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Kommentar

ranSicht: Nagelsmann zu Leipzig – alles richtig gemacht

  • Veröffentlicht: 22.06.2018
  • 20:03 Uhr
  • ran.de / Oliver Jensen
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© Imago
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So muss ein Vereinswechsel ablaufen: Dass Julian Nagelsmann ab 2019 Trainer von RB Leipzig sein wird, macht inhaltlich Sinn und wurde auf saubere Art und Weise abgewickelt. ran-Redakteur Oliver Jensen fragt sich: Warum klappt das nicht immer so?

München – Monatelange Spekulationen um einen Wechsel, die ständigen Nachfragen der Journalisten, die große Geheimniskrämerei bei den Vereinen – all das fällt bei Julian Nagelsmann diesmal weg. Noch bevor die TSG Hoffenheim überhaupt die Saisonvorbereitung begonnen hat, gab der Trainer gemeinsam mit dem Verein bekannt, 2019 zu RB Leipzig zu wechseln. So viel Offenheit und Ehrlichkeit ist selten im Profifußball – und tut gerade deshalb so gut.

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Julian Nagelsmann trainiert Hoffenheim seit Februar 2016
News

Leipzig bestätigt: Nagelsmann übernimmt ab 2019

Das ging schnell! Kurz nach Bekanntgabe seines Abgangs von der TSG 1899 bestätigt RB Leipzig den Verpflichtung des Trainers für die übernächste Saison.

  • 21.06.2018
  • 18:18 Uhr

Nagelsmann weiß, was er seinem Verein zu verdanken hat. Die TSG Hoffenheim nahm ihn als unbekannten Nachwuchstrainer auf und formte aus ihm den jüngsten hauptamtlichen Cheftrainer der Bundesliga-Geschichte. Der 30-Jährige erklärte, er sei es dem Verein und den Fans schuldig, die Saison nicht mit ständigen Mutmaßungen um seine Zukunft zu belasten.

Die Gegenbeispiele Kovac und Guardiola 

So handeln leider nicht alle Trainer. Eintracht Frankfurt Vorstand Fredi Bobic beispielsweise fiel aus allen Wolken, als in der heißen Endphase der Saison öffentlich bekanntgegeben wurde, dass Niko Kovac zum FC Bayern München wechselt.

Pep Guardiola wiederum hielt den FC Bayern München elendig lange bezüglich seiner Zukunftsplanung hin, obwohl es längst ein offenes Geheimnis war, dass es ihn in die Premier League zieht – so kam es dann auch. Warum wird nicht einfach offen über solche Themen gesprochen? Nagelsmann zeigt, wie es funktioniert.

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Eine Saison Champions League, dann nach Leipzig

Auch sonst macht der Wechsel für Nagelsmann aus vielerlei Gründen Sinn. Er bleibt noch ein Jahr bei der TSG Hoffenheim und kann dort (ganz ohne Druck) seine ersten Erfahrungen in der Champions League sammeln. Diese Möglichkeit hätte er bei RB Leipzig nicht gehabt, wäre er bereits in diesem Sommer gewechselt.

2019 ist RB Leipzig dann der ideale Verein für Nagelsmann. Und dass nicht nur, weil seine offensive Spielweise gut zur Philosophie von RB Leipzig passt. Da der Trainerposten beim FC Bayern München, Borussia Dortmund und Schalke 04 auf unbestimmte Zeit vergeben ist, ist RB Leipzig der nächstgrößere Verein im deutschen Fußball.

In Leipzig hat er mehr finanzielle Möglichkeiten als bei der TSG Hoffenheim, trotzdem aber nicht den ganz großen Druck. Wäre er bereits jetzt zu Bayern München gewechselt, wäre er dazu verdammt gewesen, die Meisterschaft, den Pokal und am besten auch noch die Champions League zu gewinnen – alles andere wird schnell als Enttäuschung abgestempelt.

Ein Werdegang wie Jürgen Klopp?

In Leipzig muss er nicht zwingend einen Titel gewinnen, könnte das aber mit dem vorhandenen Spielermaterial vielleicht trotzdem schaffen und wäre dann endgültig als Erfolgstrainer etabliert – ähnlich wie Jürgen Klopp, als er Borussia Dortmund zu zwei Meisterschaften führte.

Wenn der Vertrag von Julian Nagelsmann bei RB Leipzig im Jahre 2023 endet, wird er 35 Jahre alt sein. Das wäre noch immer mehr als früh genug, um dann zu einem europäischen Top-Verein der Größenordnung Bayern München oder FC Chelsea zu wechseln.

Und es wäre schön, wenn Nagelsmann mit seinem Wechsel dann wieder so offen umgeht wie dieses Mal.

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