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Bundesliga: Bilanz von Nagelsmann, Rose, Hütter, Glasner und Co.


                <strong>Die Rotations-Trainer der Bundesliga</strong><br>
                Gegen Ende der vergangenen Saison erlebte die Bundesliga mehr Rochaden als bei einer Schach-WM: Adi Hütter verließ Frankfurt und ging nach Gladbach. Dort war Marco Rose in Richtung Dortmund abgewandert. In Wolfsburg verabschiedete sich Oliver Glasner und ersetzte Hütter in Frankfurt. Beim FC Bayern kam Julian Nagelsmann von RB Leipzig. Nach der Hinrunde zieht ran eine Bilanz, wie es den Rotations-Trainern ergangen ist.
Die Rotations-Trainer der Bundesliga
Gegen Ende der vergangenen Saison erlebte die Bundesliga mehr Rochaden als bei einer Schach-WM: Adi Hütter verließ Frankfurt und ging nach Gladbach. Dort war Marco Rose in Richtung Dortmund abgewandert. In Wolfsburg verabschiedete sich Oliver Glasner und ersetzte Hütter in Frankfurt. Beim FC Bayern kam Julian Nagelsmann von RB Leipzig. Nach der Hinrunde zieht ran eine Bilanz, wie es den Rotations-Trainern ergangen ist.
© Imago

                <strong>Julian Nagelsmann (FC Bayern)</strong><br>
                Der Branchenkrösus FC Bayern öffnete das Portemonnaie am weitesten: 25 Millionen Euro bezahlten die Münchner an Leipzig, damit Julian Nagelsmann bei ihnen anheuert. Es war ein logischer Schritt in der Karriere des Trainers - trotzdem begleiteten den Wechsel auch einige Fragen: Wie würde Nagelsmann durch das im Vergleich zu Leipzig deutlich unruhigere Umfeld navigieren? Könnte er die Erfolge von Vorgänger Hansi Flick erreichen? Wann wird seine Handschrift in der Mannschaft zu sehen sein?  
Julian Nagelsmann (FC Bayern)
Der Branchenkrösus FC Bayern öffnete das Portemonnaie am weitesten: 25 Millionen Euro bezahlten die Münchner an Leipzig, damit Julian Nagelsmann bei ihnen anheuert. Es war ein logischer Schritt in der Karriere des Trainers - trotzdem begleiteten den Wechsel auch einige Fragen: Wie würde Nagelsmann durch das im Vergleich zu Leipzig deutlich unruhigere Umfeld navigieren? Könnte er die Erfolge von Vorgänger Hansi Flick erreichen? Wann wird seine Handschrift in der Mannschaft zu sehen sein?  
© imago images/Team 2

                <strong>Julian Nagelsmann (FC Bayern)</strong><br>
                Platz eins, schon neun Punkte Vorsprung auf Dortmund, mit 54 Toren ein Hinrundenrekord: Sportlich läuft es für Nagelsmann. Der Trainer hat in seiner kurzen Zeit in München viel bewegt. Seine Spielidee implementierte er überraschend schnell. Anschaulichstes Beispiel dafür ist Leroy Sane, der unter der Regie des Trainers aufblüht. Der Nationalspieler greift immer mehr über das Zentrum an, wohin Nagelsmann auch die Angriffsbemühungen der Münchner konzentriert. Kein so kleiner Einschnitt im einstigen Robben-und-Ribery-Klub. Auch als Kommunikator glänzt Nagelsmann bislang, und das bei schwierigen Themen wie dem des ungimpften Joshua Kimmich. - Fazit: Rochiert nicht so schnell wieder aus München weg - außer es gibt häufiger 0:5-Klatschen wie im DFB-Pokal gegen Gladbach (einziger Wermutstropfen). 
Julian Nagelsmann (FC Bayern)
Platz eins, schon neun Punkte Vorsprung auf Dortmund, mit 54 Toren ein Hinrundenrekord: Sportlich läuft es für Nagelsmann. Der Trainer hat in seiner kurzen Zeit in München viel bewegt. Seine Spielidee implementierte er überraschend schnell. Anschaulichstes Beispiel dafür ist Leroy Sane, der unter der Regie des Trainers aufblüht. Der Nationalspieler greift immer mehr über das Zentrum an, wohin Nagelsmann auch die Angriffsbemühungen der Münchner konzentriert. Kein so kleiner Einschnitt im einstigen Robben-und-Ribery-Klub. Auch als Kommunikator glänzt Nagelsmann bislang, und das bei schwierigen Themen wie dem des ungimpften Joshua Kimmich. - Fazit: Rochiert nicht so schnell wieder aus München weg - außer es gibt häufiger 0:5-Klatschen wie im DFB-Pokal gegen Gladbach (einziger Wermutstropfen). 
© imago images/kolbert-press

