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Transfermarkt-Wahnsinn

Megatransfers auf Pump: FC Barcelona hat über 200 Millionen Transferschulden

  • Aktualisiert: 08.10.2019
  • 23:31 Uhr
  • ran.de/Carolin Blüchel
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© 2019 imago
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255 Millionen Euro hat der FC Barcelona in der abgelaufenen Wechselperiode für neue Spieler ausgegeben. Dabei stehen die Katalanen bei zahlreichen Klubs noch für ältere Transfers in der Kreide. So wartet der FC Liverpool noch immer auf die Coutinho-Millionen. Es ist ein Geschäftsmodell, das im Profi-Fußball längst Schule gemacht hat.

München - Jahr für Jahr verstärkt der FC Barcelona seine mit Topstars gespickte Mannschaft mit weiteren Hochkarätern. Keine Ablöse scheint zu hoch, kaum eine Gehaltsforderung abschreckend genug. Barca hat traditionsgemäß die Spendierhosen an. Allein im Sommer ließen die Katalanen wieder 255 Millionen Euro für Neuzugänge springen. Darunter 120 Millionen für Antoine Griezmann und 75 Millionen für Frenkie de Jong.

Ausgaben, die sich der Verein eigentlich gar nicht leisten kann. Der spanische Meister steht bei zahlreichen Klubs noch für ältere Transfers in der Kreide, so die jüngsten Enthüllungen der "AS". Die Bilanz für 2018/19 soll demnach Verbindlichkeiten in Höhe von 260,742 Millionen Euro aufweisen.

Größter Gläubiger: der FC Liverpool. Von den 145 Millionen Euro Ablöse, die Philippe Coutinho bei seinem Wechsel im Winter 2018 gekostet hatte, stehen noch immer 94,6 Millionen Euro aus. Auch bei Girondins Bordeaux (30,3 Mio für Malcom), Ajax Amsterdam (48,6 Mio für De Jong), dem FC Valencia (31,4 Mio für Neto), Gremio Porto Alegre (27,98 Mio für Arthur), Atletico Mineiro (12,17 Mio für Emerson) und dem FC Bayern (10,9 Mio für Vidal) hat Barcelona Transferschulden. Selbst Bayer Leverkusen wartet noch auf 143.000 Euro aus Spanien.

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Ratenzahlung auf dem Transfermarkt üblich

Wie ist es möglich, dass Barca angesichts seiner Offenstände jede Saison im großen Stil einkaufen kann? "Es ist durchaus üblich, dass bei großen Transfers Ratenzahlungen vereinbart werden. Das kommt immer auf die Beteiligten an", sagt Thomas Eichin, Geschäftsführer und Spielerberater bei SAM Sports, gegenüber ran.de. Die Uefa schreite erst ein, wenn ein Verein mit einer fälligen Zahlung in Verzug gerate.

Das bedeutet also: Der FC Barcelona - wie viele andere Klubs auch - jonglieren meist nur auf dem Papier mit dreistelligen Millionenbeträgen. Stars werden auf Pump verpflichtet. Die vereinbarten Ratenzahlungen erstrecken sich teilweise über viele Jahre - und werden oft erst dann fällig, wenn der Spieler den Verein schon wieder verlassen hat.

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Financial Fairplay schuld am Kauf auf Pump

Ein Geschäftsgebaren, das wohl vor allem durch die Einführung des Financial Fairplay Schule gemacht hat. 2015 trat die Regelung der Uefa in Kraft, einst um "die finanzielle Gesundheit der Klubs zu verbessern". So heißt es in den Statuten. Innerhalb von drei Jahren müssen sich Ausgaben aus Ablösesummen und Gehältern mit laufenden Einnahmen decken. Ein maximal erlaubtes Defizit von 30 Millionen Euro darf mit Hilfe von Investoren ausgeglichen werden. Bei Verstößen drohen - zumindest in der Theorie - empfindlichen Strafen.

Wenn Vereine wie der FC Barcelona einen Spieler für über 100 Millionen Euro Ablöse verpflichten, ergibt es demnach Sinn, die Summe zu stückeln. Anstatt die Ausgaben in voller Höhe innerhalb von drei Jahren refinanzieren zu müssen, fließt bei einer Ratenzahlung immer nur der aktuell fällige Betrag in die Bilanz ein.

Vorteile hat auch der abgebende Verein. Je niedriger der Gewinn in einem Jahr, desto niedriger auch die Steuerlast. Es ist quasi eine Win-Win-Situation für beide Parteien. Problematisch wird es für die großen Player auf dem Transfermarkt erst dann, wenn ein Verein ausschert und wie Atletico Madrid im Fall Griezmann auf einer Einmal-Zahlung besteht. Aus Verärgerung über Barcas Vorgehen beim Werben um den Weltmeister, pochte Atletico auf die komplette Transfersumme von 120 Millionen Euro. Barcelona musste laut Präsident Josep Bartomeu schließlich einen 35-Millionen-Kredit aufnehmen, um den Deal zu stemmen. 

Bundesliga-Klubs brechen Tabu

Auch in der Bundesliga setzt sich der "Kauf auf Pump" immer mehr durch. So schuldet Borussia Dortmund dem FC Barcelona beispielsweise noch rund elf Millionen Euro für Paco Alcacer, der im Sommer für 21 Millionen beim BVB unterschrieben hatte.

Und selbst der FC Bayern soll laut "Sportbild" mit der Verpflichtung von 80-Millionen-Mann Lucas Hernandez erstmals ein Tabu gebrochen und Ratenzahlung vereinbart haben. Es ist wohl die einzige Möglichkeit, die hohen Ablösen der heutigen Zeit irgendwie aufbringen und mit Barcelona und Co. mithalten zu können.

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