DFB-Elf
Deutschland feiert ersten Sieg nach WM-Debakel
Starke erste Halbzeit und ein Doppelpack von Füllkrug: Deutschland ist nach dem WM-Debakel mit dem 2:0 gegen Peru ein erster Schritt nach vorn gelungen.
Hansi Flick winkte freudig Richtung Tribüne, seine Spieler um Publikumsliebling Niclas Füllkrug genossen die Ehrenrunde und saugten den Applaus auf: Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat auf dem Weg zur Heim-EM die ersten vielversprechenden Schritte zurück in die Fanherzen genommen. 114 Tage nach dem WM-Debakel von Katar setzte sich die Auswahl von Bundestrainer Flick in Mainz gegen Peru verdient mit 2:0 (2:0) durch und sorgte für den dringend benötigten frischen Wind.
Hauptverantwortlich dafür war Füllkrug, der mit seinen Toren vier und fünf im fünften Länderspiel (12., 33.) zunehmend zum Fixstern in der DFB-Offensive avanciert. Nationalmannschaftsdirektor Rudi Völler, ein weiteres Gesicht des Aufbruchs, freute sich auf der Tribüne mit.
"Es ging darum, einen guten Start zu haben", sagte Füllkrug am ZDF-Mikrofon: "Ich bekomme hier meine Situationen im Strafraum. Toll, dass ich hier schon so eingebunden bin." Kapitän Joshua Kimmich meinte: "Wenn die Spitzen auch noch treffen, ist es umso besser. Es hat uns gut getan, dass wir heute die Box besetzt hatten."
Bundestrainer Flick verzichtete auf einige Profis
Am Dienstag (20.45 Uhr/RTL) in Köln wartet mit den von Domenico Tedesco trainierten Belgiern aber ein anderes Kaliber auf das DFB-Team. Auch gegen Peru, bei der WM in Katar nicht dabei, zeigte Deutschland nicht nur ermutigende Ansätze. Der vergebene Foulelfmeter von Kai Havertz (68.) war so ein Beispiel, überhaupt bleibt die Chancenverwertung ein Schwachpunkt.
Flick hatte auf Korsettstangen wie Antonio Rüdiger, Thomas Müller oder Ilkay Gündogan verzichtet und sechs Neulinge berufen, die nicht jeder auf dem Zettel hatte. Der Dortmunder Spätstarter Marius Wolf (27), als einziger von Beginn an aufgeboten, überzeugte besonders offensiv auf der Problemposition des rechten Verteidigers. Eingewechselt wurden die Debütanten Kevin Schade und Mergim Berisha.
"Es kann nicht alles funktionieren, aber was wir sehen wollen, ist Leidenschaft", sagte Flick im ZDF vor dem Spiel, mit dem endgültig auch der Fokus auf das Eröffnungsspiel der Heim-EM am 14. Juni 2024 in München wandert.
Füllkrug und Werner bilden DFB-Doppelspitze
Eine Schlüsselfigur für dieses Prestige-Projekt ist Fanliebling Völler. Erste sichtbare Maßnahme auf Anregung des früheren Weltmeisters und DFB-Teamchefs: Die Kapitänsbinde ist wieder schwarz-rot-gold - was in der Öffentlichkeit kontrovers bewertet wurde.
Das symbolträchtige Stück Stoff trug Kimmich in Vertretung des langzeitverletzten Manuel Neuer, Marc-Andre ter Stegen erhält durch Neuers ungewisse Zukunft seine große Chance im Tor.
Die erstmals unter dem Bundestrainer Flick aufgebotene Doppelspitze bildeten Füllkrug und der bei der WM verletzte Timo Werner. Im defensiven Mittelfeld kam der wiedererstarkte Emre Can neben Kimmich zum Zug, weiter vorn gab Florian Wirtz nach Kreuzbandriss sein DFB-Comeback.
Nationalmannschaft feiert Sieg gegen Peru
Überhaupt standen in Kimmich und Linksverteidiger David Raum (RB Leipzig) nur zwei Spieler in der Startformation, die im letzten WM-Gruppenspiel gegen Costa Rica (4:2) von Beginn an dabei waren.