                <strong>Domenico Tedesco (RB Leipzig)</strong><br>
                In Leipzig versucht mittlerweile Domenico Tedesco, die großen Fußstapfen auszufüllen, die Julian Nagelsmann dort hinterlassen. An diesem Unterfangen war zuvor Jesse Marsch krachend gescheitert, unter anderem, weil der US-Trainer wieder mehr RB-Fußball spielen lassen wollte, der Mannschaft gefiel das mit dem Ballbesitz aber doch besser. Nun soll Tedesco die Scherben zusammenfegen. Der ehemalige Schalker Trainer ließ sich 2016 zusammen mit Nagelsmann zum Fußballlehrer ausbilden. Tedesco war sogar Jahrgangsbester, allerdings trainierte Nagelsmann nebenher schon die TSG Hoffenheim. Ob er so durchstartet wie Nagelsmann bei Bayern, muss sich erst noch zeigen. - Fazit: Wenn er aus den Fehlern von Marsch gelernt hat, kann Tedesco es mit Leipzig weit bringen. Für eine fundierte Prognose ist der Trainerwechsel aber noch zu frisch.
Domenico Tedesco (RB Leipzig)
In Leipzig versucht mittlerweile Domenico Tedesco, die großen Fußstapfen auszufüllen, die Julian Nagelsmann dort hinterlassen. An diesem Unterfangen war zuvor Jesse Marsch krachend gescheitert, unter anderem, weil der US-Trainer wieder mehr RB-Fußball spielen lassen wollte, der Mannschaft gefiel das mit dem Ballbesitz aber doch besser. Nun soll Tedesco die Scherben zusammenfegen. Der ehemalige Schalker Trainer ließ sich 2016 zusammen mit Nagelsmann zum Fußballlehrer ausbilden. Tedesco war sogar Jahrgangsbester, allerdings trainierte Nagelsmann nebenher schon die TSG Hoffenheim. Ob er so durchstartet wie Nagelsmann bei Bayern, muss sich erst noch zeigen. - Fazit: Wenn er aus den Fehlern von Marsch gelernt hat, kann Tedesco es mit Leipzig weit bringen. Für eine fundierte Prognose ist der Trainerwechsel aber noch zu frisch.
© imago images/motivio

