Halbschwergewichtler hofft auf WM-Chance
Nach K.o.-Sieg gegen Liebau: Bösel will Kovalev oder Ward
- Aktualisiert: 01.05.2016
- 11:14 Uhr
- ran.de / Mark Bergmann
Dominic Bösel boxt sich mit einem beeindruckenden Sieg mehr und mehr in den Fokus. Nun soll der SES-Schützling seinen ersten WM-Kampf bekommen.
Spergau - Er kann auch Knockouts! In der elften Runde stoppte Dominic Bösel am Samstagabend den schlagstarken Frankfurter Denis Liebau in der ausverkauften Spergauer Jahrhunderthalle. Damit hatten die wenigsten Experten gerechnet, der 26-Jährige gilt als Techniker, für ihn war es erst der achte Knockout im 22. Profikampf.
Einen vorzeitigen Sieg hätte man eher dem früheren Kickbox-Europameister Liebau zugetraut. Der K.o.-Garant (19 Siege, 18 vorzeitig) baute nach starkem Start aber immer weiter ab, wackelte in Runde 8 zum ersten Mal und musste in der elften ganz die Segel streichen.
Bösel: "Jetzt haust du ihn um"
"Das kam ganz locker, auf einmal lag er", freute Bösel sich im Anschluss. "Da dachte ich mir: Jetzt gehst du drauf, jetzt haust du ihn um!"
Mit einem rechten Aufwärtshaken hatte er Liebau auf die Bretter geschickt und danach nichts mehr anbrennen lassen. Unter Dauerfeuer erzwang er zwei weitere Niederschläge, bis Ringrichter Ingo Barrabas den Kampf abwinken musste.
Jetzt gegen Super-Champion Kovalev?
Damit ist der Weg nun frei für größere Duelle. Aktuell führt Bösel die WBO-Weltrangliste im Halbschwergewicht an, hält den Interconti-Gürtel des Verbandes. Ein Kampf gegen Super-Champion Sergey Kovalev steht deshalb schon länger im Raum.
"Natürlich ist das ein Thema, Kovalev ist schließlich Weltmeister", verriet Bösel ran.de. Der 33-jährige Russe hält WM-Titel in drei Weltverbänden und gilt als derzeit bester Kämpfer seiner Gewichtsklasse. Im November wird er einen Mega-Fight gegen den ungeschlagenen Andre Ward bestreiten. Den Sieger dieses Kampfes wünscht sich Promoter Ulf Steinforth als Gegner für Bösels erste WM-Chance.
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Wird Bösel zum Pflichtherausforderer?
"Kovalev war schon immer interessant für uns", so Steinforth, der nun darauf hofft, dass Bösel bei der nächsten WBO-Convention im Herbst zum Pflichtherausforderer ernannt wird. "Dann sollen die im November ihren Kampf gegen Ward machen und der Gewinner könnte der Gegner von Dominic sein."
Dass ein Duell mit dem Berliner Enrico Kölling bis dahin eine interessante Option wäre, findet Steinforth dagegen nicht. "Das ist Schwachsinn, der ist doch gar nicht seine Liga", wiegelte der SES-Chef ab: "Dominic ist schon zwei Stufen weiter als Kölling."
Bösel macht sich über Kölling lustig
Der 26-jährige Olympia-Veteran aus dem Sauerland-Lager sicherte sich Anfang April den Interconti-Titel der WBA, musste im vergangenen Jahr jedoch seine bislang einzige Karriere-Niederlage gegen den Italiener Mirco Ricci einstecken, den Bösel 2013 knapp nach Punkten besiegt hatte.
"Enrico boxt ja gerne die Gegner, die ich schon geschlagen habe", lachte der deshalb: "Das kann er ruhig weitermachen, danach kann er gerne mal anfragen."
Mark Bergmann