Eintracht Frankfurt vs. FC Bayern am Freitag um 19 Uhr live in SAT.1 und auf ran.de
Benjamin Pavard beim FC Bayern München: Nagelsmann kämpft um ihn, die Bosse sehen ihn kritisch
- Aktualisiert: 02.08.2022
- 23:10 Uhr
- ran.de/Stefan Kumberger
Ein Abschied von Benjamin Pavard beim FC Bayern ist noch nicht gänzlich vom Tisch. Vor allem Julian Nagelsmann, der sich vehement für seinen Verteidiger einsetzt, verhinderte bisher einen Transfer. So oder so könnte es aber eine schwierige Saison für Pavard werden.
München - Benjamin Pavard ist eher ein Mann der leisen Töne. Große Interviews sind selten, auch nach den Spielen sucht er nur im Ausnahmefall die Mikrofone.
Seine zurückhaltende Art wirkt sympathisch, könnte dem Franzosen aber beim FC Bayern womöglich zum Verhängnis werden.
Denn in München legt man für die anstehende Saison und den Bundesliga-Auftakt bei Eintracht Frankfurt (Freitag ab 19 Uhr live in SAT.1 und auf ran.de) wieder mehr Wert auf das Prädikat "Lautsprecher". Ein Nachteil für Pavard.
Dass der 26-Jährige den Rekordmeister noch in diesem Transfersommer verlassen könnte, liegt weiter im Bereich des Möglichen.
Zuletzt sorgte ein Bericht von "Sport1" für Aufregung, in dem es hieß, Pavard sei drei europäischen Top-Klubs angeboten worden. Darunter auch der FC Chelsea, dessen Trainer Thomas Tuchel Interesse an einem Transfer signalisiert habe.
Benjamin Pavard: Julian Nagelsmann zählt auf ihn
Doch rettet aktuell noch die Uneinigkeit bei den Führungskräften des FC Bayern Pavard vor einem frühzeitigen Abschied. Die Bosse sind skeptisch, der Trainer kämpft für seinen Abwehrspieler.
Nach ran-Informationen war die Chefetage um den Vorstandsvorsitzenden Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic nicht abgeneigt, Pavard als Tauschmittel einzusetzen.
Der Franzose hätte im Zuge der Verpflichtung von Matthijs de Ligt von Juventus zu den Bayern eine wichtige Rolle spielen können. Garniert mit weiteren Millionen Euro war ein Wechsel Pavards nach Turin im Bereich des Möglichen.
Doch dank des Geldes, das der Abschied von Robert Lewandowski in die bayerischen Kassen spülte, konnte der Rekordmeister den Deal um de Ligt auch so stemmen.
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Benjamin Pavard will vorerst beim FC Bayern München bleiben
Pavard selbst hatte bereits im Juni verkündet, an der Isar bleiben zu wollen. Bei einer Pressekonferenz der französischen Nationalmannschaft sagte er: "Ich habe noch zwei Jahre Vertrag und bin sehr glücklich beim FC Bayern". Allerdings fügte er auch an, dass man nie wisse, was die Zukunft bringt.
Und so steht Pavard eine schwierige Saison bevor. Sein lang gehegter Wunsch, in die Innenverteidigung wechseln zu dürfen, wird nicht in Erfüllung gehen. Die Konkurrenz ist hier einfach zu stark. Das sagt sogar Pavard-Fan Julian Nagelsmann.
Benjamin Pavard kann sich die Innenverteidiger-Position abschminken
De Ligt gilt - sobald er seinen Trainingsrückstand aufgeholt hat - als gesetzt. Schließlich ist er neben Sadio Mane der Top-Transfer der Bayern.
Dayot Upamecano bestach nicht zuletzt im Supercup gegen Leipzig mit einer ansprechenden Leistung.
Und Lucas Hernandez wird intern von Hasan Salihamidzic als einer der Anführer gesehen.
Hier dürfte auch eine Rolle spielen, dass der Franzose mit 80 Millionen Euro immer noch der Rekord-Transfer des FC Bayern ist. So einen sieht man als Sportvorstand ungern zu oft auf der Bank schmoren.
Die Zukunft von Benjamin Pavard bleibt ungewiss
Immerhin kann Pavard auf die Unterstützung seines Trainers setzen. Während der USA-Reise des FC Bayern sprach sich Julian Nagelsmann vehement für seinen Verbleib aus: "Er ist ein fantastischer und wichtiger Spieler. Die zweite Hälfte der Saison war brillant. Er war sehr konstant und ich war sehr zufrieden." Er wünsche sich, dass "Benji" bleibe.
In der Tat: In der Rückrunde der Saison 2021/22 war der Franzose Bayerns zweikampfstärkster Verteidiger und auch seine Torflaute beendete der Verteidiger. Seinem Treffer im Supercup waren über zwei Jahre Durststrecke in der Bundesliga vorausgegangen. Dort traf er zuletzt im Mai 2020 gegen Fortuna Düsseldorf.
Doch auch die Unterstützung durch Nagelsmann scheint ihre Grenzen zu haben. Pavard bleibe eben weiterhin Außenverteidiger und man müsse abwarten, was passiert, so der Bayern-Coach weiter.
Hasan Salihamidzic hat für Ersatz gesorgt
Zumal ein Abschied Pavards personell mittlerweile aufzufangen wäre. Neben Josip Stanisic sorgte Salihamidzic mit der Verpflichtung von Noussair Mazraoui für weitere starke Konkurrenz auf der rechten Abwehrseite.
Pavard hat nun also die Wahl: Entweder er sucht offensiv den Wettbewerb um den Posten als Außenverteidiger oder er wechselt zu einem Verein, der ihm die Chefrolle in der Innenverteidigung garantiert.
Beim FC Bayern ist der 26-Jährige dafür zu leise.
Stefan Kumberger
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