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Bundesliga

Borussia Mönchengladbach: Denis Zakaria kann sich einen Verbleib über den Sommer hinaus vorstellen

  • Aktualisiert: 15.10.2021
  • 15:30 Uhr
  • ran.de / Andreas Kötter
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© Imago
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Im Sommer hatte man sich in Gladbach bereits auf einen Abgang von Denis Zakaria eingestellt, doch es kam anders. Im ran-Interview spricht er über seine Pläne, die Aufholjagd der Fohlen und seinen Umgang mit Unsicherheiten.

München - Dass es ausgerechnet Denis Zakaria war, der mit seinem Treffer gegen den BVB Borussia Mönchengladbach zurück in die Erfolgsspur bringen konnte, hat einmal mehr gezeigt, wie unwägbar selbst die nahe Zukunft eines Profi-Fußballers sein kann. Denn eigentlich hatte man sich in Gladbach im Sommer schon auf den Abschied des Schweizer Nationalspielers eingestellt.

Im Exklusiv-Interview mit ran spricht Zakaria über die Aufholjagd der Fohlen, über seine eigenen Pläne und darüber, wie ein Top-Profi damit umgeht, heute nicht zu wissen, wo er morgen unter Vertrag steht.

ran: Herr Zakaria, noch im Sommer schien Ihr Abschied bevor zu stehen, dann aber waren Sie es, der Borussia nach einem schwierigen Saisonstart wieder auf Kurs gebracht hat. Ist selbst ein erfahrener Profi, wie Sie, noch überrascht, wie schnell sich im Fußball die Gemengelage ändern kann?

Denis Zakaria: Nein, eigentlich nicht. Du weißt als Fußballer, dass es genauso schnell nach oben gehen kann, wie nach unten. Die Kunst ist, in jeder Situation mit beiden Beinen auf dem Boden zu bleiben und einfach immer weiterzuarbeiten.

ran: Wie groß war Ihre Enttäuschung, als sich im Sommer abzeichnete, dass Sie Ihre Pläne zunächst nicht würden verwirklichen können?

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Zakaria: Welche Pläne meinen Sie?

ran: Nun, es ist kein Geheimnis, dass Sie die Borussia im Sommer gerne verlassen hätten?

Zakaria: So habe ich das eigentlich nie gesagt. Gesagt habe ich, dass ich mir anhöre, wenn interessante Angebote kommen. Genauso aber habe ich immer betont, dass ich mich bei Gladbach nach wie vor sehr wohl fühle und dass es für mich überhaupt kein Problem darstellt, weiter für Borussia zu spielen.

ran: Dass diese Angebote im Sommer ausgeblieben sind, hatte sowohl mit Ihrer Verletzung als auch mit der finanziellen Situation vieler Vereine in der Pandemie zu tun. Was macht das mit einem Profi, der gewohnt ist, mit seinen Leistungen auch seine Geschicke bestimmen zu können, wenn er plötzlich zur Tatenlosigkeit verdammt ist?

Zakaria: Das war meine erste schwere und damit langwierige Verletzung und damit ein Gefühl, dass ich so noch nicht erlebt hatte. Du willst dann so schnell wie möglich zurückkommen, merkst aber schnell, dass das nicht möglich ist, dass es Zeit braucht. Irgendwann aber stehst du dann doch endlich wieder auf dem Rasen, willst an deine besten Leistungen anknüpfen – und musst feststellen, dass das so schnell nicht gehen wird. Das Vertrauen in den eigenen Körper fehlt, denn du bist im Kopf einfach noch nicht wieder frei. Wichtig ist aber, dass du motiviert und fokussiert bleibst und hart an dir arbeitest.

ran: Mittlerweile scheint das Vertrauen aber zurück, wie gerade auch Ihre Willensleistung beim Siegtreffer gegen den BVB gezeigt hat.

Zakaria: Das stimmt. Ich fühle mich blendend und bin topfit. Wenn ich auf dem Platz stehe, fühle mich ganz frei, und ich denke, das sieht man auch. Ich bin froh, dass ich der Mannschaft wieder mit guten Leistungen und Toren helfen kann.

