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Leon Draisaitl und das Aus mit den Edmonton Oilers: Das raten die ranNHL-Experten

  • Aktualisiert: 19.05.2023
  • 11:26 Uhr
  • ran.de
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© IMAGO/USA TODAY Network
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Leon Draisaitl ist mit dem Edmonton Oilers in den Playoffs mal wieder vorzeitig gescheitert. Für die ranNHL-Experten Uwe Krupp und Stefan Ustorf ist klar, was den Oilers fehlt. An eine Flucht des Superstars glauben sie aber nicht.

Von Andreas Reiners

Uwe Krupp zögerte keine Sekunde. Die Antwort des Trainers der Kölner Haie kam sofort, der 57-Jährige ließ damit keine Zweifel aufkommen. 

"Ja", bekräftige der ranNHL-Experte im Gespräch mit ran, Leon Draisaitl brauche den Stanley Cup, die Trophäe, den Titel, denn "der gehört dazu, um ihn geht es im Endeffekt". 

Krupp weiß als früherer Stanley-Cup-Sieger, wie es sich anfühlt, wie wichtig dieser Triumph vor allem in der Karriere eines Superstars wie Draisaitl ist. Wie viel so ein Eintrag in der Vita ausmacht. Denn schnell wird man in solchen Fällen als der Unvollendete betitelt. Auch in anderen Sportarten ist es so, dass eine Karriere erst als rund gilt, wenn auch die entsprechenden Titel hinzugekommen sind.

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Uwe Krupp: "Das liegt den Spielern im Blut"

Krupp versucht es mit einem Vergleich, um die sportlichen Prioritäten zu erklären. "Die Olympische Goldmedaille zum Beispiel passt mehrfach in den Stanley Cup", so Krupp über die Wichtigkeit des NHL-Pokals. "Man steht morgens auf, will den Stanley Cup gewinnen, arbeitet den ganzen Tag dafür, geht abends ins Bett und weiß, dass es am nächsten Tag wieder darum gehen wird. Das liegt den Spielern im Blut, und deshalb bedeutet es auch so viel, wenn man ihn gewinnt."

Deutlich entspannter sieht das ranNHL-Experte Stefan Ustorf.  

Der aktuelle Sportdirektor der Nürnberg Ice Tigers sagt ähnlich vehement wie Krupp: "Leon braucht den Titel nicht. Er will ihn, und das macht ihn aus. Deshalb bin ich davon überzeugt, dass er ihn auch gewinnen wird", so Ustorf im ran-Gespräch.  

Es gebe genügend Beispiele von Spielern, die vier Titel gewonnen hätten und die kein Mensch kenne, so Ustorf, der betont, dass es in einer Eishockey-Mannschaft auf mehr ankommt als einen Spieler. "Das ist kein Einzelding, das ist ein Mannschaftssport und er ist abhängig von den Leuten um sich herum. Ihn nur nach dem Titel zu beurteilen, macht es für mich viel zu einfach", so der 49-Jährige. 

Draisaitl ist erst 27 Jahre alt, doch die erneute Enttäuschung, dass es trotz seiner Qualitäten und die von Connor McDavid durch das Aus gegen die Vegas Golden Knights mal wieder nicht gereicht hat, ist riesig.

Was fehlt den Edmonton Oilers?

Was fehlt den Oilers für den großen Wurf, was fehlt auf den letzten Metern, in der Crunch Time, wenn es darauf ankommt? Für den ersten Titel seit 1990? Und den ersten für Draisaitl, der es mit dem hoch veranlagten Team nie weiter als bis in die Conference Finals schaffte?

"Sie haben Leon Draisaitl, sie haben Connor McDavid, da muss ein Stanley Cup her. Doch so simpel ist das nicht", sagt Krupp. "Denn die Mischung, die da zusammenkommen muss – das ist nicht so einfach. Du brauchst eine klare Rollenverteilung und absolut perfekte Chemie. In diesem Umfeld kann sich eine Gewinner-Mentalität entwickeln. Aus meiner Sicht verbessern sich die Oilers jedes Jahr, sie sind aber noch nicht ganz da, wo sie sein müssen, um eine Championship Mannschaft zu sein", so Krupp, der anderen Teams in der Tiefe eine bessere Mischung für die Postseason bescheinigt. Und die setzen sich dann durch, obwohl sie vielleicht nicht die ganz großen Namen haben. In einer Mannschaft müssten alle titelrelevanten Elemente und Details im richtigen Moment greifen, so Krupp: "Die Oilers waren besser als in den letzten Jahren, aber alle Faktoren waren wahrscheinlich (noch) nicht zusammen".

Für Ustorf sind die Oilers nun allerdings "nicht in einer Situation, in der sie alles über einen Haufen werfen müssen. Sie haben alles, was es braucht, um Erfolg zu haben, abgesehen von kleinen Veränderungen. Auf der Torhüter-Position muss etwas passieren, dazu vielleicht noch ein, zwei Verteidiger, die in der Tiefe noch mehr aushelfen können." 

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Und dann braucht es das, was es in den Playoffs immer braucht: "Die Topstars müssen ihr bestes Spiel machen, 'unsung heroes', mit denen keiner gerechnet hat, müssen über sich hinauswachsen, und es gehört Glück dazu, es muss alles passen." 

Wie geht Leon Draisaitl mit dem Aus um?

Draisaitl zeigte sich nach dem Aus tief enttäuscht, auch selbstkritisch, er sprach davon, dass es sich wie ein verschwendetes Jahr anfühle. Wie geht man mittelfristig damit um? "Er muss das zunächst einmal verdauen und verarbeiten. Ich glaube aber nicht, dass es kompliziert ist", sagt Krupp: "Als wir mit Colorado den Stanley Cup gewonnen haben, haben wir uns zehn Tage später getroffen, saßen in der Kabine, haben uns angeschaut und besprochen, was wir besser machen müssen, um den Titel wieder zu gewinnen. Dieser Prozess ist in jeder Mannschaft anders, aber das wird der Weg sein, den Leon geht. Und das wird ihm nicht schwerfallen." 

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Mit den Oilers, für die der Center seit 2014 spielt und wo er in den vergangenen Jahren zu einem absoluten Superstar gereift ist, kann er laut Vertrag noch zwei Jahre lang auf Titeljagd gehen. Nach der Saison 2024/25 wäre er Free Agent. Wäre ein vorzeitiger Abgang vielleicht sogar eine Option? 

Wie lange tut sich Draisaitl Edmonton noch an?, fragte ran in einem Kommentar nach dem Playoff-Aus. Tim Keller, Autor der Fanseite "Oilers Nation", sieht das komplett anders, die Erwiderung haben wir auf ran veröffentlicht.

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Wechselt Leon Draisaitl?

Und wie sehen das die Experten? Wechselt Draisaitl?

"Ich glaube nicht, dass er das macht. Ich schätze ihn als sehr loyal ein. Sie werden aus dieser Saison lernen, an sich arbeiten und wieder besser werden, der Kern der Mannschaft wird sich weiterentwickeln. Es ist ein Prozess, auch wenn die Fans das nicht gerne hören", sagte Krupp.

Auch Ustorf kann es sich bei Draisaitl nicht vorstellen. "Das Gras ist auf der anderen Seite nicht immer grüner. Es ist eher immer besser, in den Spiegel zu schauen und zu sehen, was man verbessern kann. Aber die Oilers haben, wenn sie unverändert in die neue Saison gehen, erneut die Chance, den Stanley Cup zu gewinnen."


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