• Darts
  • Tennis
  • Alle Sportarten

Anzeige
Anzeige
Umbruch unter deutscher Flagge

FC Liverpool: Jörg Schmadtke wird Sportdirektor - enge Zusammenarbeit mit Jürgen Klopp

  • Aktualisiert: 01.06.2023
  • 12:46 Uhr
  • ran.de
Article Image Media
© IMAGO/regios24
Anzeige

Der FC Liverpool holt sich für die anstehende Transferperiode im Sommer Verstärkung an Bord: Jörg Schmadtke soll gemeinsam mit Jürgen Klopp den Umbruch im Kader gestalten.

Von Chris Lugert und Franziska Wendler

"Ich hätte gerne einmal mit ihm zusammengearbeitet. Ich bin sicher, dass das sehr gut gepasst hätte."

So äußerte sich Jürgen Klopp in der "Wolfsburger Allgemeinen Zeitung" über Jörg Schmadtke, als dieser sich Anfang des Jahres beim VfL in den vermeintlichen Ruhestand verabschiedete. Nun aber kommt es doch noch einmal zur beruflichen Liaison zwischen Klopp und Schmadtke, wie der Klub offiziell bestätigte.

Schmadtke erhält beim FC Liverpool einen Vertrag als Sportdirektor und wird in dieser Funktion eng mit Trainer Klopp zusammenarbeiten.

Zur Vertragsdauer machte der Klub keine Angaben, in den Medien war ursprünglich von einer dreimonatigen Zusammenarbeit die Rede.

Vor dem LFC liegt nach einer über weite Strecken enttäuschenden Saison ein wegweisender Sommer auf dem Transfermarkt. Schmadtke soll im Verbund mit Klopp die Richtung vorgeben und die Mannschaft nach den Vorstellungen des Trainers umgestalten. Die kommende Transferperiode soll und muss Liverpool für die kommenden Jahre aufstellen und erhält dadurch eine besondere Bedeutung.

Anzeige

Michael Reschke über Jörg Schmadtke: "Kann dem FC Liverpool nur gratulieren"

Michael Reschke, einst als Manager und Kaderplaner bei Bayer Leverkusen und dem FC Bayern tätig, sieht in dem 59-Jährigen den optimalen Mann für diesen Job. "Jörg Schmadtke hat ein sehr erfahrenes, spezielles Scouting-Auge und ist in Transferabwicklungen klug und sehr erfolgreich. Ich kann dem FC Liverpool nur gratulieren", sagte Reschke im Interview mit ran.

Nach Jahren des Erfolgs und der Dauerpräsenz in der Champions League befindet sich Liverpool in einer Phase des Umbruchs. Verdiente Spieler werden den Klub verlassen oder kommen allmählich in die Jahre, neue Stars müssen her.

Dabei kann Liverpool aber nicht mit Geld um sich werfen, wie der Rückzug aus dem Poker um BVB-Star Jude Bellingham zeigte. Das finanzielle Gesamtpaket war schlicht zu teuer.

Oder, wie es Klopp metaphorisch untermalte: "Frag einen Fünfjährigen, was er sich zu Weihnachten wünscht. Und wenn er sagt, er wolle einen Ferrari, dann würde man nicht sagen: 'Oh, das ist eine gute Idee.' Sondern: 'Es ist zu teuer, und du kannst ihn auch gar nicht fahren.'"

Die fehlenden Einnahmen durch das Verpassen der Champions League und die dadurch auch gesunkene Attraktivität des Klubs im Rennen um die besten Spieler erschweren die Situation zusätzlich.

Folge 32 29.05.23

Fuss über Kahn-Aus bei Bayern: "Neue Qualitätsstufe erreicht"

Unser Bundesliga-Webshow-Gast Wolff-Christoph Fuss spricht über den Gewinn der deutschen Meisterschaft des FC Bayern München und die Entlassung von Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic.

  • Video
  • 12:56 Min
  • Ab 0

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

Schmadtke wird kein Sportdirektor

Auch Reschke sieht Liverpool an einem wichtigen Punkt angekommen. "Natürlich ist die aktuelle Situation in Liverpool schwierig. Man war in einigen Transferperioden etwas zurückhaltend und alle im Klub, vor allem auch die Besitzer, wissen, dass sich etwas verändern muss", glaubt er.

Und als wären die sportlichen und finanziellen Begleitumstände nicht schon kompliziert genug, verschärft die Vakanz in der sportlichen Leitung die Situation zusätzlich.

Der langjährige Sportchef Michael Edwards nahm im Sommer 2022 seinen Hut, Nachfolger Julian Ward kündigte bereits frühzeitig an, nach dieser Saison wieder aufhören zu wollen. Eigentlich müsste also ein neuer Sportdirektor her. Doch das wird Schmadtke ganz bewusst nicht sein. Statt Dauerlösung ist Schmadtke eher ein "Saisonarbeiter", eine kurzfristige Hilfe.

"Es geht ja jetzt rein um die derzeitige Kadersituation. Jörg soll ja nicht als Sportdirektor arbeiten, der langfristige Projekte wie die Neugestaltung des Nachwuchsbereiches anschiebt oder neue Strukturen schafft. Seine ganze Aufmerksamkeit gilt der wichtigsten Baustelle in dieser Periode, der Kaderplanung", erklärt Reschke.

Schmadtke habe dabei "nicht die Aufgabe, den Klub umzukrempeln. Es geht darum, intelligent und strategisch den Kader zu optimieren. Jörg muss tief in das aktuelle Team, in die bestehenden Vertragssituationen und den international interessanten Transfermarkt eintauchen. Dann gilt es, anhand der wirtschaftlichen Möglichkeiten die besten Lösungen zu finden", skizziert Reschke, der inzwischen als Spielerberater tätig ist, Schmadtkes Aufgabenfeld.

Klopp treibende Kraft hinter Schmadtke-Deal?

Der Kaderumbruch in Liverpool wird also "made in Germany" sein. Dass Klopp die treibende Kraft hinter Schmadtkes Kurzzeit-Verpflichtung war, steht für Reschke außer Frage.

"Nachdem die beiden letzten Sportdirektoren Edwards und Ward aus unterschiedlichen ausgeschieden sind, wollte Klopp sicher einen Partner seines absoluten Vertrauens an seiner Seite haben. Und dies ist halt Jörg Schmadtke. Niemand beim FC Liverpool wird dem Klopp diesen Wunsch abschlagen, zumal Jörg ja auch international ein hohes Renommee besitzt", meint er.

Tatsächlich scheint diese Konstellation nur Gewinner zu haben. Klopp kann gemeinsam mit einem Vertrauten einen Kader basteln, mit dem er in der kommenden Saison wieder angreifen kann.

Und Schmadtke kann für einen absoluten Topklub des europäischen Fußballs arbeiten und sich danach wieder in den Ruhestand verabschieden.

Mehr Informationen
Schmadtke geht nach Liverpool
News

Schmadtke wird Sportdirektor in Liverpool

  • 30.05.2023
  • 11:35 Uhr

© 2024 Seven.One Entertainment Group