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U21-Europameisterschaft

U21: Lukas Klostermann - Deutschlands Supersprinter

  • Aktualisiert: 27.06.2019
  • 08:04 Uhr
  • ran.de/Oliver Jensen
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© imago images / DeFodi
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Lukas Klostermann zählt zu den Schlüsselspielern der U21, hätte aber auch ein erfolgreicher Leichtathlet werden können. Er hat einen schnelleren Antritt als Usain Bolt und war sogar auf der Laufstrecke des Berliner Olympiastadions erfolgreich. 

München - Er ist als Rechtsverteidiger gesetzt, hat alle drei Gruppenspiele über 90 Minuten bestritten, überzeugt mit Geschwindigkeit, einem guten Defensivverhalten und vielen Akzenten im Spiel nach vorne. Lukas Klostermann zählt zu den Eckpfeilern der deutschen U21-Nationalmannschaft und wird auch im Europameisterschafts-Halbfinale gegen Rumänien (Donnerstag, ab 18 Uhr im Liveticker - und nach der Partie die Highlights auf ran.de) voll gefordert sein. Nationaltrainer Stefan Kuntz bezeichnet ihn als "absoluten Unterschiedsspieler."

Klostermann ist zwar kein Lautsprecher auf dem Platz, trotzdem aber eine Führungspersönlichkeit: "Er ist vom Charakter her zwar eher leise, aber dennoch einer meiner Ansprechpartner, von dem ich immer ein gutes Feedback bekomme", sagt Kuntz. 20 Länderspiele hat er bereits für die U21-Auswahl bestritten, zwei für die A-Nationalmannschaft.

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Erst am 8. Juni stand er im EM-Qualifikationsspiel gegen Weißrussland 90 Minuten auf dem Platz, stieß zusammen mit Maximilian Eggestein später zur U21-Nationalmannschaft.

Löw lobt: viel Tempo, defensiv stark

Nicht nur Kuntz, sondern auch Löw schätzt die Qualitäten Klostermanns. Nach dessen Länderspiel-Debüt im März gegen Serbien sagte der Bundestrainer: "Ich finde, er hat ein richtig gutes Spiel gemacht. Er hat viel Tempo gehabt und war defensiv stark. Ich bin froh, so ein guter Einstand ist nicht selbstverständlich."

Die Karriere von Lukas Klostermann verlief lange nur in eine Richtung: und zwar nach oben. Von der U17 an spielte er für den DFB. Mit 17 Jahren erfolgte das Zweitliga-Debüt für den VfL Bochum, mit 18 der Wechsel zu RB Leipzig, mit 20 der Aufstieg und das erste Bundesligaspiel.

Dann plötzlich der Rückschlag: ein Kreuzbandriss. Von einem Moment auf dem anderen wurde er vom aufstrebenden Jungprofi zum Langzeitverletzten.  

"Es war eine sehr lange und harte Zeit. Wenn du über Monate hinweg nicht aktiv bei der Mannschaft sein kannst, ist das nicht einfach", sagte er gegenüber der "Welt". Seine Entwicklung geriet zwangsweise ins Stocken.

"Hätte er sich nicht vor knapp drei Jahren den Kreuzbandriss zugezogen, wäre er in seiner Entwicklung vermutlich noch weiter und gar nicht mehr bei der U21 Nationalmannschaft", vermutet Kuntz.

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Schnellerer Antritt als Usain Bolt

Fast ein Jahr war er raus aus dem Spielbetrieb, fand dann aber schnell zu seiner Form zurück. Seine große Stärke: die Geschwindigkeit. Die ersten 30 Meter legt er in nur 3,72 Sekunden zurück. Damit hat er sogar einen schnelleren Antritt als der ehemalige Sprint-Superstar Usain Bolt.

"Mir wurden offenbar gute Gene in die Wiege gelegt. Meine Eltern haben früher beide Leichtathletik betrieben. Ich habe früher auch neben dem Fußball Leichtathletik gemacht und war immer ein guter Sprinter", erzählt der Sohn eines Hürdenläufers.

