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"Anzug war nicht zu": So kam es zur Strafe, die Preining den Sieg kostete

  • Aktualisiert: 28.05.2023
  • 21:45 Uhr
  • Motorsport-Total
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© Alexander Trienitz
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Teamgründer Olaf Manthey erklärt, wie es zum Boxenstopp-Vergehen bei Thomas Preining kam, der den ersten "Grello"-Sieg in der DTM verhinderte

Ein bitteres Missgeschick eines Manthey-EMA-Mechanikers beim Boxenstopp hat den ersten "Grello"-Sieg in der DTM durch Thomas Preining beim Sonntagsrennen in Oschersleben gekostet . Denn das Team hat gegen die Regel verstoßen, dass die Mechaniker vor dem Stopp die hinteren Reifen ab dem Übertreten der Linie in die Boxengasse in der Hand halten müssen.

"Der Mann ist rausgegangen mit dem Reifen, hat gemerkt, dass sein Anzug nicht zu war", erzählt Teamgründer- und -Berater Olaf Manthey im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Er hat den Reifen abgelegt, den Anzug zugemacht und den Reifen wieder hochgehoben. Er hätte den Reifen aber nicht ablegen dürfen, er muss ihn in der Hand halten."

Die Regel soll dafür sorgen, dass Räder nicht vor dem Stopp in der Boxengasse abgelegt werden und von anderen Fahrzeugen erfasst werden, was in der Vergangenheit bereits für Zwischenfälle gesorgt hatte.

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Preining: "Klingt nach einer blödsinnigen Strafe"

Bei Manthey EMA passiert das Vergehen zwar auf der den Boxen zugewandten Seite, wodurch kaum Gefahr droht, Preining musste allerdings dafür eine Penalty-Lap-Strafe absitzen, verlor die Führung und fiel auf Platz drei zurück.

Die Miene des Österreichers sprach nach der bärenstarken Leistung Bände und nicht alle im Fahrerlager können die strenge Regel nachvollziehen.

"Ich bin natürlich sehr frustriert", sagt Preining beim 'ran.de'. "Es klingt nach einer blödsinnigen Strafe, aber die Regeln sind für jeden gleich. Ich kann wirklich nicht viel dazu sagen, bin stolz auf mein Rennen, bin stolz aufs Team. Es hat alles eigentlich gut funktioniert, manchmal hat man Pech."

"Wenn wir Fehler machen, haben wir dafür geradezustehen"

Manthey nimmt die Strafe sportlich. "In der WEC kann man den Reifen auf dem Boden abstellen, aber hier sind die Regularien eben anders. Und die haben wir genauso wie die anderen einzuhalten. Und wenn wir einen Fehler machen, dann haben wir dafür geradezustehen. Ist ärgerlich, aber charakterbildend", sagt der 68-Jährige.

Zumal es noch am Vortag um 18:16 Uhr eine Klarstellung des Renndirektors zum entsprechenden Artikel 39.1 des Reglements gab: Diese besagte, dass die Räder ab dem Betreten der "Working Lane" nicht mehr abgelegt werden dürfen und mit Muskelkraft gehalten werden müssen. Bis dahin war im Reglement nur davon die Rede gewesen, dass die Räder gehalten werden müssen, bis das Fahrzeug zum Halten gekommen ist.

Die Vorderräder dürfen hingegen flach auf den Boden gelegt werden, weil zuerst die Hinterräder gewechselt werden müssen und die Crew nur aus zwei Mechanikern pro Seite besteht.

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Manthey: "Dafür reißen wir keinem den Kopf ab"

Wie sich Manthey erklärt, dass trotz der Klarstellung am Vortag und der misslungenen Stopps erneut ein Fehler gemacht wurde? "Im Eifer des Gefechtes passiert das halt", sagt er. "Aber dafür reißen wir keinem den Kopf ab. Augen zu und durch."

Er verstehe zwar Preinings Frust, "aber bei uns gibt es kein Fingerpointing", stellt er klar. "Wir verlieren zusammen und wir gewinnen zusammen. Wir hauen ihm ja auch nicht links und rechts um die Ohren, wenn er wie gestern über die Wiese ausgerutscht ist", verweist er auf Preinings Ausrutscher vom Vortag nach dem misslungenen Stopp.

"Das passiert. Das ist Rennsport - und da gibt es kein großes Theater. Die Fahrer sehen sich natürlich als Mitglieder des Teams", beschwört Manthey den Teamgeist der traditionsreichen Porsche-Truppe.

Die DTM-Neulinge waren übrigens nicht die einzigen, die an diesem Wochenende gegen die Regelung verstießen: Maro Engels Landgraf-Team und Marco Wittmanns Project-1-Truppe sowie am Vortag die Winward-Truppe von David Schumacher wurden für ähnliche Vergehen bestraft.


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