"Leidenschaft, Mut und Wille sind unsere Tugenden", lautete das Motto der Choreographie, die Völler auf der Tribüne an der Seite von DFB-Präsident Bernd Neuendorf verfolgte. Und die 25.358 Zuschauenden im ausverkauften Mainzer Stadion wurden wie bestellt mit dem Anpfiff laut.
Nach schleppenden zehn Minuten gegen hoch pressende Blanquirroja sorgte Füllkrug bei seinem ersten DFB-Startelfeinsatz für Freude auf den Rängen. Einen Kopfball des Bremers nach einer Ecke kratzte Pedro Gallese zwar gerade noch von der Linie (11.), eine Minute später vollendete Füllkrug aber nach Havertz-Vorlage mit dem Fuß zur Führung.
Leipzig-Stürmer Werner enttäuscht erneut
Peru, bei dem die Generation Pizarro-Guerrero-Farfan mittlerweile in Rente ist, war bei schneller Überbrückung des Mittelfelds anfällig. Nach sieben deutschen Fehlschüssen in der ersten halben Stunde hielt Füllkrug nach toller Hereingabe des auffälligen Wolf den Fuß hin zum überfälligen 2:0. Schiedsrichterin Maria Sole Caputi aus Italien ließ die Situation allerdings lange auf Abseits prüfen.
Flick nahm zur Pause den glücklosen Werner raus, der positionsgetreu eingewechselte Serge Gnabry setzte einen Seitfallzieher an die Latte (60.). Wenig später holte der aufgerückte Verteidiger Nico Schlotterbeck gegen zunehmend nickelige Peruaner einen Foulelfmeter heraus, den Havertz vergab. Weitere Wechsel behinderten den Spielfluss.
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Nationalmannschafts-News
Wann findet das Finale bei der WM 2022 in Katar statt?
Das Finale bei der WM 2022 wird am 18.12.2022 in Katar ausgetragen. Um 16 Uhr ist im Lusail Iconic Stadium Anpfiff.
Wie ist Deutschland bei der WM 2022 ausgeschieden?
Deutschland hat den Einzug ins Achtelfinale verpasst. Die deutsche Nationalmannschaft holte in der Gruppe E nur vier Punkte und beendete die Gruppe als Tabellenvierter. Japan und Spanien ziehen in die nächste Runde ein.
Wer überträgt die WM 2022 in Katar live?
Übertragen wird die WM 2022 von ARD, ZDF und von MagentaTV. Dabei sind aber nicht alle Spiele der WM im frei empfangbar zu sehen sein: 48 der 64 WM-Spiele werden im Free-TV zu sehen sein, der Rest nur über ein Abonnement von MagentaTV.
WM 2022: Wie sah der deutsche Kader bei der WM aus?
26 Spieler konnte Bundestrainer Hansi Flick für die WM 2022 in Katar nominieren:
Tor: Manuel Neuer (FC Bayern München), Marc-André ter Stegen (FC Barcelona), Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt)
Abwehr: Antonio Rüdiger (Real Madrid), Niklas Süle (Borussia Dortmund), Nico Schlotterbeck (Borussia Dortmund), Thilo Kehrer (West Ham United), David Raum (RB Leipzig), Christian Günter (SC Freiburg), Lukas Klostermann (RB Leipzig), Armel Bella Kotchap (FC Southampton), Matthias Ginter (SC Freiburg)
Mittelfeld und Angriff: Leon Goretzka (FC Bayern München) Joshua Kimmich (FC Bayern München), Ilkay Gündogan (Manchester City), Jonas Hofmann (Borussia Mönchengladbach), Serge Gnabry (FC Bayern München), Jamal Musiala (FC Bayern München), Thomas Müller (FC Bayern München), Leroy Sané (FC Bayern München), Kai Havertz (FC Chelsea), Karim Adeyemi (Borussia Dortmund), Youssoufa Moukoko (Borussia Dortmund), Julian Brandt (Borussia Dortmund), Niclas Füllkrug (Werder Bremen), Mario Götze (Eintracht Frankfurt)