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3,5 Jahre Haft! Hoeneß legt Revision ein

  • Aktualisiert: 13.03.2014
  • 19:31 Uhr
  • ran.de
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Tag der Entscheidung im Landgericht München: Am vierten Prozesstag in der Steueraffäre um den Präsidenten des FC Bayern München, Uli Hoeneß, hat das Gericht den 62-Jährigen für seine Steuervergehen zu drei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Hoeneß hat gegen dieses Urteil bereits das Rechtsmittel der Revision eingelegt. Hier gibt es noch einmal alles Ereignisse des Tages zum Nachlesen.

München - Das ist ein Hammer: Das Landgericht München hat den Präsidenten des FC Bayern München, Uli Hoeneß, für seine Steuervergehen zu drei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Das Gericht um den vorsitzenden Richter Rupert Heindl hielt seine Selbstanzeige für unwirksam und glaubte, dass Hoeneß bei seiner Selbstanzeige von der Angst getrieben war, entdeckt zu werden. Ein Freispruch sei zu keinem Zeitpunkt zu erwarten gewesen, meinte Heindl.

Hoeneß hat gegen dieses Urteil direkt Revision eingelegt. Somit wird sich automatisch als nächste Instanz der Bundesgerichtshof mit dem "Fall Hoeneß" beschäftigen.

Hier gibt es noch einmal alle Ereignisse des Tages zum Nachlesen: 

16:47 Uhr: So, das war's jetzt erstmal. Im Landgericht München wird nach dem riesigen Medien-Aufkommen rund um den Hoeneß-Prozeß jetzt auch erst einmal aufgeräumt. So wie es aktuell aussieht, wird der "Fall Hoeneß" wohl vor dem Bundesgerichtshof fortgesetzt. Es bleibt also weiterhin spannend.

16:07 Uhr: Die "tz" zitiert Richter Rupert Heindl in seiner Urteilsverkündung wie folgt: "Das bloße Berufen darauf, die Bank habe quasi alles alleine gemacht, nehmen wir Ihnen nicht ab. Sie waren getrieben von der Angst vor Entdeckung. Sie hatten viele Jahre Zeit, ihre Angelegenheiten in Ordnung zu bringen. Sie haben es nicht getan, sondern, wie sie selbst eingeräumt haben, auf Zeit gespielt."

15:58 Uhr: Jetzt hat auch der FC Bayern auf das Urteil gegen seinen Präsidenten reagiert - das Präsidium, der Verwaltungsrat und auch der Aufsichtsrat des Vereins werden kurzfristig tagen. Eine öffentliche Reaktion scheint aber zunächst einmal unwahrscheinlich zu sein. Diese ist wohl erst in den kommenden zwei, drei Tagen realistisch.

15:55 Uhr: Und DFB-Präsident Wolfgang Niersbach meint: "Die Dimension des gesamten Vorgangs, wie er in den letzten Tagen publik wurde, hat auch uns als DFB überrascht. Die großen Verdienste von Uli Hoeneß für Bayern München und den gesamten deutschen Fußball bleiben unabhängig von diesem Prozess bestehen. Die juristische Beurteilung können in einem solchen Fall aber ausschließlich die Gerichte vornehmen, und da muss für Uli Hoeneß das gleiche Recht wie für jeden anderen gelten."

15:54 Uhr: Auch Hoeneß' ehemaliger Erzfeind Christoph Daum hat sich nun zum Gerichtsurteil geäußert: "Ich denke nur an den Menschen Uli Hoeneß und seine Familie. Ich wünsche ihnen allen viel Kraft. Die werden sie nun brauchen, um diese schwierige Zeit gemeinsam gut durchzustehen."

15:40 Uhr: Richter Rupert Heindl hat laut "Bild" im Gerichtssaal auch noch einmal die genaue Summe vorgerechnet, die Hoeneß an Steuern hinterzogen hat - es sind 28,46 Millionen Euro.

15:22 Uhr: Die Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen, Hannelore Kraft, twitterte nach dem Urteil gegen Hoeneß: "Ich glaube, alle können sehen, dass der Rechtsstaat funktioniert."

15:18 Uhr: Auch aus der Bundesliga gibt es jetzt die ersten Stimmen. So meinte der Vorstandsboss von Eintracht Frankfurt, Heribert Bruchhagen bei "Bild": "Mir tut es unendlich leid für Uli. Ich bin sehr erschrocken über die Vorstellung, dass Uli für seinen Fehler so heftig büßen muss. Ich bin sehr traurig."

15:17 Uhr: Hoeneß-Verteidiger Feigen zur Reaktion seines Mandanten: "Begeistert war er nicht."

