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Nach Kritik: ZIS verteidigt Jahresbericht Fußball

  • Aktualisiert: 03.04.2014
  • 17:00 Uhr
  • SID
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© SID-SID-PIXATHLON
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Die Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) hat ihren Jahresbericht Fußball gegen die jüngste Kritik verteidigt.

Düsseldorf - Die Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) hat ihren Jahresbericht Fußball gegen die jüngste Kritik verteidigt. "Der ZIS-Jahresbericht stellt keine wissenschaftliche Studie an sich dar", sagte Jürgen Lankes von der zuständigen Informationsstelle bei einer gemeinsamen Sitzung des Innen- und Sportausschusses von Nordrhein-Westfalen im Gespräch mit den Abgeordneten.

Diskussionsbedarf bestand durch einen Antrag der Piratenfraktion, in dem diese eine optimierte und wissenschaftlich begleitete Datenerfassung der ZIS fordert. Ein Fananwalt warf der ZIS zudem vor, die Öffentlichkeit mit unreflektierten Zahlen in die Irre zu führen. 

Ingo Rautenberg vom Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste betonte, dass die Daten lediglich die polizeiliche Erfahrung widerspiegelten – samt der einfließenden Expertisen von Polizeibehörden und örtlichen Netzwerkpartnern. Gleichzeitig machte Rautenberg deutlich: "Die ZIS will sich keinesfalls wissenschaftlichen Studien verschließen."

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Basis sind Verlaufsberichte der Polizei

Seit 20 Jahren bewertet die Informationsstelle mit Sitz in Duisburg bundesweit die Sicherheitslage bei Fußballspielen und liefert damit die Grundlage für die Polizeieinsätze vor Ort. Sie stelle sicher, dass die zuständige Dienststelle über die einsatzrelevanten Hinweise verfüge, erläuterte Frank Mitschker vom Landesverband der Deutschen Polizeigewerkschaft. Der polizeiliche Informationsaustausch habe sich im Wesentlichen bewährt, befand Lankes. Die Berichte der ZIS entsprächen den aktuellen polizeilichen Anforderungen.

Basis für den ZIS-Jahresbericht sind laut Rautenberg die jährlich rund 2.000 Verlaufsberichte der Polizeibehörden im Nachgang zu den einzelnen Fußballpartien. Schon aus zeitlichen Gründen müsse sich der Erhebungsbogen daher auf bestimmte Kennzahlen beschränken. Sowohl er als auch Lankes wiesen aber darauf hin, dass die ZIS zusammen mit den Landesinformationsstellen Sporteinsätze (LIS) den Bogen regelmäßig überprüfe und anpasse. So würden seit zwei Jahren die Reisewege der Gewalttäter mit erfasst und in Zukunft auch durch Pfefferspray oder Pyrotechnik Verletzte speziell ausgewiesen.

Kritik an Zahlen

Anders als suggeriert sei der ZIS-Bericht mitnichten lediglich ein polizeiinternes Werkzeug, argumentierte dagegen der Fürther Fananwalt Jahn-Rüdiger Albert. Vielmehr mache die Informationsstelle mit den Zahlen PR und Politik. Dies bewertete er als problematisch, da die Daten für die Öffentlichkeit häufig irreführend seien.

Dadurch entstünde in der Öffentlichkeit ein unrealistisches Bild der tatsächlichen Gefährdungslage. So beziffere die ZIS unter anderem die Zahl der eingeleiteten Ermittlungsverfahren, nicht aber die der eingestellten Verfahren, bemängelte Albert: "Insofern sind diese Zahlen nicht aussagekräftig." Eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Daten stufte er als notwendig ein.


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