NFL: Hippler macht den Favoritencheck

Der ehemalige deutsche NFL-Profi Werner Hippler macht für ran.de vor dem Start der NFL-Saison 2013/2014 heute Nacht den Favoritencheck.

Werner Hippler ist ein absoluter Experte in Sachen American Football, die nordamerikanische Profiliga NFL kennt der Deutsche so gut wie kaum ein anderer in der Bundesrepublik. Kein Wunder, denn der heute 43-Jährige war in den neunziger Jahren nach Olaf Hempel erst der zweite Deutsche, der den Sprung in die NFL schaffte – und gilt damit als eine Art Pionier. Hippler spielte unter anderem für die San Diego Chargers, die Detroit Lions und die Las Vegas Outlaws. Für ran.de macht Hippler vor dem Start der NFL-Saison 2013/2014 heute Nacht mit der Partie Baltimore Ravens gegen die Denver Broncos den Favoritencheck.

Hippler über ...

... die Baltimore Ravens:

"Die Ravens haben als Titelverteidiger zwar nach wie vor ein richtig gutes Team, aber es wird schon einen deutlichen Unterschied zur vergangenen Saison geben, da Linebacker Ray Lewis nicht mehr dabei ist. Er war das Aushängeschild der Mannschaft und der absolute Motivator. Ich sehe sie also insgesamt nicht ganz so stark wie in der vergangenen Saison. Eine sehr große Rolle wird deswegen sicherlich auch Quarterback Joe Flacco zukommen. Wenn er Zeit hat, zu werfen, sind die Ravens in der Offensive sehr stark. Und das müssen sie auch sein, weil die Ravens durch den Abgang von Lewis meiner Meinung nach in der Defensive schwächer geworden sind. Und die Abwehr war eigentlich immer das Prunkstück von Baltimore. Flacco wird in der kommenden Saison zudem zeigen müssen, dass er ein Leader ist. Dass er es kann, hat er ja im letzten Super-Bowl-Finale schon einmal bewiesen."

... die San Francisco 49ers:

"Ein sehr gutes Team, das sich im Sommer auch noch einmal richtig ordentlich verstärkt hat. Die 49ers werden in meinen Augen in der kommenden Saison richtig weit kommen. Ob es am Ende für den Super Bowl reicht, wird man sehen. Unter den letzten vier Teams sehe ich San Francisco aber auf jeden Fall. Quarterback Colin Kaepernick und seine Jungs haben sicherlich nach dem verlorenen Super Bowl in der vergangenen Saison eine gewisse "Jetzt-erst-recht"-Einstellung, aber die NFL ist in dieser Saison deutlich ausgeglichener, die Teams sind enger zusammengerückt. Die 49ers haben schon letztes Jahr viel Glück gehabt, wobei Kaepernick auch viele gute Spiele abgeliefert hat. Es hatte ja keiner damit gerechnet, dass er seine Chance so gut nutzen und den eigentlichen Quarterback Alex Smith ablösen und auf Dauer verdrängen würde."

... die New England Patriots:

"Die bisherigen Testspiele der New England Patriots waren etwas holprig. Sie haben unter anderem sehr hoch gegen die Detroit Lions verloren, die eigentlich nicht so besonders stark einzuschätzen sind. Es bleibt also abzuwarten, wie schnell sich die Mannschaft fängt und wie sie in die Saison startet. Aber natürlich sind die Patriots immer gefährlich. Wenn Quarterback Tom Brady fit ist, macht er jede Defensive kaputt. Bei New England ist es für mich eine 50:50-Geschichte. Es kann ein gutes Jahr werden, aber es könnte durchaus auch in die andere Richtung gehen."

... die Green Bay Packers:

"Die Packers sehe ich in dieser Saison richtig stark. Sie haben mit Aaren Rodgers einen der besten Quarterbacks der NFL und auch die Neuzugänge sind absolut top. Deswegen jetzt schon mein Tipp: Green Bay wird in diesem Jahr im Halbfinale gegen die San Francisco 49ers um den Einzug in den Super Bowl 2014 spielen."

... die Seattle Seahawks:

"Sie haben mit Russell Wilson einen Quarterback, der in der vergangenen Saison als Rookie ein richtig gutes Jahr hatte. Sie sind in der Offensive sehr gefährlich, aber ich halte die Defensive nicht für stark genug, um die entscheidenden Spiele am Ende zu gewinnen. Die Seahawks werden sicherlich die Play-Offs erreichen, aber wie weit sie kommen, wird man sehen. Vielleicht langt es ja für das Viertel- oder sogar Halbfinale."

... die Denver Broncos:

"Dieses Team ist in diesem Jahr mit ihrem Quarterback Peyton Manning auch sehr gut aufgestellt. Sie sehe ich im Kampf um den Einzug in den Super Bowl auch ganz weit vorne."