                <strong>Oliver Glasner (Eintracht Frankfurt) </strong><br>
                Die Startbedingungen für Oliver Glasner waren wahrlich keine leichten: Torjäger Andre Silva weg, Sportvorstand Fredi Bobic weg, Filip Kostic fast weg. Letzterer wurde für sein Theater, einen Transfer zu erzwingen, dann doch nicht belohnt. Der Flügelspieler trägt weiterhin das Trikot mit dem Adler auf der Brust. Das hat Glasner nicht daran gehindert, die Abhängigkeit vom nimmermüden Flankenfanatiker etwas aufzubrechen. Mit einer Kombination aus eigenen Ideen und Altbewährtem von Vorgänger Adi Hütter hat er die Frankfurter nach einem wackligen Start stabilisiert. Als vielleicht formstärkste Mannschaft ist die Eintracht auf Platz sechs der Hinrunde eingelaufen. Tendenz steigend. - Fazit: Glasner ist bislang ein Glücksgriff. Die Rückrunde dürfte Freude machen. 
Oliver Glasner (Eintracht Frankfurt)
Die Startbedingungen für Oliver Glasner waren wahrlich keine leichten: Torjäger Andre Silva weg, Sportvorstand Fredi Bobic weg, Filip Kostic fast weg. Letzterer wurde für sein Theater, einen Transfer zu erzwingen, dann doch nicht belohnt. Der Flügelspieler trägt weiterhin das Trikot mit dem Adler auf der Brust. Das hat Glasner nicht daran gehindert, die Abhängigkeit vom nimmermüden Flankenfanatiker etwas aufzubrechen. Mit einer Kombination aus eigenen Ideen und Altbewährtem von Vorgänger Adi Hütter hat er die Frankfurter nach einem wackligen Start stabilisiert. Als vielleicht formstärkste Mannschaft ist die Eintracht auf Platz sechs der Hinrunde eingelaufen. Tendenz steigend. - Fazit: Glasner ist bislang ein Glücksgriff. Die Rückrunde dürfte Freude machen. 
© imago images/osnapix

                <strong>Florian Kohfeldt (VfL Wolfsburg)</strong><br>
                Kurzer Blick nach Wolfsburg, zur alten Arbeitsstelle von Glasner. Dort hatte zu Saisonbeginn zwar kein Liga-interner Wechsel stattgefunden, dafür aber der Bundesliga-erfahrene Mark van Bommel angeheuert. Der Niederländer begeisterte zunächst mit seinem Streben nach Ballbesitz. Doch die Geduld, die für so eine Spielumstellung nötig ist, wollte Sportchef Jörg Schmadtke nicht aufbringen. Van Bommel musste gehen, als der VfL auf Platz neun lag. Florian Kohfeldt kam - und rutschte weiter ab. Aktuell Platz 13. Aus in der Champions League. Kohfeldt muss erst noch beweisen, dass er der Trainer sein kann, den viele in ihm in seiner Bremer Anfangszeit sahen. - Fazit: In Wolfsburg vermissen sie Glasner jetzt schon (außer Jörg Schmadtke). 
Florian Kohfeldt (VfL Wolfsburg)
Kurzer Blick nach Wolfsburg, zur alten Arbeitsstelle von Glasner. Dort hatte zu Saisonbeginn zwar kein Liga-interner Wechsel stattgefunden, dafür aber der Bundesliga-erfahrene Mark van Bommel angeheuert. Der Niederländer begeisterte zunächst mit seinem Streben nach Ballbesitz. Doch die Geduld, die für so eine Spielumstellung nötig ist, wollte Sportchef Jörg Schmadtke nicht aufbringen. Van Bommel musste gehen, als der VfL auf Platz neun lag. Florian Kohfeldt kam - und rutschte weiter ab. Aktuell Platz 13. Aus in der Champions League. Kohfeldt muss erst noch beweisen, dass er der Trainer sein kann, den viele in ihm in seiner Bremer Anfangszeit sahen. - Fazit: In Wolfsburg vermissen sie Glasner jetzt schon (außer Jörg Schmadtke). 
© imago images/MIS

