"Ein Neonazi ist ein Neonazi"
Mesut Özil sorgt mit Tattoo für Empörung: Logo der rechtsextremen Grauen Wölfe?
- Aktualisiert: 23.07.2023
- 13:45 Uhr
- ran.de
Mesut Özil hat seine Karriere im März beendet. Jetzt sorgt der ehemalige deutsche Nationalspieler mit einem Tattoo für Aufsehen. Auf seiner Brust sei das Symbol der Grauen Wölfe, einer rechtsextremistischen Bewegung, zu sehen, sagt der deutsche Politiker Hakan Tas.
Der türkische Fitness-Trainer Alper Aksac teilte am Samstag ein Foto mit Mesut Özil auf seinem Instagram-Profil. In dem Bild hebt Özil sein Shirt und zeigt ein kontroverses Tattoo auf seiner Brust. Es handelt sich offenbar um das Symbol der Grauen Wölfe, einer rechtsextremistischen türkischen Bewegung.
Özil selbst hat sich noch nicht zu dem Tattoo geäußert. Der 34-Jährige hat dem Post seines Trainers aber ein "Like" verpasst. Hakan Tas, ein ehemaliger Berliner Abgeordneter, sagte der "Berliner Zeitung": "Dass sich Özil politisch engagiert und im Wahlkampf für Erdogan wirbt, ist bekannt. Dass er die Grauen Wölfe unterstützt, wurde nur gemunkelt. Jetzt bekennt er sich."
"Ein Neonazi ist ein Neonazi, ob nun in Deutschland oder in der Türkei"
Der Politiker der Linken weiter: "Die Grauen Wölfe sind nicht besser als die Neonazis bei uns. Ein Neonazi ist ein Neonazi, ob nun in Deutschland oder in der Türkei".
Die Grauen Wölfe sind eine ultranationalistische türkische Bewegung, die besonders in den 1970er Jahren zahlreiche Gewalttaten und Morde ausübte. Ziel der Bewegung ist die Etablierung einer pantürkischen Nation, die sich vom Balkan bis nach Westchina erstrecken soll.
Als größter Feind der Grauen Wölfe gilt die kurdische Arbeiterpartei PKK, aber auch andere Minderheiten in der Türkei - zum Beispiel Juden, Christen, Armenier oder Griechen - lehnt die Bewegung ab.
Laut der deutschen Bundeszentrale für politische Bildung gibt es in Deutschland rund 18.000 Anhänger der Grauen Wölfe. Damit stellt die türkische Bewegung die größte rechtsextremistische Bewegung in Deutschland.
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Özil trat 2018 aus der Nationalmannschaft zurück, warf dem DFB Rassismus vor
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