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Siegrtreffer im Viertelfinale gegen Bergamo

Eric Maxim Choupo-Moting: Der PSG-Held aus der zweiten Reihe

  • Aktualisiert: 14.08.2020
  • 08:20 Uhr
  • ran.de
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© 2020 Getty Images
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Eric Maxim Choupo-Moting wäre eigentlich arbeitslos, sein Vertrag wurde nur wegen des Champions-League-Turniers um zwei Monate verlängert. Nach seinem späten Siegtor feiert nun ganz Paris den Stürmer aus Hamburg. Der Treffer könnte außerdem helfen, eine unglückliche Episode zu vergessen.

Lissabon/München - Kylian Mbappe und Neymar wälzten sich freudestrahlend auf dem Rasen.

Der 21 Jahre alte Weltmeister Mbappe, für den Paris St. Germain im Sommer 2018 rund 135 Millionen Euro an die AS Monaco überwiesen hatte. Und Superstar Neymar, der bei seinem Transfer von Barcelona nach Paris die aberwitzige Ablösesumme von 222 Millionen Euro gekostet hatte.

Das erlösende Tor hatte allerdings ein anderer Spieler erzielt, einer, dessen Marktwert auf rund vier Millionen Euro geschätzt wird: Eric Maxim Choupo-Moting.

In der 79. Minute kam der gebürtige Hamburger für Mauro Icardi in die Partie, beim Stand von 1:0 für Atalanta Bergamo. Das 1:1 durch Marquinhos in der 90. Minute leitete er mit ein, den 2:1-Siegtreffer in der dritten Minute der Nachspielzeit erzielte er selbst.

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"Der Rest ist Geschichte von Paris"

"Als ich ins Spiel kam, dachte ich mir: So können wir nicht ausscheiden und nach Hause fahren. Ich habe an mich und das Team geglaubt - der Rest ist Geschichte von Paris", erzählte der 31-Jährige nach dem Spiel seines Lebens. "Chapeau Moting", titelte die "L'Equipe" am Donnerstagmorgen, die ganze Stadt feierte den Helden aus der zweiten Reihe. Neymar, der als Spieler des Spiels ausgezeichnet wurde, gab den kleinen Pokal an Choupo-Moting weiter.

In 18 Pflichtspielen stand der Nationalspieler Kameruns in dieser Saison für PSG auf dem Platz, dabei erzielte er sechs Tore. Im Schatten der Pariser Sturm-Stars fristete er sein Reservistendasein, bis er am Mittwoch Geschichte schrieb.

Denn erstmals seit 25 Jahren schaffte es PSG ins Halbfinale der Champions League, erstmals überhaupt seit dem Einstieg der Investorengruppe "Qatar Sports Investment" im Jahre 2011. Und vielleicht rettete Choupo-Moting mit seinem Tor auch Trainer Thomas Tuchel den Job. Denn bei einem weiteren Champions-League-Aus hätten die Investoren vom Persischen Golf unter Umständen die Geduld verloren.

Tuchel holte Choupo-Moting nach Paris

Es hat sich letztlich auf jeden Fall ausgezahlt, dass Tuchel den 1,91 Meter großen Mittelstürmer 2018 ablösefrei von Stoke City nach Paris lotste. Nicht wenige Beobachter hatten sich damals gefragt, was der Trainer mit Choupo-Moting im Pariser Star-Ensemble eigentlich will, doch Tuchel hatte einen klaren Plan.

Mit seiner Zweikampf- und Kopfballstärke sah Tuchel Choupo-Moting als eine gute Alternative im PSG-Sturm an, zumal dieser aufgrund seiner kamerunischen Wurzeln perfekt französisch spricht und somit leicht in die Mannschaft zu integrieren war. Dass Choupo-Moting kein Stinkstiefel ist und eine hervorragende Arbeitsmoral hat, wusste Tuchel noch aus gemeinsamen Mainzer Zeiten.

Offenbar gönnt wirklich das ganze Team dem Stürmer den Erfolg. "Ich möchte über Choupo sprechen", sagte Mittelfeldspieler Ander Herrera nach der Partie bei "RMC Sport": "Er trainiert jeden Tag, als ob es sein letzter wäre. Die Zeit war reif, dass er eine außergewöhnliche Partie macht."

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Eigentlich wäre Choupo-Motings Vertrag ausgelaufen

Dabei wäre Choupo-Moting ohne die Corona-Pandemie schon gar nicht mehr beim Team, sondern unter Umständen arbeitslos. Sein Vertrag lief nämlich eigentlich im Sommer aus, nur wegen des Champions-League-Turnieres in Lissabon wurde er um zwei Monate bis 30. August verlängert.

Die Chancen, einen passenden neuen Verein zu finden, dürften sich für den Stürmer, der in 204 Bundesliga-Spielen für Schalke, Mainz, Nürnberg und den HSV 45 Tore erzielte, nach dem legendären Mittwochabend in Lissabon drastisch erhöht haben.

Ungute Erinnerungen an ein Faxgerät

Und neben der realistischen Chance, auf den letzten Drücker mit PSG die Champions League zu gewinnen, haben die Ereignisse vom Mittwochabend noch etwas Gutes.

Denn bisher dachte man bei Choupo-Moting immer direkt an die unglückliche Geschichte aus dem Winter 2010/11, als sein Last-Minute-Wechsel vom HSV zum 1. FC Köln an einem kaputten Faxgerät scheiterte.

Vielleicht gerät diese Episode nun ein wenig in Vergessenheit und wird von dem legendären Siegtreffer gegen Atalanta Bergamo überstrahlt. Eric Maxim Choupo-Moting hätte sicher nichts dagegen.

Christian Stüwe

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