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Motorsport

ADAC-GT-Masters-Titel mit Landgraf: Wieso fährt Marciello nicht DTM?

  • Aktualisiert: 13.03.2023
  • 15:29 Uhr
  • Motorsport-Total
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© ADAC Motorsport
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Mercedes-AMG-Ass Raffaele Marciello wird nach seinem ADAC-GT-Masters-Titel nicht mit Landgraf in die DTM aufsteigen, sondern British GT fahren. Doch was steckt dahinter?

ADAC-GT-Masters-Champion Raffaele Marciello zählt zu den schnellsten Piloten im Mercedes-AMG-Kader. Aber obwohl sein Meisterteam Landgraf, für das er in den vergangenen Jahren antrat, 2023 in die DTM aufsteigt, wurde der 28-jährige Schweizer von Mercedes-AMG nicht für die DTM eingeplant.

Was sind die Hintergründe? "Da gibt es Verpflichtungen für andere Programme und frühzeitige Zusagen", antwortet Thomas Jäger, DTM-Sportdirektor von Mercedes-AMG, im Gespräch mit "Motorsport-Total.com".

Das sei auch auf die späte DTM-Übernahme durch den ADAC Anfang Dezember 2022 zurückzuführen. "Wegen der sehr späten Kalenderveröffentlichung, die absolut seine Berechtigung hatte, konnten wir den Teams, die das teilweise selber finanzieren, für zugesagte Programme nicht die Fahrer wegziehen." Nachsatz: "Wenn wir das zugesagt haben, dann wollen wir das auch halten."

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Britische GT-Meisterschaft statt DTM

Nun wurde bekanntgegeben, um welches Programm es sich handelt: Marciello wird neben Sprint- und Langstreckenserie der GT-World-Challenge Europe mit dem französischen AKKA-Team dieses Jahr auch mit dem RAM-Team die sieben Wochenenden der britischen GT-Meisterschaft bestreiten. Er teilt sich dabei den Mercedes-AMG GT3 mit dem irischen Amateur John Ferguson.

"Ich bin wirklich happy, dass ich endlich auf den besten Strecken der Welt fahren darf", freut sich Marciello auf Instagram auf für ihn neue Kultkurse wie Snetterton: "Leider bedeutet das, dass ich meinen ADAC-GT-Masters-Titel nicht verteidigen kann."

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Und auch der Aufstieg in die DTM findet nicht statt. Dabei gab es laut Informationen von "Motorsport-Total.com" rund um die 24 Stunden von Daytona Ende Januar 2023 noch Hoffnung, dass Marciello DTM fährt. Am Ende erhielten aber Lucas Auer bei Winward, Luca Stolz bei HRT und Maro Engel bei Winward den Zuschlag - und auch Maximilian Götz wurde nicht nominiert, weil Mercedes-AMG das Programm auf drei Werksfahrer reduzierte.

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Welche Rolle spielt Mercedes-AMG-Abgang?

Auer ist bereits seit 2021 bei Winward, Stolz war schon zu Black-Falcon-Zeiten beim Team von Hubert Haupt, und Maro Engel hat als AMG-Markenbotschafter ohnehin eine besondere Stellung. Zudem heißt es seit längerer Zeit im Fahrerlager, dass Marciello nur noch ein Jahr lang bei Mercedes-AMG bleiben wird.

Könnte es also auch eine Rolle spielen, dass ein potenzieller Meistertitel des Schweizers in der DTM aus Marketingsicht suboptimal wäre, wenn er dann im Jahr der Titelverteidigung nicht mehr für die Marke mit dem Stern antritt?

Jäger dementiert Zusammenhang: "Nicht ausschlaggebend"

"Wir wollen ja auch als Marke und unterm Strich mit dem Team erfolgreich sein - welcher Fahrer drin sitzt, ist zweitrangig", antwortet Jäger: "Wir freuen uns über jeden, der vorne mitfährt. Und der ausschlaggebende Punkt waren die Zusagen für die anderen Programme."

Dennoch ergänzt der DTM-Verantwortliche von Mercedes-AMG: "Wenn man jemanden auf der Plattform etablieren will oder das auch marketingtechnisch nutzen will, dann macht es natürlich mehr Sinn mit Leuten, die einen mehrjährigen Vertrag haben. Aber das war nicht der ausschlaggebende Grund, um zu sagen: Nur aus dem Grund lassen wir ihn nicht fahren. Das wäre Quatsch, wenn wir überzeugt wären, dass die anderen nicht auf diesem Niveau performen können."

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Und das haben die DTM-Nominierten laut Jäger bewiesen: "Wir haben gesehen: Wenn du einen Engel und einen Marciello auf ein Auto setzt, dann zeigt sich nicht, dass ein Marciello überall ein Zehntel oder so schneller fährt. Wir würden nicht aus so einem Grund die Performance beeinflussen oder drauf verzichten, wenn wir überzeugt wären, dass derjenige der absolute Superstar ist und alle outperformt."

Langweilig wird es Marciello aber 2023 auch ohne DTM nicht: Die sieben ADAC-GT-Masters-Wochenenden werden durch die sieben Wochenenden der britischen GT-Meisterschaft ersetzt, dazu kommen GT-World-Challenge Europe (Sprint und Langstrecke), Intercontinental GT-Challenge und die 24 Stunden auf dem Nürburgring bei HRT inklusive NLS-Vorbereitungsrennen.


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