15:16 Uhr: Die "BILD" zitiert Richter Rupert Heindl aus seiner Urteilsverkündung mit den Worten: "Herr Hoeneß, Sie haben sich selbst ans Messer geliefert."

15:11 Uhr: Ken Heidenreich, der Sprecher der Staatsanwaltschaft, erklärte, dass man der Bevölkerung eine Bewährungsstrafe nicht zumuten wollte.

15:08 Uhr: Richter Rupert Heindl soll laut "Spiegel Online" in seiner Urteilsbegründung gesagt haben: "Das bloße Berufen darauf, die Bank habe quasi alles alleine gemacht, nehmen wir ihnen nicht ab." Das Gericht glaubt also, dass Hoeneß vorsätzlich gehandelt habe. Einen besonders schweren Fall der Steuerhinterziehung konnte das Gericht jedoch nicht erkennen.

15 Uhr: Hoeneß muss übrigens nicht ins Gefängnis. Der Haftbefehl bleibt außer Kraft. Er darf also nach Hause.

14:58 Uhr: Hoeneß' Verteidiger Hanns W. Feigen erklärt, dass sie gegen dieses Urteil Revision einlegen und den Fall also entsprechend dem Bundesgerichtshof übergeben werden.

14:50 Uhr: OLG-Sprecherin Titz nimmt Stellung zur Urteilsverkündung von Richter Heindl. Sie erklärt, dass das Gericht Hoeneß' Selbstanzeige für unwirksam hält und es auch glaubt, dass Hoeneß bei seiner Selbstanzeige von der Angst getrieben war, entdeckt zu werden. Ein Freispruch sei zu keinem Zeitpunkt zu erwarten gewesen. 

14:35 Uhr: Es gibt auch schon die ersten Reaktionen auf dieses Urteil. So hält die Vorsitzende des Bundestags-Rechtsausschusses, Renate Künast, das Urteil im Steuerprozess gegen Hoeneß für richtig. "Die Haftstrafe ohne Bewährung war unausweichlich. Angesichts der riesigen Summen konnte das Gericht nicht anders entscheiden." 

14:29 Uhr: Ab sofort haben Uli Hoeneß und auch die Staatsanwaltschaft eine Woche lang Zeit, Berufung gegen das Urteil einlegen - geschieht das nicht, wird das Urteil rechtskräftig.

14:21 Uhr: Sämtliche Medien gehen davon aus, dass die Verteidigung in Revision gehen werde und der "Fall Hoeneß" somit noch lange nicht beendet wäre. Die nächste Instanz wäre für Hoeneß dann der Bundesgerichtshof. Aber bestätigt ist das noch nicht - denn die Urteilsbegründung von Richter Heindl läuft immer noch. 

14:20 Uhr: Hoeneß soll das Urteil regungslos aufgenommen haben. 

14:08 Uhr: OLG-Sprecherin Titz verkündet, dass das Gericht Hoeneß wegen Steuerhinterziehung zu drei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt hat. Die Begründung des vorsitzenden Richters Rupert Heindl im Gerichtssaal läuft gerade noch.

14:03 Uhr: Staatsanwalt Von Engel ist schon wieder im Gerichtssaal. Es scheint tatsächlich gleich weiterzugehen.

13:48 Uhr: So, Uli Hoeneß ist nach der Mittagspause wieder zurück im Landgericht - um 14 Uhr soll es hier weitergehen. Und dann könnte wohl auch schon das Urteil verkündet werden.

13:02 Uhr: Immer noch Pause im Landgericht München. Laut "SZ" ist es möglich, dass Uli Hoeneß bei Einstellung des Verfahrens 69 Millionen Euro zahlen muss - also die hinterzogene Summe plus elf Prozent Zinsen. Laut "BILD" soll Hoeneß dem Finanzamt übrigens 107 Millionen Einnahmen verschwiegen haben. Das Urteil in der Steueraffäre um den Bayern-Präsidenten wird für 14 Uhr erwartet.

11:20 Uhr: Das Gericht um den vorsitzenden Richter Rupert Heindl will sich nun mindestens bis 14 Uhr beraten - dann soll es im Landgericht München weitergehen und dann ist wohl auch mit einem Urteil zu rechnen.

11:18 Uhr: Uli Hoeneß, nachdem sein Verteidiger Hanns W. Feigen eine Bewährungsstrafe und die Aussetzung des Haftbefehls gegen seinen Mandanten gefordert hat: "Ich habe dem nichts hinzuzufügen."

11:16 Uhr: OLG-Sprecherin Titz erklärt, dass die Strafverteidigung keine konkrete Strafhöhe gefordert habe. 

11:14 Uhr: Hoeneß-Verteidiger Feigen stellt klar, dass eine wirksame Selbstanzeige nur knapp verfehlt worden sei - und fordert am Ende eine Bewährungsstrafe für Hoeneß!

