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Donis Avdijaj: Überall nur der 49-Millionen-Bubi

  • Aktualisiert: 18.04.2015
  • 13:53 Uhr
  • ran.de / Marko Orlovic
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© imago
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Fall oder Aufstieg des Shooting Stars der Königsblauen? Auf dem Papier war Donis Avdjiaj mit 17 Jahren Schalkes wertvollster Spieler! Jetzt sucht er nach einer neuen Chance im Profi-Fußball.   

München - Donis Avdijaj scheint seinen Weg in der österreichischen Bundesliga gefunden zu haben. Nach erfolglosen Monaten auf Schalke, dreht sich beim Youngstar wieder alles nur um den Fußball. Sein neues Team Sturm Graz schoss er mit drei Toren in neun Spielen in Richtung Tabellenspitze. Dennoch bleibt eine schnelle Rückkehr zu den Königsblauen zunächst unwahrscheinlich.

Bis zum Sommer 2016 ist das Offensiv-Talent an Sturm Graz ausgeliehen. Schalke besitzt allerdings die Option, den Stürmer schon Ende dieser Saison zurückzuholen. "Wir beobachten seine Entwicklung und werden am Ende der Saison besprechen, was das Beste für den Jungen und das Beste für uns ist", sagt Trainer Roberto Di Matteo, der ihn im letzten Jahr in die U23 verbannte - der negativen Höhepunkt einer schweren Zeit beim FC Schalke.

Denn für öffentliches Aufsehen sorgte der Deutsch-Albaner bis dahin eher neben dem Platz. Zum Bespiel als bekannt wurde, dass in seinem Vertrag eine Ausstiegsklausel von 49 Millionen Euro verankert sein soll. Die damit plötzlich einhergehenden hohen Erwartungen konnte er bei Königsblau nicht erfüllen. Unter Trainer Di Matteo stand er nicht im Kader und auch in der Reserve reichte es nur für elf Einsätze in der Regionalliga West. 

Mit der Ausstiegsklausel und der festgeschriebenen Ablöse in astronomischer Höhe wollte Schalke einen schnellen Wechsel seines Juwels unbedingt verhindern. "Es gab Anfragen über eine beträchtliche Summe, unter anderem vom FC Liverpool", erklärte Sportdirektor Horst Heldt damals. Kein Wunder, Avdijaj schoss in der A- und B-Jugend insgesamt 76 Tore in 73 Spielen. Im Nachhinein haben die Königsblauen vor allem erreicht, dass das Supertalent viel zu früh unter medialer Beobachtung stand.

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Zwischen Deutschland und Albanien

Und der 18-Jährige sorgte prompt für negative Schlagzeilen. Nach einem Autounfall mit seinem Luxus-Mercedes geriet er zunehmend in den Fokus der Boulevard-Presse. Auch die Entscheidung, künftig für die Auswahl Albaniens auflaufen zu wollen, sorgte für Diskussionen um den deutschen Jugendnationalkicker. Erst Mitte Oktober hatte Avdijaj laut der albanischen Zeitung Koha erklärt: "Meine Wahl ist Albanien. Es ist meine definitive Entscheidung. Ich habe lieber mein Volk hinter meinem Rücken, als ein ausländisches." 

Kurz darauf sagte er in der Sport-Bild, dass er doch für Deutschland spielen würde, falls ihn Jogi Löw nominiert. Damit strahlte Donis Avdijaj vor allem eines aus: Unsicherheit. "Donis ist als Spieler mit großem Talent gesegnet und hat als Nachwuchsspieler für Furore gesorgt", betonte Schalkes Manager Horst Heldt. Seine Leistung wird allerdings immer kritischer beäugt.

Und dessen ist sich Avdijaj mittlerweile auch bewusst: "Alles wird mit dieser Zahl in Verbindung gebracht. Überall bin ich der 49-Millionen-Mann. Immer heißt es: Das 49-Millionen-Bubi. Natürlich tut einem das nicht gut."

Graz als Glücksfall

Was bei ihm eine positive Wirkung zeigt, ist das eher beschauliche Klima in Österreich. Avdijaj wechselte im Winter auf Leihbasis nach Graz, Schalke hat für den Sommer zwar eine Rückhol-Option, doch nach leichten Startschwierigkeiten scheint sich der Angreifer immer besser einzuleben. Beim 5:0-Sieg gegen Altach traf er bereits im dritten Spiel in Folge und bereitete zwei weitere Tore vor. 

"Donis hat riesige Qualität, darum haben wir ihn geholt. Wenn er fit ist, sieht man seine Qualität. Ich bin mit ihm sehr zufrieden", sagt Trainer Franco Foda und nimmt das Talent in Schutz: "Obwohl er so jung ist, hat er schon eine eigene Meinung. Solche Typen wollen wir doch alle haben."

Foda jedenfalls will ihn haben. Daraus macht er keinen Hehl: "Er hat noch viel Luft nach oben, ich würde ihm absolut raten noch ein Jahr in Österreich zu spielen, wenn Schalke es erlaubt. Das sollte für uns das Ziel sein." 


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