                <strong>Adi Hütter (Borussia Mönchengladbach)</strong><br>
                Apropos Abstürze: Bei der Borussia aus Mönchengladbach gibt's zum Fest besonders bedrückende Stimmung. Gegen Hoffenheim beendete der Klub zum Jahresabschluss zwar eine Niederlagenserie, doch die Darbietung beim 1:1 war eher etwas für Krampus als für den Weihnachtsmann. Neuankömmling Adi Hütter schafft es bislang nicht, den Fall, in dem sich die Borussia seit der Abschiedsankündigung von Marco Rose befindet, aufzuhalten. Die Mannschaft des Österreichers wirkt wie Stückwerk. In den vergangenen fünf Spielen kassierte sie 17 Gegentore, mehr als Bayern oder Freiburg in der gesamten Hinrunde. Der Angriff ist nur eine leere Hülle angesichts des Potenzials. - Fazit: Hütter wünscht sich zu Weihnachten neue Spieler - und vielleicht findet sich ja noch eine Spielidee im Sack des Weihnachtsmanns. 
Adi Hütter (Borussia Mönchengladbach)
Apropos Abstürze: Bei der Borussia aus Mönchengladbach gibt's zum Fest besonders bedrückende Stimmung. Gegen Hoffenheim beendete der Klub zum Jahresabschluss zwar eine Niederlagenserie, doch die Darbietung beim 1:1 war eher etwas für Krampus als für den Weihnachtsmann. Neuankömmling Adi Hütter schafft es bislang nicht, den Fall, in dem sich die Borussia seit der Abschiedsankündigung von Marco Rose befindet, aufzuhalten. Die Mannschaft des Österreichers wirkt wie Stückwerk. In den vergangenen fünf Spielen kassierte sie 17 Gegentore, mehr als Bayern oder Freiburg in der gesamten Hinrunde. Der Angriff ist nur eine leere Hülle angesichts des Potenzials. - Fazit: Hütter wünscht sich zu Weihnachten neue Spieler - und vielleicht findet sich ja noch eine Spielidee im Sack des Weihnachtsmanns. 
© imago images/Langer

                <strong>Marco Rose (Borussia Dortmund)</strong><br>
                Hach, Dortmund! Die Hoffnungen in den BVB unter Wunschtrainer Marco Rose waren riesig. Endlich mal wieder ein spannender Titelkampf. Und nun? Neun Punkte Rückstand auf den FC Bayern - und das zur Winterpause. Klar, im direkten Duell gab's die eine oder andere strittige Situation. Aber da sind ja nur drei Punkte abhanden gekommen. Zum Abschluss der Hinrunde im Berliner Olympiastadion zu verlieren, macht bei der Qualität des Dortmunder Kaders eher Sorgen. Auch unter Rose wirkt die Mannschaft wie ein Mitläufer-Team wie Leverkusen auf gehobenem Niveau - das hat auch das blutleere Aus in der Champions-League-Gruppenphase gezeigt. Eine sportliche Gesundung Dortmunds ist jedem zu wünschen, weil sonst Diskussionen über Weggänge von Erling Haaland und Jude Bellingham drohen. Und welcher deutsche Fan will das schon? Fazit: Rose befindet sich im Niemandsland des zweiten Platzes - nach vorne und hinten geht nicht viel. Jetzt muss die Europa League ernstgenommen werden. 
Marco Rose (Borussia Dortmund)
Hach, Dortmund! Die Hoffnungen in den BVB unter Wunschtrainer Marco Rose waren riesig. Endlich mal wieder ein spannender Titelkampf. Und nun? Neun Punkte Rückstand auf den FC Bayern - und das zur Winterpause. Klar, im direkten Duell gab's die eine oder andere strittige Situation. Aber da sind ja nur drei Punkte abhanden gekommen. Zum Abschluss der Hinrunde im Berliner Olympiastadion zu verlieren, macht bei der Qualität des Dortmunder Kaders eher Sorgen. Auch unter Rose wirkt die Mannschaft wie ein Mitläufer-Team wie Leverkusen auf gehobenem Niveau - das hat auch das blutleere Aus in der Champions-League-Gruppenphase gezeigt. Eine sportliche Gesundung Dortmunds ist jedem zu wünschen, weil sonst Diskussionen über Weggänge von Erling Haaland und Jude Bellingham drohen. Und welcher deutsche Fan will das schon? Fazit: Rose befindet sich im Niemandsland des zweiten Platzes - nach vorne und hinten geht nicht viel. Jetzt muss die Europa League ernstgenommen werden. 
© imago images/Revierfoto

