Telefonate von Ex-Präsident abgehört
Leber-Transplantation von Abidal: Barca in Organhandel-Skandal verwickelt?
- Aktualisiert: 05.07.2018
- 08:52 Uhr
- ran.de
Dem FC Barcelona und seinem früheren Präsidenten Sandro Rosell droht ein Nachspiel wegen der Leber-Transplantation von Eric Abidal. Das Organ soll illegal erworben worden sein.
Barcelona - Holt den FC Barcelona seine Vergangenheit ein? Wie die spanische Zeitung "El Confidencial" berichtet, gibt es Indizien, dass der spanische Meister in einen Organhandel-Skandal verwickelt gewesen sein könnte.
Es geht um die Leber-Transplantation von Ex-Profi Eric Abidal vor sechs Jahren. Der mittlerweile als Sportdirektor bei den Katalanen arbeitende Franzose hatte sich damals wegen einer Krebserkrankung ein neues Organ einsetzen lassen müssen. Offiziell hatte dieses ein Cousin Abidals mit dem Namen Gerard gespendet.
Telefonate wegen Geldwäsche-Vorwürfen abgehört
Nun lassen offenbar abgehörte Telefonate des damaligen Barca-Präsidenten Sandro Rosell darauf schließen, dass nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ist. Eigentlich hatten die Ermittler dem 54-Jährigen wegen des Vorwurfs der Geldwäsche auf die Schliche kommen wollen.
In einem dieser Gespräche soll Rosell mit einer anderen Person über den "Kauf einer illegalen Leber" verhandeln. Der Gesprächspartner schlägt dabei vor, die Spende des angeblichen Cousins zu erfinden, um keinen Skandal zu entfachen.
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Richter über "mögliche Straftat" informiert
Mittlerweile ist laut "El Confidencial" der zuständige Richter von den Ermittlern über "eine mögliche Straftat abseits der eigentlichen Untersuchung" unterrichtet worden. Offenbar sind die Indizien stark genug, um ein unabhängiges Strafverfahren zu eröffnen.
Der aktuell inhaftierte Rosell ließ über seine Anwälte mitteilen, er habe "keine Kenntnisse darüber". Es sei "seltsam zu denken, dass man eine illegale Leber kaufen und diese in einem öffentlichen Krankenhaus verpflanzen kann".
Auch der FC Barcelona dementierte "kategorisch jede Unregelmäßigkeit". Zudem übten die Katalanen Kritik an dem Medium: "Der Klub ist traurig darüber, dass Informationen zu einem solch sensiblen Thema ohne Sorgfalt verbreitet werden."
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