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Bundesliga

ranSicht: Vor Wechsel zu Hertha - Mario Götze hat sich verzockt

  • Aktualisiert: 03.10.2020
  • 13:26 Uhr
  • ran.de
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© 2020 imago
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Es sei sein Ziel, die Champions League zu gewinnen, sagte Mario Götze jüngst. Doch jetzt hat offenbar Hertha BSC die besten Karten, den vereinslosen Weltmeister von 2014 zu verpflichten. Wenn Götze annimmt, dann mangels Alternativen. Es sieht so aus, als habe sich der 28-Jährige aufgrund einer verzerrten Selbstwahrnehmung verzockt. 

München - Mario Götze ist ein begnadeter Fußballer. Zweifelsohne. Lange Zeit galt er als das größte Talent in Deutschland. Sein Aufstieg bei Borussia Dortmund bis hin zu seinem Wechsel 2013 zum FC Bayern - kometenhaft. Doch irgendwie ging danach die Selbstverständlichkeit, die Leichtigkeit und schließlich auch die Leistung verloren.

Eine mysteriöse Stoffwechselerkrankung trug ihren Teil dazu bei. Nach seinem historischen Siegtreffer im WM-Finale 2014 in Brasilien blieb Götze sowohl in München als auch nach seiner Rückkehr nach Dortmund 2016 über weite Strecken hinter den Erwartungen zurück. 

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Götze wechselt nicht zum FC Bayern München.
News

Flick: Götze "aktuell keine Option"

Der deutsche Fußball-Rekordmeister Bayern München wird seinen derzeit vereinslosen Ex-Spieler Mario Götze vorerst nicht verpflichten.

  • 24.09.2020
  • 13:00 Uhr

Mario Götze 2020 mag noch immer mit demselben Talent gesegnet sein. Doch uncharmant formuliert, ist der Lack ein wenig ab. Im Sommer beendeten Götze und der BVB die vierjährige Zusammenarbeit. Einvernehmlich, wie es heißt. Beide Parteien konnten sich aufgrund der fehlenden sportlichen Perspektive nicht auf eine Vertragsverlängerung einigen.

Hinter vorgehaltener Hand wurde gemunkelt, eine durchaus mögliche Verlängerung sei an Götzes zu hohen Gehaltsforderungen gescheitert. Demnach soll er einer Kürzung seines knapp 10-Millionen-Jahressalärs nicht zugestimmt haben. Es wäre ein Zeichen fehlender Selbstreflexion, die der 28-Jährige selbst aber stets zurückwies. "Es wurde in der Vergangenheit schon vor dem Corona-Ausbruch oft so dargestellt, als ginge es mir vorrangig ums Geld. Dem war und ist nicht so", beteuerte Götze jüngst in der "Bild". 

Fehlende Selbstreflexion bei Götze

Rückblickend erkannte er, dass sein zweiter Stint in Dortmund sportlich kein Erfolg war. Vielleicht sogar ein Fehler. Doch hier endet die realistische Selbstwahrnehmung. "Ich habe ehrgeizige Ziele und will unbedingt noch die Champions League gewinnen. Das treibt mich jeden Tag, in jeder Einheit an. Ich will meine Karriere nicht beenden, ohne diesen Titel einmal gewonnen zu haben", fügte der Weltmeister von 2014 hinzu.

Es klingt nach nicht mehr als einem frommen Wunsch. Als außenstehender Beobachter drängt sich sogar die Frage auf, ob sich Götze bewusst ist, wie unrealistisch seine Aussage mit Blick auf die vergangenen Jahre klingt. Wer es sportlich nicht geschafft hat, sich bei den beiden Top-Klubs der Bundesliga zu etablieren, kann wohl kaum davon ausgehen, dass sich plötzlich andere Vereine mit Königsklassen-Ambitionen um ihn reißen.

Um beim FC Barcelona, Real Madrid, dem FC Liverpool, Juventus Turin, Paris St. Germain oder Manchester City zu landen, bedarf es in der Regel mehr als das Label eines Ergänzungsspielers beim BVB. Das müsste Götze eigentlich wissen, mindestens aber sein Umfeld: Familie, Freunde und Berater. 

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Hertha hat die besten Karten

Nun scheint Hertha BSC die besten Karten auf eine Verpflichtung des einstigen Supertalents zu haben. Sportdirektor Arne Friedrich gab bei "DAZN" zu, sich mit dem Namen Götze beschäftigt zu haben. Trainer Bruno Labbadia outete sich in der "Sportbild" als Götze-Fan. "Das war ich schon immer."

Doch ein Titelkandidat in der Champions League ist der Hauptstadt-Klub trotz Windhorst-Millionen nicht. Ebenso wenig wie der AC Florenz, der FC Sevilla und der FC Valencia, die zuletzt als mögliche Interessen gehandelt wurden. Zwar soll sich auch Bayern-Trainer Hansi Flick für eine Rückkehr des Nationalspielers stark gemacht haben, doch Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge und Sportvorstand Hasan Salihamidzic winkten beide ab.

Sollte es keine unerwartete, spektakuläre Wende geben, dürfte es Götze von Tag zu Tag mehr dämmern, dass er sich am Ende wohl verzockt hat. Mit einer Vertragsverlängerung beim BVB zu geringeren Bezügen hätte er zumindest eine kleine realistische Chance auf den Henkelpott gewahrt. Jetzt droht er – was mögliche Titel betrifft – im Niemandsland zu versauern. Verdient hat er das ganz sicher nicht.

Carolin Blüchel

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