                <strong>Die Rotations-Trainer der Bundesliga</strong><br>
                Gegen Ende der vergangenen Saison erlebte die Bundesliga mehr Rochaden als bei einer Schach-WM: Adi Hütter verließ Frankfurt und ging nach Gladbach. Dort war Marco Rose in Richtung Dortmund abgewandert. In Wolfsburg verabschiedete sich Oliver Glasner und ersetzte Hütter in Frankfurt. Beim FC Bayern kam Julian Nagelsmann von RB Leipzig. Nach der Hinrunde zieht ran eine Bilanz, wie es den Rotations-Trainern ergangen ist.

                <strong>Julian Nagelsmann (FC Bayern)</strong><br>
                Der Branchenkrösus FC Bayern öffnete das Portemonnaie am weitesten: 25 Millionen Euro bezahlten die Münchner an Leipzig, damit Julian Nagelsmann bei ihnen anheuert. Es war ein logischer Schritt in der Karriere des Trainers - trotzdem begleiteten den Wechsel auch einige Fragen: Wie würde Nagelsmann durch das im Vergleich zu Leipzig deutlich unruhigere Umfeld navigieren? Könnte er die Erfolge von Vorgänger Hansi Flick erreichen? Wann wird seine Handschrift in der Mannschaft zu sehen sein?  

                <strong>Julian Nagelsmann (FC Bayern)</strong><br>
                Platz eins, schon neun Punkte Vorsprung auf Dortmund, mit 54 Toren ein Hinrundenrekord: Sportlich läuft es für Nagelsmann. Der Trainer hat in seiner kurzen Zeit in München viel bewegt. Seine Spielidee implementierte er überraschend schnell. Anschaulichstes Beispiel dafür ist Leroy Sane, der unter der Regie des Trainers aufblüht. Der Nationalspieler greift immer mehr über das Zentrum an, wohin Nagelsmann auch die Angriffsbemühungen der Münchner konzentriert. Kein so kleiner Einschnitt im einstigen Robben-und-Ribery-Klub. Auch als Kommunikator glänzt Nagelsmann bislang, und das bei schwierigen Themen wie dem des ungimpften Joshua Kimmich. - Fazit: Rochiert nicht so schnell wieder aus München weg - außer es gibt häufiger 0:5-Klatschen wie im DFB-Pokal gegen Gladbach (einziger Wermutstropfen). 

                <strong>Domenico Tedesco (RB Leipzig)</strong><br>
                In Leipzig versucht mittlerweile Domenico Tedesco, die großen Fußstapfen auszufüllen, die Julian Nagelsmann dort hinterlassen. An diesem Unterfangen war zuvor Jesse Marsch krachend gescheitert, unter anderem, weil der US-Trainer wieder mehr RB-Fußball spielen lassen wollte, der Mannschaft gefiel das mit dem Ballbesitz aber doch besser. Nun soll Tedesco die Scherben zusammenfegen. Der ehemalige Schalker Trainer ließ sich 2016 zusammen mit Nagelsmann zum Fußballlehrer ausbilden. Tedesco war sogar Jahrgangsbester, allerdings trainierte Nagelsmann nebenher schon die TSG Hoffenheim. Ob er so durchstartet wie Nagelsmann bei Bayern, muss sich erst noch zeigen. - Fazit: Wenn er aus den Fehlern von Marsch gelernt hat, kann Tedesco es mit Leipzig weit bringen. Für eine fundierte Prognose ist der Trainerwechsel aber noch zu frisch.