11:11 Uhr: Feigen erklärt in seinem Plädoyer laut "tz", dass Hoeneß immer geholfen habe, wo Not am Mann war und immer ein Herz für andere Menschen gezeigt habe. 

10:57 Uhr: Laut BILD.de habe Hoeneß die Forderung der Staatsanwaltschaft geschockt und mit versteinerter Miene vernommen.

10:51 Uhr: Für Feigen stehe fest, dass alle relevanten Zahlen bei der Selbstanzeige von Hoeneß auf den Tisch gelegt worden seien. "Man dürfe auch nachbessern", sagte der Anwalt laut "AZ".

10:37 Uhr: Hoeneß-Anwalt Feigen hält laut "AZ" dagegen, erklärte in seinem Plädoyer wohl, dass Hoeneß' Tat noch nicht entdeckt wurde und sich sein Mandant aus eigenen, freien Stücken selbst angezeigt habe. Und die Summe in der Selbstanzeige decke seiner Meinung nach auch die Summer der hinterzogenen Steuern. 

10:25 Uhr: Jetzt hat Hoeneß-Verteidiger Feigen das Wort.

10:21 Uhr: Die Staatsanwaltschaft fordert fünf Jahre und sechs Monate Haft!

10:19 Uhr: Wenn es nach Staatsanwalt Von Engel gehe, so berichtet die "AZ", liege bei Hoeneß ein besonders schwerer Fall der Steuerhinterziehung vor. Milderungsgründe sehe er kaum.  

10:17 Uhr: Nach den letzten Worten von Hoeneß wird sich das Gericht um den vorsitzenden Richter Rupert Heindl zur Beratung zurückziehen - ein Urteil ist für frühestens 13 Uhr, eher jedoch für den späten Nachmittag zu erwarten.

10:14 Uhr: Nach dem Plädoyer von Staatsanwalt Achim von Engel kommt Hoeneß-Verteidiger Hanns W. Feigen zu Wort - er wird anders als Von Engel auf vollständige Wirksamkeit der Selbstanzeige plädieren. Das Schlusswort hat dann Uli Hoeneß selbst.

10:09 Uhr: Desweiteren werfe der Staatsanwalt Hoeneß laut "AZ" vor, weitere Unterlagen auch nach Aufforderung nicht geliefert zu haben. Und deswegen komme er auch zu dem Schluss, dass keine wirksame Selbstanzeige vorlag!

10.07 Uhr: Laut "Abendzeitung" soll Staatsanwalt Achim von Engel in seinem Plädoyer gesagt haben, dass Hoeneß trotz Steuer-CD's sein Schweizer Konto nicht schnell genug angezeigt habe - erst der Bericht im "Stern" habe ihn wieder aktiv werden lassen.

10.05 Uhr: Die Beweisaufnahme ist geschlossen! Jetzt geht's an die jeweiligen Plädoyers.

10 Uhr: Wie könnte das Strafmaß für Uli Hoeneß heute ausfallen? Die Spanne ist sehr groß: Denn zwischen Freispruch und zehn Jahren Haft ist wirklich alles möglich. Es kommt letztendlich darauf an, ob das Gericht Hoeneß' Steuervergehen als besonders schweren Fall einschätzt - dann wäre sogar die Höchststrafe drin. Oder aber, sie erachten seine Selbstanzeige für gültig, dann könnte das Verfahren sogar eingestellt werden. Seine Steuerschuld müsste er allerdings plus Zinsen trotzdem bezahlen.

09:50 Uhr: Der Prozess läuft wieder. OLG-Sprecherin Titz meinte kurz vor dem Beginn noch: "Ich will über die Maßnahmen der Kammer nicht spekulieren". Man darf also gespannt sein, was im Laufe des Tages alles passiert.

09:43 Uhr: OLG-Sprecherin Titz teilte mit, dass tatsächlich davon auszugehen ist, dass bereits heute Nachmittag ein Urteil verkündet wird. Die spannendste und für Hoeneß entscheidende Frage für das Urteil wird sein, ob seine Selbstanzeige nun akzeptiert wird und gültig ist - oder eben nicht.

09:36 Uhr: Alle Journalisten im Gerichtssaal mussten heute übrigens ihre Handys abgeben - in den drei Tagen zuvor mussten sie nur ausgeschaltet werden. Das Gericht möchte so sicherstellen, dass heute keinerlei Informationen nach draußen dringen.

09:32 Uhr: So, gleich geht es wieder los im Landgericht München. Uli Hoeneß hat soeben den Gerichtssaal betreten, lutscht ein Bonbon und wirkt einigermaßen gefasst.

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