Max Hopp: Vom Hessenliga-Handballer zum besten deutschen Darts-Profi

Vom Handball zum Darts

In der frühen Jugend war Hopp ein begnadeter Handballspieler. Er besuchte die Sportförderschule in Wiesbaden und spielte in der Hessenliga. Als sein Vater von einer Geschäftsreise jedoch ein Darts-Board mitbrachte, veränderten sich seine Schwerpunkte.

Zielstrebig eiferte er den Superstars wie Phil Taylor nach und träumte von einer Profikarriere. Ursprünglich war geplant, vorher noch seine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann zu beenden. Doch sein Ausbildungsbetrieb ging pleite. Von diesem Zeitpunkt an setzte Hopp voll auf die Karte Darts.

Keine Millionen-Einnahmen wie die Stars 

Von den Millionen-Einnahmen eines Michael van Gerwen kann Hopp nur träumen. In den vergangenen zwei Jahren hat er Preisgelder in Höhe von 81.500 Pfund (umgerechnet knapp 92.000 Euro) verdient. Weitere Einnahmen lassen sich durch Sponsoren oder Exhibitions, beispielsweise Firmenveranstaltungen, erzielen.

"Ich kann vom Darts leben, würde mich aber keinesfalls als reich bezeichnet", erklärt er. "Man darf nicht vergessen, dass ein großer Teil des Preisgeldes für Flüge und Hotels wieder draufgeht."

Früher hat er sich noch selber um Reisebuchungen und Sponsorenakquise gekümmert. Seit Anfang des Jahres hat er dafür einen Manager.

Bis zu sechs Stunden Training 

Ohnehin ist der Alltags eines Darts-Profis nicht so glamourös wie Außenstehende häufig denken. Tag für Tag steht Hopp fünf bis sechs Stunden in einem dunklen Raum und wirft ein Pfeil nach dem anderen - immer auf der Suche nach dem perfekten Wurf. Meist spielt er gegen einen virtuellen Gegner auf dem Laptop. Das klingt monoton, ist es laut Hopp aber nicht: "Es gibt verschiedene Übungen, sodass im Training Abwechslung dabei ist."

Hinzu kommt das Konditionstraining. "Wir haben zwar keine physische Belastung wie ein Fußballer. Aber mehrere Stunden am Board zu stehen, das bei den hohen Temperaturen und der mentalen Anspannung, ist sehr anstrengend", sagt Hopp aus Erfahrung.

Auf der Bühne wird es heiß

Die größte Kunst besteht darin, die guten Leistungen aus dem Training in den Wettbewerb zu transportieren. "Ich behaupte, ausnahmslos alle Profis sind auf der Bühne ein paar Prozent schwächer als am Practice-Board", erzählt Hopp.

Nervenstärke ist gefragt, wenn man vor mehreren tausend Zuschauern auf der Bühne steht. Die unerträgliche Hitze macht es nicht einfacher. Aufgrund der vielen Scheinwerfer herrschen auf der Bühne Temperaturen von teilweise mehr als 30 Grad.

Viel Routine ist erforderlich, um sich von all diesen Einflüssen frei zu machen. "Ich glaube, dass man es mit zunehmender Bühnen-Erfahrung immer besser hinbekommt, sein Potenzial auch wirklich abzurufen. Daran arbeite ich", sagt er.