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Ferrari in der Formel 1

Binotto: Probleme bei der Zuverlässigkeit haben ihn "nicht komplett überrascht"

  • Aktualisiert: 16.08.2022
  • 09:44 Uhr
  • Motorsport-Total
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© Motorsport Images
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Ferrari dürfte unter normalen Umständen kaum noch Chancen auf den WM-Titel 2022 haben - Mattia Binotto gesteht, dass ihn die Situation "nicht komplett überrascht"

München - Die Statistik spricht eine deutliche Sprache: Sieben Ausfälle in den ersten 13 Saisonrennen 2022 musste Ferrari verkraften - und damit mehr als jedes andere Team. Und gleich mehrfach war der Antrieb für eine Nullnummer der Scuderia verantwortlich.

In Barcelona rollte Charles Leclerc erstmals in Führung liegend aus, zwei Rennen später in Baku erwischte es den Monegassen erneut, während Teamkollege Carlos Sainz in Spielberg einen spektakulären Motorschaden hatte.

Gegenüber der italienischen Ausgabe von 'Motorsport.com' verrät Teamchef Mattia Binotto nun: "Ich bin nicht komplett überrascht von dem, was passiert ist." Denn Ferrari hatte Probleme mit der Zuverlässigkeit ganz bewusst in Kauf genommen.

"Ich denke nicht, dass wir [bei der Entwicklung des Motors] zu hart gepusht haben, denn man kann nie genug Performance haben. Aber wir haben die Performance ganz sicher gegenüber der Zuverlässigkeit priorisiert", verrät Binotto.

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"Wir haben die Limits bei der Performance über das hinaus gepusht, was ein normaler Plan bei der Zuverlässigkeit gewesen wäre", gesteht er und erklärt: "Wir wussten, dass es wichtig sein würde, vor dem 'Freeze' für vier Saisons auf die Konkurrenz aufzuschließen."

Hintergrund: Die Entwicklung der Motoren wird in diesem Jahr eingefroren. Anschließend sind Änderungen nur noch erlaubt, um beispielsweise die Zuverlässigkeit zu verbessern. Die Leistung darf dann allerdings nicht mehr erhöht werden.

Folglich traf man bei Ferrari die Entscheidung, erst einmal auf Performance zu setzen, weil man die Zuverlässigkeit "zu einem späteren Zeitpunkt" noch angehen könne, verrät Binotto, der zudem daran erinnert, dass man ein "Zeitlimit" gehabt habe.

Denn die Stunden auf dem Prüfstand sind heutzutage begrenzt. "Als es noch keine Limitierungen gab", erinnert sich Binotto zurück, habe es genug Zeit gegeben, um parallel an "Performance und Zuverlässigkeit" zu arbeiten.

Das sei heute so nicht mehr möglich. "Diese Beschränkungen hatten einen Einfluss auf unsere Arbeit", betont er und erklärt: "Heute, wo die Stunden begrenzt sind, ist man gezwungen, Entscheidungen zu treffen."

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Kaum noch realistische WM-Chancen

Und deswegen trat die Zuverlässigkeit im Winter zunächst einmal in den Hintergrund. "Das soll nicht heißen, dass wir zum ersten Rennen kamen und dachten, dass wir komplett unzuverlässig sind. So war es nicht", beteuert Binotto.

"Bei den Wintertests gab es keine Probleme. Aber wir wussten, dass unsere Situation nicht ideal war", gesteht er und erklärt, dass man auf der Strecke Probleme bekommen habe, die auf dem Prüfstand zuvor so nicht aufgetreten waren.

So hatte nicht nur das Werksteam Probleme mit den neuen Power-Units, auch die Kundenrennställe Alfa Romeo und Haas waren betroffen. Die drei Ferrari-Teams bringen es in den ersten 13 Saisonrennen zusammen auf satte 18 offizielle Ausfälle.

Zwar konnte Ferrari in diesem Jahr bereits vier Rennen gewinnen. In der WM liegt man allerdings bereits 97 Punkte hinter Red Bull zurück, bei den Fahrern fehlen Leclerc 80 Zähler und damit umgerechnet mehr als drei Rennsiege auf Max Verstappen.

Selbst wenn man die Zuverlässigkeit für die zweite Saisonhälfte in den Griff bekommen sollte, wird es bei dieser Ausgangslage unter normalen Umständen sehr schwierig werden, noch einmal ernsthaft in den Kampf um die WM einzugreifen.

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