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Kältetherapie, Zaubertrank und Co.

Meisterliche Maßnahmen: So viel Wissenschaft steckt hinter Leicesters Titel

  • Veröffentlicht: 25.05.2016
  • 09:46 Uhr
  • ran.de/Christoph Gailer
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© 2016 Getty Images
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Der englische Sensationsmeister Leicester City soll auf dem Weg zum Titel auf unkonventionelle, aber offenbar höchst erfolgreiche wissenschaftliche Methoden gesetzt haben.

München/Leicester - Beinpresse, Zaubertrank, Kältetherapie! Leicester City hat sich während der Saison 2015/2016 so einiges einfallen lassen, um die Fitness der Spieler immer weiter zu verbessern. Und dabei scheint das Team um Trainer Claudio Ranieri nicht die schlechtesten Einfälle gehabt zu haben.

Neben dem Meistertitel, der als wohl stärkstes Argument für die Richtigkeit sämtlicher Maßnahmen steht, geben auch weitere statistische Parameter den Entscheidungen der Foxes-Verantwortlichen Recht. 

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Wenige Spieler, wenige Verletzungen

Der neue englische Meister hat nämlich über die Saison gesehen nicht nur die meisten Punkte geholt, sondern auch die wenigsten Verletzungen zu beklagen gehabt. Wie "Physioroom.com" ermittelte, haben die Foxes-Spieler zusammen mit Sunderland während der abgelaufenen Saison keine einzige ernsthafte Verletzung erlitten. Es hat sich also voll ausgezahlt, dass Leicester laut "BBC" gleich acht Sportwissenschaftler beschäftigte. Zum Vergleich: Absteiger Norwich musste in der Spielzeit 2015/2016 gleich acht schwere Verletzungen verkraften - und konnte dies eben nicht. Der Aufsteiger stiegt sofort wieder ab.

Ein weiteres Indiz für die wenigen Verletzungen Leicester ist der Fakt, dass Ranieri mit 23 verschiedenen Spielern so wenige eingesetzt hat, wie kein anderer Trainer-Kollege in der abgelaufenen Spielzeit. Drei Akteure kamen sogar in allen 38 Premier-League-Begegnungen zum Einsatz: Kasper Schmeichel, Wes Morgan und Marc Kevin Albrighton.

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Blitz-Konter dank Beinpressen

Durch die personelle Kontinuität konnte Leicester die Konter-Taktik des Italieners Ranieri über die Saison hinweg perfektionieren. Kein anderes Team der Premier League erzielte 2015/2016 mehr Kontertore als Leicester.

Bezeichnend für das starke Umkehrspiel der Foxes ist Stürmer Jamie Vardy. Der 24-malige Saisontorschütze profitierte bei Konterattacken von den großen Räumen - und seiner Schnelligkeit. Der 29-Jährige wurde mit der Saison-Höchstgeschwindigkeit von 35,44 km/h gemessen. Die Schnellkraft holten sich die Sensationsmeister offenbar durch konsequentes Training mit Beinpressen, die je nach Bedarf mit Gewichten zwischen 350 und 500 Kilogramm bestückt werden können.

Bist du müde? Dann sprinte!

Ein Geheimnis für Leicesters Erfolg dürfte zudem die außergewöhnliche Belastungssteuerung sein. So sollen muskuläre Verletzungen gerade dadurch vermieden werden, dass das Team genau dann zum Sprinttraining muss, wenn es müde ist. Während des normalen Mannschaftstrainings wird zudem durch GPS-Aufzeichnungen festgehalten, wie die Bewegungsabläufe der Spieler aussehen.

Und dann kommt noch ein angeblicher Zaubertrank ins Spiel. Ein Saft aus roter Beete soll das Sprintvermögen und die Entscheidungsfindung der Leicester-Spieler deutlich verbessert haben. Eine Studie der Universität Exeter hat demnach eine Steigerung um 3,5 Prozent gemessen. 

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Kältetherapie zur Regeneration

Als würden die ganzen wissenschaftlichen Kniffe noch nicht ausreichen, setzt Leicesters Betreuerstab zur Regeneration der Spieler auf eisige Temperaturen. Besonders zur körperlichen Wiederherstellung während englischen Wochen mussten die Leicester-Profis eine Kältetherapie über sich ergehen lassen - bei -135 Grad.

Es bleibt also festzuhalten: Hinter dem Erfolg von Leicester City steckt nicht nur das Glück, die Schwäche sämtlicher Großklubs ausgenutzt zu haben, sondern auch ganz viel Akribie und Wissenschaft - und offenbar ein Zaubertrank. Ob dieser den Foxes in der kommenden Saison auch in der Champions League Beine macht?

Christoph Gailer


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