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Selbst als Leichtathlet hatte Klostermann Erfolg. Von 2006 bis 2009 nahm er im Rahmen des Internationalen Stadionfestes Berlin (ISTAF) vier Mal am bundesweiten Wettbewerb "Deutschland sucht den Supersprinter" teil, belegte dabei stets den ersten Platz. Und das vor einer beeindruckenden Kulisse von rund 65.000 Zuschauern im Berliner Olympiastadion.

"Das ist eine tolle Erinnerung aus meiner Kindheit. Das war damals natürlich eine großartige und aufregende Erfahrung für mich", erzählt der 23-Jährige. "Gefühlt war ich von meiner Geburt an ständig auf dem Sportplatz. Irgendwann musste ich mich dann zwischen Fußball und Leichtathletik entscheiden und habe dem Fußball den Vorzug gegeben. Diese Entscheidung habe ich nie bereut."

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Auch die Schwester ist Bundesligaspielerin

Nicht nur er selber, sondern auch seine jüngere Schwester gab dem runden Lederball den Vorzug. Lisa Klostermann ist heute Torhüterin beim Bundesligisten SGS Essen. "Ich habe sie offenbar mit dem Fußball-Syndrom angesteckt. Wir haben früher viel zusammen auf der Straße gespielt", erzählt Klostermann.

Seine Schwester ist sicherlich ein Grund dafür, warum er sich für den Frauen-Fußball stark macht. "Wenn ich mir unsere Trainingspläne anschaue, kann ich keine großen Unterschiede entdecken", sagt er. "Viele Frauen haben parallel zum Fußball einen Beruf oder ein Studium. Meine Schwester studiert zum Beispiel. Von daher ist das insgesamt sehr anspruchsvoll."

Überhaupt ist Klostermann ein Sportler, der über den Tellerrand hinausblickt und die Situation im Profifußball richtig einzuschätzen weiß. "Wir Fußballer sind in finanziellen Sphären unterwegs, in die andere Sportler nicht kommen können", sagte er bei "rblive.de". "Das ist schon ein Stück weit ungerecht, weil ich weiß, dass in anderen Sportarten ganz genauso viel Aufwand betrieben wird."

Klostermann selber ist niemand, der Aufwand scheut. Der beste Beweis ist, dass er neben dem Profifußball ein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Fernuni absolviert.

"Wenn meine Fußball-Karriere sich irgendwann dem Ende zuneigt, möchte ich möglichst sofort mit meiner zweiten Laufbahn beginnen", erzählt er. "Dafür möchte ich die Voraussetzungen schaffen. Ich habe jedenfalls nicht vor, mit 35 Jahren den ganzen Tag zu Hause zu sitzen."

Olympia oder EM 2020?

Bis er allerdings dieses Alter erreicht hat, liegt der Fokus auf dem Sport - und derzeit eben auf der U 21-Europameisterschaft.

Die Olympia-Qualifikation ist durch den Halbfinal-Einzug geschafft. Lukas Klostermann weiß, was Olympia bedeutet. 2016 war er mit Deutschland in Rio und gewann die Silbermedaille. "Ich weiß, dass es eine extrem geile Erfahrung ist, bei so einem Sportereignis, von dem jeder Sportler träumt, dabei zu sein", sagt er der "Bild".

Das Problem ist nur: Eigentlich wäre Klostermann für eine U-Auswahl dann zu alt. Wie gesagt, eigentlich. Drei Spieler dürfen nämlich nominiert werden, die älter als 23 Jahre sind. Ein Hoffnungsschimmer für den Außenverteidiger: "Ich würde es mir schon wünschen, bei Olympia nochmal dabei zu sein."

Erst den EM-Titel mit der U21 gewinnen, dann die Olympischen Sommerspiele mitnehmen, zwischendurch vielleicht noch das eine oder andere Länderspiel bei der A-Nationalmannschaft bestreiten – oder klappt es vielleicht sogar mit der Europameisterschaft 2020?

Klostermann könnte eine rosige Zukunft bevorstehen.

Oliver Jensen

Ab September gibt es die Qualifikationsspiele der U21-Junioren des DFB live auf ProSieben MAXX und ran.de

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