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U 21-Europameisterschaft

Luca Waldschmidt: Endlich angekommen auf der großen Bühne

  • Aktualisiert: 23.06.2019
  • 22:47 Uhr
  • ran.de / Oliver Jensen
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© imago images / DeFodi
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In Frankfurt und Hamburg konnte Luca Waldschmidt sein Potential nie entfalten. Erst der Wechsel zum SC Freiburg brachte seine Karriere in Schwung. Davon profitiert nun die deutsche U21-Nationalmannschaft, die bei der Europameisterschaft auch dank seiner Treffer vor dem Sprung ins Halbfinale steht.  

München - Er zählt bislang zu den großen Gewinnern der U21-Europameisterschaft, erzielte zuletzt gegen Serbien ein Hattrick und sorgte mit seinem Solo zum 3:0 auch noch für den Hingucker der Partie. Luca Waldschmidt ist auf dem besten Wege, sich zu einem Senkrechtstarter auf internationaler Bühne zu entwickeln.

Im letzten Gruppenspiel gegen Österreich (Sonntag, ab 20:30 Uhr im Liveticker auf ran.de und in der ran-App) möchte er mit der deutschen U21 den Sprung ins Halbfinale und somit auch die Qualifikation für die Olympischen Sommerspiele 2020 perfekt machen.

Trotz des guten Laufs erwartet der 23-Jährige eine schwierige Aufgabe. "Österreich braucht den Sieg zum Weiterkommen - es wird also ein spannendes Spiel, bei dem die Rivalität unter Nachbarländern hinzukommt", sagt Waldschmidt auf DFB.de.

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Seit Sommer 2018 beim SC Freiburg

Waldschmidt scheint sich seit Sommer 2018 auf der Überholspur zu befinden. Nicht nur in der U21, sondern auch in der Bundesliga konnte er zuletzt überzeugen. Neun Tore und drei Vorlagen gelangen ihm vergangene Saison im Dienste des SC Freiburg. Die Zeiten, in denen er als ewiges Talent galt, dürften also Vergangenheit sein.

Tatsache ist aber auch: In Frankfurt und Hamburg war er noch nicht bereit, konstant auf hohem Niveau zu spielen. Waldschmidt durchlief bei der Eintracht sämtliche Nachwuchsmannschaften, traf in den Junioren-Bundesligen meist zweistellig, konnte die guten Ansätze allerdings zunächst nicht in den Profifußball übertragen.

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Zwischen April 2015 und Mai 2016 hatte er 15 Bundesliga-Einsätze, stand allerdings nur einmal in der Startelf und blieb ohne Bundesligator. Im Sommer 2016 wechselte er für eine Ablöse von rund 1,3 Millionen Euro zum Hamburger SV. Seine dortige Bilanz: Zwei Jahre, 35 Bundesliga-Einsätze und nur zwei Tore.

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Waldschmidt: Abstiegskampf ist für einen junger Spieler nicht einfach  

Bei beiden Vereinen kam er meist von der Bank, genoss nicht das uneingeschränkte Vertrauen seiner Trainer. Laut Waldschmidt hingen seine Anlaufschwierigkeiten auch damit zusammen, dass seine Vereine stets gegen den Abstieg spielten: "Das macht es für einen jungen Spieler nicht einfacher."

Dabei gab es in seiner Karriere durchaus Phasen, in denen der sprichwörtliche Knoten zu platzen schien. Am 34. Spieltag der Saison 2016 / 2017 wurde er im Spiel gegen den VfL Wolfsburg in der 86. Minute eingewechselt und sicherte dem Hamburger SV nur zwei Minuten später mit seinem Siegtreffer den Klassenerhalt. "Das war auf jeden Fall der schönste Moment meiner Karriere", sagt er noch heute.  

Entweder ich funktioniere oder ich bin draußen

Es gelang ihm allerdings nicht, aus diesem Erfolgserlebnis heraus beim HSV durchzustarten. In der Folgesaison kam er wieder (wenn überhaupt) meist nur von der Bank, wurde von Trainer Markus Gisdol wegen schwacher Leistungen sogar öffentlich kritisiert.

Rückblickend bezeichnet er diese Phase seiner Karriere als nicht einfach. "Ich bin mit einer gewissen Erwartungshaltung in die nächste Saison gegangen und hatte noch diese Euphorie in mir. Leider hat das nicht so funktioniert", sagt er und fügt hinzu: "Ich hatte immer das Gefühl, nur eine Chance zu haben – entweder ich funktioniere oder ich bin wieder draußen."

Mit dem Resultat, dass er meist draußen war.

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In Freiburg herrscht Ruhe im Verein

Der Wechsel nach Freiburg im Sommer 2018 war daher der richtige Schritt für ihn. Nicht in den Großstädten Frankfurt und Hamburg, sondern im beschaulichen Breisgau konnte er sein Potential endlich entfalten. "Hier herrscht Ruhe im Verein", sagt Waldschmidt. "Die Erwartungshaltung ist nicht allzu groß. Zudem haben wir in Christian Streich einen Trainer, der aus der Jugend kommt. Daher weiß er genau, wie man mit jungen Spielern umgeht und sie weiterentwickelt."

U21-Nationaltrainer Stefan Kuntz führt die rasante Entwicklung von Waldschmidt ebenfalls auf die leistungsfördernde Umgebung in Freiburg zurück: "Dort haben sie Luca entwickelt. Er ist zum Führungsspieler geworden."

Auch für den SC Freiburg hat es sich gelohnt, Waldschmidt für eine Ablöse von rund 5 Millionen Euro aus Hamburg losgeeist zu haben. Der Stürmer steht in Freiburg noch bis Sommer 2022 unter Vertrag – und wird nun das Vielfache seiner damaligen Ablöse wert sein.

Interesse von Lazio Rom geweckt?

Erste Interessenten aus dem internationalen Spitzenfußball soll es bereits geben. Zuletzt berichtete die Gazzetta dello Sport, dass Lazio Rom an Waldschmidt interessiert sei und eine Ablöse von zwölf bis 15 Millionen Euro zahlen würde. Sollte der Stürmer bei der U21 Europameisterschaft weiter auftrumpfen, dürften noch einige Interessenten hinzukommen.

Doch damit möchte er sich aktuell wohl nicht beschäftigen. Stattdessen genießt Waldschmidt das Turnier-Erlebnis und das Miteinander innerhalb der Mannschaft. "Alle 23 Spieler sind eine echte Einheit", sagt er. "Und jeder im Team weiß, dass wir mit den zwei Siegen noch nichts erreicht haben. Wir pushen uns gegenseitig, damit wir den Sprung ins Halbfinale und die Qualifikation für Olympia schaffen. Das ist der nächste Schritt, das nächste Ziel."

Weitere Tore von Waldschmidt dürften dabei helfen.

Oliver Jensen

Ab September gibt es die Qualifikationsspiele der U21-Junioren des DFB live auf ProSieben MAXX und ran.de

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