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Bundesliga

Borussia Mönchengladbach: Christoph Kramer glänzt wie Thomas Müller als "Freigeist"

  • Aktualisiert: 18.09.2022
  • 12:29 Uhr
  • ran.de
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Gegen Freiburg in der Innenverteidigung. Gegen Leipzig im offensiven Mittelfeld. Christoph Kramer scheint bei Borussia Mönchengladbach die neue Allzweckwaffe zu sein. Ob nun Bundestrainer Hansi Flick nach den jüngsten Top-Leistungen Kramers in den kommenden Wochen nochmals genauer hinschauen sollte?

München - In der Woche vor dem Spiel gegen RB Leipzig ging es in Mönchengladbach vor allem um die Rückkehr Marco Roses in den Borussia-Park und um die Personalie Max Eberl, der nach langer Zeit als Sportdirektor bei den "Fohlen" künftig bei den Leipzigern arbeiten wird.

Nach dem Spiel wurde in Gladbach dann wieder mehr über Sportliches und vor allem über eine Person geredet: Christoph Kramer. 0 Tore, 0 Assists - aber dennoch der geheime Mann des Spiels beim 3:0-Heimsieg Borussia Mönchengladbachs gegen Leipzig.

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Daniel Farke: "Ist nicht immer so einfach"

Gleich zu Beginn der Partie stand Kramer im Mittelpunkt des Geschehens. Nicht aber aufgrund einer besonderen Spielsituation oder weil der Routinier sein 250. Pflichtspiel im Trikot der Borussia bestritt. Nein, es wurde geredet, weil der eigentliche defensive Mittelfeldspieler gegen die Gäste auf der Zehn auflief.

Unter der Woche mussten die Gladbacher die Verletzung von Florian Neuhaus und dessen Ausfall in den kommenden Wochen hinnehmen. Für Gladbach-Coach Daniel Farke stellte sich also die Frage, wer Neuhaus im offensiven Mittelfeld ersetzt. Die Antwort des Trainers lautete Kramer - und das, obwohl der 31-Jährige im Spiel gegen den SC Freiburg am vergangenen Wochenende noch in der Innenverteidigung spielte. Die Idee mit Kramer auf der Zehn reifte in Farke offenbar schon Anfang der Woche. "Normalerweise habe ich Christoph gerne etwas tiefer, weil er das Spiel da anleiten und führen kann. In einer offensiveren Position ist das dann nicht immer so einfach", erklärte Farke, der dann aber seine Idee in die Tat umsetzte und dafür belohnt wurde.

Lothar Matthäus sieht fast perfektes Kramer-Spiel

Kramer entwickelt sich unter Farke zum Mann für nahezu jede Position. Das sah auch Weltmeister und Ex-Gladbach-Profi Lothar Matthäus nach dem Spiel so. "Er war eigentlich überall", sagte Matthäus bei "Sky" über Kramer, der trotz seiner offensiveren Ausrichtung auch Manu Kone und Julian Weigl bei der Defensivarbeit unterstützte. "Für mich war Kramer heute bei Mönchengladbach, was Thomas Müller bei den Bayern ist - ein Freigeist." Matthäus sprach bei Kramer von einem fast schon perfekten Spiel.

Das zeigte auch die Laufleistung der Gladbacher Allzweckwaffe gegen Leipzig: Mit 12,71 gelaufenen Kilometer war Kramer derjenige, der am meisten unterwegs war. Zudem hatte der Mittelfeldspieler eine Passquote von 88 Prozent - obwohl Kramer fast schon als hängende Spitze hinter Marcus Thuram auftrat.

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Christoph Kramer: "Ich stand häufig so blank"

In Sachen Abschlussqualitäten hätte der 31-Jährige allerdings auch noch gerne eine Statistik zum Vorzeigen gehabt, doch da machten ihm die Mitspieler einen Strich durch die Rechnung. "Ich hoffe, dass meine Mitspieler in Zukunft noch mehr Vertrauen in meine Abschlussqualitäten haben. Ich stand häufig so blank, dass ich hätte schießen können", scherzte Kramer bei "Sky".

Doch auch ohne eigenen Torerfolg ist die Rechnung Farkes mit Kramer als offensivem Mittelfeldspieler aufgegangen. Das bestätigte der Trainer auch selbst bei "Sky" nochmals ausdrücklich nach dem Spiel. "Chris war fantastisch heute. Wir wollten seine Spielintelligenz und Klasse nutzen. Er hat es herausragend gemacht", lobte Farke. Schließlich war der pressingstarke Kommando-Geber auch mit dafür verantwortlich, dass sich RB im Spielaufbau extrem schwertat.

Kramer-Comeback beim DFB?

Nach dieser Leistung dürfte Kramer nicht zuletzt auch beim Bundestrainer Hansi Flick einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Zwar ist der Allrounder nicht für die anstehenden Nations-League-Partien nominiert, aber Flick darf nach Katar 26 Spieler mitnehmen. Sein letztes Länderspiel absolvierte Kramer vor über sechs Jahren.

Doch nach der Verletzung von Marco Reus ist neben Florian Wirtz ein weiterer Zehner für das Turnier fraglich. Nicht auszuschließen, dass die Allzweckwaffe Kramer noch auf den WM-Zug aufspringt.

Apropos Nationalelf: Zuletzt auf dieser Zehner-Position gespielt hat Kramer im WM-Finale 2014 gegen Argentinien. Damals stand er allerdings nur 32 Minuten auf dem Feld - der Rest ist Geschichte.

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