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Bundesliga

FC Bayern München feuert Bosse - schwere Kahn-Vorwürfe: "Schlimmster Tag"

  • Aktualisiert: 27.05.2023
  • 22:59 Uhr
  • ran.de
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© Imago
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Beben beim FC Bayern München. Unmittelbar nach dem Gewinn der Meisterschaft trennt sich der Rekordmeister von Hasan Salihamidzic und Oliver Kahn, der schwere Vorwürfe äußert. Auch sein Nachfolger steht fest. Und Vorgänger Rummenigge soll wieder ein Amt übernehmen.

Von Martin Volkmar und Oliver Jensen

Tabula rasa beim FC Bayern München:

Trotz der Last-Minute-Meisterschaft hat sich der Rekordmeister von Vorstandsboss Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic getrennt.

Neuer Vorstandsvorsitzender wird der bisherige Stellvertreter und Finanzvorstand Jan-Christian Dreesen, über dessen Favoritenrolle auf den Posten ran vergangene Woche bereits berichtet hatte.

Zudem soll Kahn-Vorgänger Karl-Heinz Rummenigge nach Informationen der "Bild" in den Bayern-Aufsichtsrat einziehen.

Weitere Details sollen auf einer Pressekonferenz am Sonntag um 11.30 Uhr bekanntgegeben werden (Liveticker auf ran.de).

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Hainer verweist auf "Gesamtentwicklung" als Trennungsgrund

"Die Entscheidung, sich von Oliver Kahn zu trennen, hat sich der Aufsichtsrat alles andere als leicht gemacht. Dennoch sind wir aufgrund der Gesamtentwicklung zu dem Entschluss gekommen, eine Neubesetzung an der Spitze des Vorstands vorzunehmen", erklärte Präsident Herbert Hainer in einer Pressemitteilung am Samstagabend.

"Wir möchten Oliver Kahn für sein Engagement, seine Ideen und für alles danken, was wir gemeinsam erreicht haben. Er wird immer eine große Persönlichkeit des FC Bayern bleiben. Wir wünschen ihm für seinen weiteren Weg alles Gute."

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Auch Salihamidzic wünschte der Aufsichtsratsvorsitzende alles Gute. "Der Verlauf dieser Saison nach der Winterpause und unterschiedliche Auffassungen über die zukünftige Ausrichtung unserer Mannschaft haben uns dazu bewogen, uns mit Hasan Salihamidžić auf eine sofortige Beendigung seiner Tätigkeit zu einigen. Die Entscheidung ist uns schwergefallen", wird Hainer zitiert:

"In einem konstruktiven, respektvollen Gespräch haben Uli Hoeneß und ich Hasan unsere Entscheidung und unsere Gründe mitgeteilt. Im Namen des FC Bayern möchte ich mich bei Hasan Salihamidžić sehr für seine Arbeit, seinen Einsatz und seine Identifikation mit dem FC Bayern bedanken."

Die Entscheidung fiel in einer kurzfristig einberufenen, außerordentlichen Aufsichtsratssitzung der Münchner am Freitag.

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Kahn tief betrübt: Bayern verbot Reise nach Köln

Der im Sommer 2021 zum Bayern-Boss berufene Kahn war beim 2:1-Sieg des FCB beim 1. FC Köln nicht im Stadion dabei - laut Angaben des Vereins fehlte er wegen einer Grippe.

Der ehemalige FCB-Torwart und Kapitän selber widersprach diesen Angaben aber kurz nach dem Schlusspfiff auf Twitter: 

"Ich bin unheimlich stolz auf euch und diese Leistung! Ich würde gerne mit euch mitfeiern, aber leider kann ich heute nicht bei euch sein, weil es mir vom Club untersagt wurde."

"Der schlimmste Tag meines Lebens"

Später ergänzte er in einer kurzen Stellungnahme: "Das ist der schlimmste Tag meines Lebens, es mir zu nehmen, mit den Jungs zu feiern."

Denn auch am Samstagabend bei der internen Meisterfeier in der Motorworld im Stadtteil Freimann war Kahn laut "Bild" nicht erwünscht.

Der ehemalige Bayern-Profi Dietmar Hamann übte als "Sky"-Experte scharfe Kritik am Verhalten des FC Bayern.

"Das ist unwürdig", sagte der frühere Nationalspieler über den Zeitpunkt und die Art und Weise der Kommunikation: "Das ist an Respektlosigkeit nicht zu überbieten."

