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Patrick Herrmann: "Der Rekord macht mich stolz"

  • Aktualisiert: 22.12.2013
  • 13:21 Uhr
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© Getty
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Borussia Mönchengladbach könnte am Sonntag mit einem Heimsieg im letzten Vorrundenspiel gegen den VfL Wolfsburg (ab 15:15 Uhr im Liveticker) den FC Bayern als beste Heimmannschaft übertreffen. Im Exklusiv-Interview mit ran.de spricht Außenstürmer Patrick Herrmann über einen neuen Vereinsrekord, das starke Aufbauspiel von Granit Xhaka und die "Fantastischen Vier".

ran.de: Herr Herrmann, wenn Sie Borussias Hinrunde in nur einem Satz charakterisieren sollen, wie lautet der?

Patrick Herrmann: Ich brauche sogar nur zwei Worte: "Nicht erwartet!" Denn das konnte wirklich keiner erwarten, dass wir zur Winterpause so gut da stehen würden wie das nun der Fall ist.

ran.de: Mit der Serie von acht Heimsiegen in Folge ist Borussia ein Kunststück gelungen, das selbst den Meister-Mannschaften der 70er Jahre nicht gelungen ist. War Ihnen das zunächst überhaupt bewusst, und wie stolz ist man, wenn man Vereinsgeschichte schreibt?

Herrmann: Tatsächlich ist mir das erst durch die Berichterstattung in den Medien nach dem fünften oder sechsten Heimsieg bewusst geworden. Dass mich ein solcher Rekord und damit das Schreiben von Vereinsgeschichte bei einem Klub, der so viel große Siege errungen hat, sehr stolz macht, dürfte aber klar sein. Dieser Rekord ist für uns alle eine Riesen-Hausnummer!

ran.de: Raffael, Max Kruse, Juan Arango und Sie gelten als die "Fantastischen Vier", wenn man so will als Ausgabe 2.0. Ist die noch besser als die von 2011 mit Marco Reus und Mike Hanke?

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Herrmann: Ich halte es für sehr schwierig die Neueinkäufe, also Max und Raffael nun mit Marco und Mike zu vergleichen. Das waren einfach andere Spielertypen. Dass es spielerisch heute aber mindestens ebenso gut klappt wie vor zwei Jahren, das kann man ohne Übertreibung sagen. 

ran.de: Kommt die Leistung der Defensive in der öffentlichen Wahrnehmung ein wenig zu kurz im Vergleich zu den "Fantastischen Vier"?

Herrmann: Das würde ich nicht sagen. Beides, Offensive wie Defensive, sind Leistungen, die jeweils vom gesamten Team erbracht werden und nicht nur von den Spielern, die auf dem Feld weiter vorne oder eben weiter hinten stehen. Dass sich die Presse aber vor allem auf die stürzt, die viele Tore erzielen, das ist nun mal so im Fußball. 

ran.de: Eine besondere Bedeutung für das Umschaltspiel von Defensive auf Offensive kommt Granit Xhaka zu, der nach einer eher schwierigen ersten Saison zum Dreh- und Angelpunkt des Borussen-Spiels geworden zu sein scheint ...

Herrmann: Absolut. Es ist sehr, sehr wichtig, dass eine Mannschaft, die nach vorne spielt, auf den beiden Sechser-Positionen zwei sehr gute Leute hat, die bereits einiges von der Abwehrreihe fernhalten können. Man muss Granit, aber auch Christoph Kramer bescheinigen, dass sie diese Aufgabe überragend lösen. Und die langen Bälle, die Granit nach vorne spielt, sind wirklich sehr, sehr gut!

ran.de: Sie selbst stehen nach einem kleinen Durchhänger wieder voll im Saft; nach Noten ist das bisher sogar Ihre beste Saison ...

Herrmann: Das war mir gar nicht bewusst! Ich gestehe auch, dass ich nur selten einen Blick auf die Noten in den Zeitungen werfe. Ich bin in erster Linie immer dann zufrieden, wenn auch der Trainer zufrieden ist, weil ich das umgesetzt habe, was er mir vorgegeben hat. Und das muss sich längst nicht immer in den Noten widerspiegeln. Ich möchte aber nicht leugnen, dass es zu Saisonbeginn ein wenig gehapert hat. Mittlerweile läuft es allerdings auch für mich persönlich wieder super.

ran.de: Passt die Winterpause eigentlich ins Konzept, wenn man so gut drauf ist?

Herrmann: Wir haben zwar nicht so viele Spiele in den Knochen wie die Teams, die in der Champions League oder in der Europa League beschäftigt waren bzw. sind. Trotzdem freuen wir alle uns nun auf ein wenig Erholung. 

ran.de: Bedeutet der bisherige Erfolg für die Rückrunde eine Verpflichtung und damit möglicherweise auch zunehmenden Druck?

Herrmann: Das glaube ich nicht. Für Sorgen, dass es in der Rückrunde plötzlich nicht mehr laufen könnte, sehe ich keine logische Erklärung.

ran.de: Sollte man angesichts dieser Vorrunde das ausgegebene Saisonziel, einen einstelligen Tabellenplatz, nach oben korrigieren?

Herrmann: Nein, daran sollte man nichts ändern. Ich halte es für sehr sinnvoll, dass man ein Ziel, das man vor der Saison ausgibt, nicht laufend ändert, wenn es mal besser oder vielleicht auch mal schlechter läuft. Denn dann müsste man unter Umständen im Laufe einer langen Saison das ausgegebene Ziel gleich mehrfach korrigieren. Und ich glaube, dass man sich so möglicherweise unglaubwürdig machen würde.

ran.de: Befürchten Sie, dass durch eine Niederlage im letzten Hinrunden-Spiel gegen Wolfsburg der glänzende Eindruck, den Borussia bisher macht, bei den Fans ein schaler Beigeschmack bleiben könnte?

Herrmann: Unsere Fans könnten auch damit umgehen, da bin ich sicher! Selbstverständlich dürfen Fans träumen, wenn es so gut läuft wie bisher. Trotzdem hat ganz sicher niemand vergessen, wo wir herkommen bzw. dass wir noch vor zweieinhalb Jahren schon so gut wie abgestiegen waren.

ran.de: Die bisher berechtigte Festtagsstimmung bei der Borussia könnte nur getrübt werden durch eine mögliche Entscheidung von Marc-Andrè ter Stegen, seinen Vertrag nicht zu verlängern; wie schätzen Sie die Chancen ein, dass ter Stegen bleibt?

Herrmann: Alles, was ich selbst darüber weiß, weiß ich tatsächlich nur aus den Medien. Ob zum Beispiel wirklich etwas dran ist an dem vermeintlichen Interesse von Barcelona, kann ich nicht einschätzen. Aber ich hoffe selbstverständlich sehr, dass Marc uns erhalten bleibt. 

Interview: ran.de/Andreas Kötter


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