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ran: Was hat Ihnen der Treffer gegen den BVB bedeutet, der für Borussia nach einem schwierigen Saisonstart wie eine Befreiung war?

Zakaria: Natürlich bin ich sehr glücklich über den Treffer und darüber, dass ich der Mannschaft damit helfen konnte. Funktionieren konnte das aber nur, weil jeder einzelne von uns diese Partie mit aller Macht gewinnen wollte nach dem schwierigen Saisonstart. Mit den beiden Spielen gegen Dortmund und in Wolfsburg haben wir ein Zeichen gesetzt, dass mit uns wieder zu rechnen ist.

ran: Apropos 'Zeichen setzen': In den drei vergangenen Spielen haben Sie stets eine gelbe Karte bekommen. Waren das Zeichen an die Gegner, frei nach dem Motto 'Mit uns müsst ihr wieder rechnen', oder wollten Sie eher Ihre Teamkollegen aufrütteln?

Zakaria: Nein, gar nicht. Auf die gelben Karten hätte ich auch verzichten können. Ich denke, dass ich auch ohne gelbe Karte mit meiner Körpersprache ausdrücken kann, dass ich wieder da bin.

ran: Dennoch – manch einer hat bemängelt, dass die Mannschaft etwa im Augsburg-Spiel bisweilen nicht 'giftig' genug war …

Zakaria: Wir haben uns selbst auch nicht in einer handfesten Krise gesehen. Trotzdem war uns klar, dass das, was wir zum Teil gezeigt haben, nicht der Anspruch von Borussia Mönchengladbach sein kann. Der Trainer hat uns das noch einmal ganz klar vor Augen geführt und uns gesagt, dass wir so nicht weitermachen können. Und ich denke, dass wir mit den Leistungen gegen Dortmund und Wolfsburg jetzt auf dem richtigen Weg sind.

ran: Hat Sie überrascht, wie gerade auch die Jungen, Joe Scally oder Manu Koné, ihre Chancen ergriffen haben?

Zakaria: Auf gar keinen Fall! Ich sehe ja jeden Tag beim Training, wozu Joe, Manu, aber auch Luca Netz fähig sind. Was diese Jungs in den vergangenen Wochen geleistet haben, ist einfach überragend. Und das ist ein hervorragendes Zeichen für die Borussia, dass es keinen Qualitätseinbruch gibt, wenn jemand anders verletzt ausfällt.

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ran: Ist die Borussia bereit, eine Serie zu starten?

Zakaria: Ich hoffe das sehr, und wir werden alles dafür tun. Ich habe immer gesagt, dass wir eine sehr gute Mannschaft sind, eine Mannschaft, die die Qualität hat, weit oben zu stehen. Jetzt ist es an uns, dass auch umzusetzen. Die beiden Spiele gegen Dortmund und in Wolfsburg haben gezeigt, dass wir durchaus dazu in der Lage sein sollten, eine Serie zu starten.

ran: Und wie geht es mit Ihnen weiter, gerade war von einem Wechsel im Sommer zum FC Barcelona zu lesen?

Zakaria: Ich kann ganz ehrlich sagen, dass ich mir im Moment überhaupt keine Gedanken darüber mache, was im kommenden Sommer passieren könnte. Das ist für mich auch überhaupt nicht schwierig mit dieser vermeintlichen Unsicherheit zu leben. Im Gegenteil: ich konzentriere mich nur darauf, dass wir unsere Ziele erreichen, mache mein Ding und lebe einfach den Moment.

ran: Können Sie sich auch vorstellen, in Gladbach zu bleiben?

Zakaria: Ich fühle mich nach wie vor sehr wohl bei Borussia, habe auch schon Gespräche mit Max Eberl geführt, und natürlich kann ich mir auch vorstellen zu bleiben. Aber klar ist auch, dass sich im Fußball die Dinge auch ändern können.

Das Interview führte: Andreas Kötter

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