• Darts
  • Tennis
  • Alle Sportarten

Anzeige
Anzeige
Bundesliga

Bundesliga-Relegation: Aus der Traum! Hertha BSC zieht dem Hamburger SV den Stecker

  • Aktualisiert: 23.05.2022
  • 23:58 Uhr
  • ran.de / Dominik Hechler
Article Image Media
© imago
Anzeige

Aus, Schluss, vorbei. Der Hamburger SV verliert das Rückspiel der Bundesliga-Relegation gegen Hertha BSC mit 0:2 und verpasst somit erneut den Aufstieg in die Bundesliga. Die "alte Dame" zog dem HSV in der entscheidenden Partie regelrecht den Stecker.

Hamburg – Es war genau um 22:28 Uhr, als im Hamburger Volksparkstadion der Traum von der Bundesliga platzte. Mal wieder.

Zum vierten Mal in Folge. Die deutsche Beletage war dieses Mal wahrlich zum Greifen nah. Doch die Norddeutschen stehen – mal wieder – mit leeren Händen da. Aus, Schluss, vorbei. Es war, als ob der Abpfiff von Schiedsrichter Deniz Aytekin bei den rund 55.000 zuvor frenetischen Fans auf den Rängen der Hamburger Arena den Stecker gezogen hätte.

Stille. Andächtige Stille herrschte im weiten Rund.

Anzeige

Freud und Leid liegen nah beieinander

Natürlich bis auf einen kleinen Teil, in dem der Jubel der Berliner Gästefans wiederum keine Grenzen kannte. So nah können Freud und Leid manchmal zusammenliegen. An der einen Eckfahne tiefe Trauer, an der anderen Eckfahne pure Freude. 

Relegation 2022: Die besten Bilder zu Hamburger SV - Hertha BSC

Showdown in Hamburg: HSV-Fans verzaubern den Volkspark

Das Relegations-Rückspiel zwischen dem Hamburger SV und Hertha BSC startete mit einer beeindruckenden Choreografie der Fans der Gastgeber - doch nur wenige Minuten später folgte der Schock.

  • Galerie
  • 23.05.2022
  • 22:11 Uhr

Nach dem 1:0-Auswärtssieg des Hamburger SV bei Hertha BSC im Hinspiel der Bundesliga-Relegation, musste sich der HSV im Rückspiel vor heimischem Publikum der "alten Dame" mit 0:2 geschlagen geben und somit in der Zweitklassigkeit verweilen.

Nach drei vierten Plätzen in den vergangenen drei Jahren, ging es dieses Mal wenigstens in die Relegation – doch wieder wurde es nichts mit dem schon so lange ersehnten Aufstieg. Dabei hatten die Hamburger im Endspurt der Saison der Zweiten Liga zuletzt fünf Spiele in Folge gewonnen und so noch sieben (!) Punkte Rückstand auf Rang drei wett gemacht. Eine irre Aufholjagd, die fast noch belohnt wurde.

Allerdings nur fast. 

Nach dem sechsten Sieg in Serie (dem 1:0 in Berlin), folgte im alles entscheidenden Spiel die aus Hamburger Sicht so bittere 0:2-Heimniederlage. Eine Pleite, die in der Summe der beiden Partien den Traum platzen ließ wie eine Stecknadel einen Luftballon. Bitter für den Verein, für die Fans und die Stadt. Wo man auch hinschaute, nur noch leere, fast schon entsetzte Gesichter im zuvor so stimmungsvollen Volksparkstadion.

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

Komplette Stadt in Ekstase

Denn an den Fans lag es an diesem sommerlichen Abend in Hamburg sicher nicht. Schon vor dem Anpfiff war die komplette Stadt in Ekstase, vibrierte förmlich und sehnte den Erfolg der Hamburger mit aller Macht herbei – außer ein kleiner, aber feiner Stadtteil vielleicht, der in der Mitte der Hansestadt liegt.

Der Rest hoffte, fieberte und betete mit dem HSV. Auf dem Weg zum Stadion schwankten die S-Bahnen, schoben sich die Massen in Richtung Volkspark und alle zwei Meter suchten verzweifelte HSV-Fans, die im Vorverkauf leer ausgegangen waren, noch nach Tickets. Vergeblich. Die Arena war pickepacke voll, die Unterstützung schon vor dem Start der Partie erstligareif. Doch diese Energie, diese unglaubliche Leidenschaft, übertrug sich dann in der Folge nicht so recht auf den Rasen. 