                <strong>Oliver Glasner (Eintracht Frankfurt) </strong><br>
                Die Startbedingungen für Oliver Glasner waren wahrlich keine leichten: Torjäger Andre Silva weg, Sportvorstand Fredi Bobic weg, Filip Kostic fast weg. Letzterer wurde für sein Theater, einen Transfer zu erzwingen, dann doch nicht belohnt. Der Flügelspieler trägt weiterhin das Trikot mit dem Adler auf der Brust. Das hat Glasner nicht daran gehindert, die Abhängigkeit vom nimmermüden Flankenfanatiker etwas aufzubrechen. Mit einer Kombination aus eigenen Ideen und Altbewährtem von Vorgänger Adi Hütter hat er die Frankfurter nach einem wackligen Start stabilisiert. Als vielleicht formstärkste Mannschaft ist die Eintracht auf Platz sechs der Hinrunde eingelaufen. Tendenz steigend. - Fazit: Glasner ist bislang ein Glücksgriff. Die Rückrunde dürfte Freude machen. 

                <strong>Florian Kohfeldt (VfL Wolfsburg)</strong><br>
                Kurzer Blick nach Wolfsburg, zur alten Arbeitsstelle von Glasner. Dort hatte zu Saisonbeginn zwar kein Liga-interner Wechsel stattgefunden, dafür aber der Bundesliga-erfahrene Mark van Bommel angeheuert. Der Niederländer begeisterte zunächst mit seinem Streben nach Ballbesitz. Doch die Geduld, die für so eine Spielumstellung nötig ist, wollte Sportchef Jörg Schmadtke nicht aufbringen. Van Bommel musste gehen, als der VfL auf Platz neun lag. Florian Kohfeldt kam - und rutschte weiter ab. Aktuell Platz 13. Aus in der Champions League. Kohfeldt muss erst noch beweisen, dass er der Trainer sein kann, den viele in ihm in seiner Bremer Anfangszeit sahen. - Fazit: In Wolfsburg vermissen sie Glasner jetzt schon (außer Jörg Schmadtke). 

                <strong>Adi Hütter (Borussia Mönchengladbach)</strong><br>
                Apropos Abstürze: Bei der Borussia aus Mönchengladbach gibt's zum Fest besonders bedrückende Stimmung. Gegen Hoffenheim beendete der Klub zum Jahresabschluss zwar eine Niederlagenserie, doch die Darbietung beim 1:1 war eher etwas für Krampus als für den Weihnachtsmann. Neuankömmling Adi Hütter schafft es bislang nicht, den Fall, in dem sich die Borussia seit der Abschiedsankündigung von Marco Rose befindet, aufzuhalten. Die Mannschaft des Österreichers wirkt wie Stückwerk. In den vergangenen fünf Spielen kassierte sie 17 Gegentore, mehr als Bayern oder Freiburg in der gesamten Hinrunde. Der Angriff ist nur eine leere Hülle angesichts des Potenzials. - Fazit: Hütter wünscht sich zu Weihnachten neue Spieler - und vielleicht findet sich ja noch eine Spielidee im Sack des Weihnachtsmanns. 

                <strong>Marco Rose (Borussia Dortmund)</strong><br>
                Hach, Dortmund! Die Hoffnungen in den BVB unter Wunschtrainer Marco Rose waren riesig. Endlich mal wieder ein spannender Titelkampf. Und nun? Neun Punkte Rückstand auf den FC Bayern - und das zur Winterpause. Klar, im direkten Duell gab's die eine oder andere strittige Situation. Aber da sind ja nur drei Punkte abhanden gekommen. Zum Abschluss der Hinrunde im Berliner Olympiastadion zu verlieren, macht bei der Qualität des Dortmunder Kaders eher Sorgen. Auch unter Rose wirkt die Mannschaft wie ein Mitläufer-Team wie Leverkusen auf gehobenem Niveau - das hat auch das blutleere Aus in der Champions-League-Gruppenphase gezeigt. Eine sportliche Gesundung Dortmunds ist jedem zu wünschen, weil sonst Diskussionen über Weggänge von Erling Haaland und Jude Bellingham drohen. Und welcher deutsche Fan will das schon? Fazit: Rose befindet sich im Niemandsland des zweiten Platzes - nach vorne und hinten geht nicht viel. Jetzt muss die Europa League ernstgenommen werden. 

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