• Darts
  • Tennis
  • Alle Sportarten

Anzeige
Anzeige

Allofs: "Haben keine Angst vor dem FC Bayern"

  • Aktualisiert: 13.08.2015
  • 12:45 Uhr
  • ran.de / Patrick Mayer
Article Image Media
© imago
Anzeige

Wolfsburg-Boss Klaus Allofs erklärt im ran Magazin, was er von Sticheleien aus Dortmund hält, wie er den Bayern auf die Pelle rücken will und warum ein Ziel dennoch unrealistisch ist.

München/Wolfsburg – Der VfL Wolfsburg kann Coach Pep Guardiola und dem FC Bayern in der Bundesliga-Saison 2015/16 richtig gefährlich werden. Sagt Bundestrainer Joachim Löw. Und ist damit anderer Meinung als Klaus Allofs. "Ich halte die Meisterschaft für unrealistisch", sagt der Geschäftsführer Sport der Wolfsburger vor dem Saison-Start im Gespräch mit dem ran Magazin – die digitale Bundesliga-Vorschau 15/16.

Anzeige

Allofs: "Können Bayern auf die Pelle rücken"

Dennoch glaubt der 58-Jährige, dass sein Klub den Bayern zumindest "wieder auf die Pelle rücken" kann. Wie? Das erklärt der frühere Nationalspieler im ran Magazin – die digitale Bundesliga-Vorschau 15/16.

Klaus Allofs über…

… Wolfsburgs Chancen auf die Meisterschaft: "Wir streben zwar immer das Maximale an. Ich halte die Meisterschaft aber für unrealistisch. Sollten die Bayern aus irgendeinem Grund, den ich aktuell nicht sehe, eine nicht so gute Saison spielen oder straucheln, wäre es schön, wenn wir da wären, um eine solche Schwäche der Bayern auch zu nutzen."

… den Abstand zum FC Bayern: "Ich bin der Meinung, dass die Bayern ein gehöriges Stück vor uns sind und auch vor den anderen Mannschaften. Wir sind kein Bayern-Jäger und kein Konkurrent, der in einem Atemzug mit Bayern München genannt werden muss. Aber wir versuchen natürlich diesen Abstand zu verringern. Wir müssen das mit geringeren Mitteln machen als sie die Bayern haben. Das ist der entscheidende Faktor."

… den finanziellen Spielraum seines Klubs: "Beim VfL Wolfsburg wird immer von unbegrenzten Möglichkeiten gesprochen. Aber das entspricht nicht der Wahrheit. Die Bayern investieren, glaube ich, das Zweieinhalbfache im Vergleich zu uns in ihren Kader. Wir haben aus zwei Gründen eben nicht unbegrenzte Möglichkeiten. Erstmal gibt es keine unbegrenzte finanzielle Unterstützung von VW. Darüber hinaus haben wir durch das Financial Fairplay klare Vorgaben, die wir einhalten müssen."

… wie er den Abstand zum FC Bayern verringern will: "Im direkten Aufeinandertreffen der fünf Top-Teams waren wir spitze, da haben die Bayern gar keine so starke Bilanz hingelegt. Was die Bayern in Perfektion beherrschen, ist diese Mega-Konstanz gerade gegen Gegner aus dem unteren Tabellendrittel. Da sind die Bayern sehr ergebnisorientiert. Das streben wir auch an. Dass wir Woche für Woche immer wieder so konzentriert sind, dass wir unser Potenzial immer abrufen und dass wir dann keine Punkte liegen lassen. Das sind Grundvoraussetzungen, um den Bayern irgendwann wieder auf die Pelle zu rücken."

"Wir arbeiten jeden Tag daran, diese Siegermentalität, wie sie die Bayern haben, zu verinnerlichen. Darin ist der FC Bayern unser Vorbild. Es ist recht einfach, ein Spiel gegen die Bayern zu gewinnen. Das zu wiederholen, erfordert aber eine Menge Arbeit."

… polarisierende Zitate vonseiten des BVB: "Ich verstehe, dass man sich als Konkurrenten nicht immer nur Nettigkeiten sagt und man es bei der Einschätzung der wirklichen Situation nicht immer so genau hält. Das ist nicht dramatisch. Wir werden auch nicht müde, immer wieder darauf hinzuweisen, wie die Situation wirklich ist, in der Hoffnung, dass das irgendwann verstanden wird."

… Aussagen von BVB-Boss Hans-Joachim Watzke und BVB-Kapitän Mats Hummels, wonach die Verfolger vor dem FC Bayern einknicken: "Bei uns kann man nicht von Angst vor dem FC Bayern reden. Das wäre falsch. Beim einen oder anderen mag das durchaus sein und die Kritik ist durchaus berechtigt. Für den VfL Wolfsburg kann ich das aber nicht gelten lassen. Wir haben schon gar keine devote Haltung. Sie zu schlagen, ist möglich. Insbesondere in einem Spiel. Das sollte der Anreiz für jedes Team sein."

… Wolfsburgs Ziele in der Champions League: "Wir wollen auch im neuen Jahr, also 2016, mit dabei sein. Wir wollen die Vorrunde so gut spielen, so dass wir uns als Erster oder Zweiter im Idealfall für die nächste Runde qualifizieren oder eben über den dritten Platz in der Europa League dabei sind."

… die Konkurrenzfähigkeit der Bundesliga im Vergleich zur Premier League: "Am Ende ist wirklich der Schlüssel, wie dieser TV-Vertrag aussieht. Wir müssen aber insgesamt unsere Einnahmesituation verbessern. Dauerhaft wird man mit England, aber auch den anderen Ligen nicht konkurrieren können, wenn sich auf der Einnahmeseite nichts ändert. Wir werden dann auch beim Werben um Spieler nicht mehr konkurrenzfähig sein. Sollte sich unsere Einnahmesituation nicht verbessern, werden wir andere Strategien entwickeln müssen. Das wird dann so aussehen: Wir werden unsere besten Spieler verkaufen müssen, diese werden dann nach England gehen oder in andere Ligen. Und wir werden uns noch stärker als bisher auf die Ausbildung junger Spieler konzentrieren müssen. Ich weiß nicht, ob unser Publikum das mitmachen würde."

"Die englischen Klubs haben jetzt sehr viel mehr Mittel zur Verfügung. Und sie werden diese nicht sparen. Sie werden die Mehreinnahmen einsetzen. Die Bereitschaft der Spieler hat Grenzen. In eine Liga zu gehen, die sehr interessant ist und tolle Rahmenbedingungen hat, wird als Anreiz nicht ausreichen. Die Bezahlung ist die Grenze dieser Bereitschaft. Spieler, wie Kevin De Bruyne davon zu überzeugen, nach Deutschland zu kommen, wird schwieriger werden. Wir müssen wissen, dass die Topspieler, auch die deutschen, dann den Weg ins Ausland antreten werden. Für die Attraktivität der Liga ist das abträglich."


© 2024 Seven.One Entertainment Group