"Es ist nicht einfach zu beschreiben. Ich bin total stolz auf die Mannschaft und den Verein. Alles andere ist pure Enttäuschung. Momentan ist es schwer zu begreifen, aber es geht immer weiter. Ich stehe immer wieder auf und werde meine Mannschaft mitnehmen", sagte ein völlig konsternierter HSV-Trainer Tim Walter am ran-Mikrofon.

Auch Sportvorstand Jonas Boldt war tief enttäuscht. "Wir haben eine intensive Saison hinter uns, in der wir alles reingehauen haben. Das sind charakterstarke Jungs, die sich Schritt für Schritt weiterentwickelt haben und eine hohe Identität mit der Stadt und dem Verein an den Tag gelegt haben. Am Ende fehlte ein Tor", sagte er am ran-Mikrofon.

Walters Team wirkte gegen die Berliner gehemmt, kam nicht so recht ins Spiel und verlor vor allem extrem viele Zweikämpfe. Kein Mut, kein Wille, kein Kampf. Der HSV wirkte im Vergleich zum Hinspiel im negativen Sinne wie ausgewechselt und vor allem von der teilweise recht harten Gangart der Hertha, die im Gegensatz zum Hinspiel - zumindest was die Einstellung und den Willen anbetrifft - ein ganz anderes Gesicht zeigte, ziemlich beeindruckt. Hinzu kam dann noch das frühe Gegentor zum 0:1 durch den Berliner Boyata.

Zusätzlicher Rucksack für den HSV

Ein herber Dämpfer, der den Hamburger Spielern für den Rest der Partie noch einen zusätzlichen Rucksack aufsetzte. Sollte Hertha-Coach Felix Magath also tatsächlich recht behalten? Merkten die HSV-Stars auf einmal, dass sie etwas zu verlieren hatten? Es schien fast so.

Anzeige
Interviews & Co.

Gänsehaut! HSV-Fans schmettern Hymne vor Relegation

Die HSV-Fans geben noch einmal alles und sorgen mit ihrer Vereinshymne vor dem Relegationsspiel gegen die Hertha BSC für einen Gänsehaut-Moment.

  • Video
  • 02:31 Min
  • Ab 0

Die Berliner wirkten dieses Mal ein ganzes Stück galliger, griffiger, aggressiver. Sie wollten dieses Spiel unbedingt gewinnen, das war klar zu spüren. Als sich im zweiten Durchgang dann auch noch Marvin Plattenhardts Freistoß von der rechten Seite hinter Daniel Heuer Fernandes zum 2:0 für die Hertha ins Tor senkte, gingen bei den Hamburgern immer mehr die Köpfe nach unten.

Sie versuchten es zwar, rannten immer wieder aufs Neue in Richtung Berliner Tor an, doch im letzten Drittel des Spielfelds fehlten zu häufig die Ideen, gefährliche Torchancen blieben Mangelware. Und so blieb es am Ende beim 0:2 und dem erneut verpassten Aufstieg aus Hamburger Sicht.

Anzeige

HSV-Kapitän denkt an die Fans

"Wir haben uns viel vorgenommen und viel vorgestellt für den Ausgang der Partie. Wir haben es aber nicht erreicht und es tut einfach weh", sagte HSV-Kapitän Sebastian Schonlau am ran-Mikrofon. Er dachte vor allem an die Fans, die vor und während der 90 Minuten so viel Energie gespendet, die gehofft und gelitten hatten.

"Wenn man die Menschen sieht, macht es das nicht leichter. Wir hätten gerne viel mehr zurückgeben, und das tut mir leid für die Menschen", sagte Schonlau. Doch auf den Rängen wurde die Enttäuschung schnell verdrängt, von Trotz, von Applaus, von Anerkennung für eine starke Saison.

Auch wenn der Traum mal wieder geplatzt ist.

Aus Hamburg berichtet: Dominik Hechler

Du willst die wichtigsten Fußball-News, Videos und Daten direkt auf Deinem Smartphone? Dann hole Dir die neue ran-App mit Push-Nachrichten für die wichtigsten News Deiner Lieblings-Sportart. Erhältlich im App-Store für Apple und Android.


© 2024 Seven.One Entertainment Group