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Hainer lobt Dreesen: "Weiß, worauf es ankommt"

Der neue CEO Dreesen ist seit 2013 beim FC Bayern tätig, seit 2014 als stellvertretender Vorstandsvorsitzender, und wollte den Klub ursprünglich am Saisonende verlassen. 

"Jan-Christian Dreesen hat in den vergangenen zehn Jahren für den FC Bayern herausragend gute Arbeit geleistet. Er lebt den FC Bayern, kennt den Verein aus dem Effeff und weiß, worauf es hier ankommt", so Hainer:

"Wir freuen uns sehr, dass er diese Aufgabe annimmt. Er kann ohne Eingewöhnungszeit anpacken, und genau das braucht der FC Bayern in der aktuellen Situation."

Dreesen: "Wenn Bayern ruft, lässt man alles stehen und liegen"

Der 55-Jährige bedankte sich beim Kontrollgremium für das Vertrauen. "Eigentlich hatte meine Lebensplanung etwas anderes vorgesehen - aber wenn der FC Bayern ruft, lässt man alles andere stehen und liegen", sagte Dreesen.

"Dieser Verein ist für mich seit jeher eine Herzensangelegenheit und ich weiß auch, welche positive Kraft er entwickeln kann. Ich werde weiterhin meine gesamte Energie einsetzen, um mit dem FC Bayern in allen Bereichen erfolgreich zu sein und freue mich auf die neue Aufgabe. Wer mich kennt, weiß, wie viel mir der Verein, seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie unsere Fans bedeuten."

Der am 4. September 1967 in Aurich/Ostfriesland geborene Dreesen startete seine berufliche Laufbahn als Trainee bei der Bayerischen Vereinsbank, später HypoVereinsbank, und stieg dort bis zum Privatkundenvorstand auf. 

Bei Bayern hat der "Herr der Zahlen" in seiner Amtszeit zahlreiche Umsatzrekorde verkündet und war auch für die Zusammenarbeit mit Fans und Fanclubs zuständig, bei denen er ein sehr gutes Standing hat.

Ex-Banker Dreesen eigentlich Top-Kandidat als DFL-Boss

In der Folge war er als Vorstandsvorsitzender für die UBS Deutschland tätig und zeichnete viele Jahre als Vorstandsmitglied der BayernLB verantwortlich für das Firmenkundengeschäft.

Seit August 2016 vertritt Dreesen den FC Bayern im neunköpfigen Präsidium der Deutschen Fußball Liga. 

Eigentlich war daher nach der Verkündung seines Abschieds und der Absage des Frankfurters Axel Hellmann mit einem Wechsel an die Spitze der DFL gerechnet worden.

Hier sollen die Gespräche schon sehr weit gewesen sein, ehe das Bayern-Angebot kam.

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Krösche oder Eberl als Nachfolger von Salihamdizic?

Wer auf Salihamidzic folgen könnte, ist aktuell ebenfalls noch unklar. Rekord-Nationalspieler und "Sky"-Experte Lothar Matthäus brachte nach dem Spiel in Köln Frankfurt-Sportvorstand Markus Krösche ins Gespräch.

"Sky" berichtete zudem am Abend von einem angeblichen Treffen der Bayern-Führung mit RB Leipzigs Sportchef Max Eberl, der in der Vergangenheit schon häufiger bei seinem Ex-Klub im Gespräch war.

Derweil zeigte sich Salihamidzic, der im Gegensatz zu Kahn in Köln vor Ort war, nach dem Titelgewinn sehr emotional.

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"Der FC Bayern steht über allem"

"Ich hätte gerne weitergemacht, aber ich akzeptiere das. Ich hätte mit der Mannschaft noch einmal gerne die Champions League gewonnen. Ich wünsche allen viel Glück und Erfolg", meinte er.

"Ich möchte mich bei der Mannschaft und den Jungs für die wunderbare Reise. Sechs Meistertitel in sechs Jahren ist eine gute Zahl. Der FC Bayern steht über allem, ich möchte Freund des FC Bayern bleiben und möchte, dass der Klub in der Zukunft erfolgreich bleibt. Daher bedanke ich mich für die letzten sechs Jahre."

Der Bosnier war nach seiner Zeit als Spieler am 1. August 2017 als Sportdirektor zum FC Bayern zurückgekehrt und im Juli 2020 zum Sportvorstand befördert worden.

Während seiner Zeit als sportlich Verantwortlicher holte der FC Bayern die Champions League, die Klub WM, den europäischen Supercup sowie sechs Mal die Deutsche Meisterschaft, zwei Mal den DFB-Pokal und fünf Mal den DFL-Supercup.


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