätzlich unterliegt ein Expansion Draft gewissen Regeln, die von Liga zu Liga unterschiedlich sein können, sich allerdings im Grundsatz ähneln.

Selbstverständlich ist es nicht möglich, sich von jedem Team den besten Spieler auszuwählen und dadurch ein All-Star-Team zusammenzustellen, das über Jahre nahezu unschlagbar ist. Die übrigen Teams haben nämlich die Möglichkeit, ihre Schlüsselspieler zu schützen.

Im Falle des bevorstehenden Expansion Draft in der NHL bedeutet das: Alle Spieler können sieben Stürmer, drei Verteidiger und einen Torwart oder acht Spieler (ob nun Stürmer oder Verteidiger) und einen Torwart schützen, sodass diese Akteure von Seattle nicht ausgewählt werden können.

Sidney Crosby ist automatisch geschützt, Leon Draisaitl nicht

Einige Spieler haben eine sogenannte No Movement Klausel in ihrem Vertrag. Das bedeutet: Das Team ist dazu verpflichtet, sie auf ihre Liste der geschützten Spieler zu setzen – außer der Spieler verzichtet freiwillig darauf.

Sidney Crosby, der Superstar der Pittsburgh Penguins, hat sich beispielsweise solch eine Klausel in den Vertrag schreiben lassen. Der deutsche Leon Draisaitl von den Edmonton Oilers besitzt eine solche Klausel nicht. Dennoch haben die Oilers ihn geschützt. 

Sonntag mussten die Teams bekanntgeben, welche Spieler geschützt sind bzw. welche Akteure den Seattle Kraken zur Auswahl stehen.

Zudem gibt es Spieler, die bei einem Expansion Draft ohnehin nicht ausgewählt werden dürfen. Dies betrifft zum Beispiel alle Spieler, die sich im ersten oder zweiten Profi-Vertragsjahr befinden.

Auch Spieler mit potenziell karrierebedrohenden Verletzungen, die mehr als 60 Spiele in Folge verpasst haben oder denen anderweitig die Schwere der Verletzung bestätigt wurde, sind für Seattle keine Option.

Aufgrund der Größe der Kader bleiben dennoch genügend Spieler übrig, mit denen sich ein gutes Team zusammenstellen lässt.

Ein gutes Beispiel sind die Vegas Golden Knights, die 2017/2018 in ihrer ersten Saison nach dem Expansion Draft direkt in das Finale um den Stanley-Cup einzogen.

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