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Wolff im ran.de-Interview

Mercedes-Teamchef Toto Wolff: "Hoffe sehr, dass Sebastian ein gutes Cockpit findet"

  • Aktualisiert: 09.07.2020
  • 12:47 Uhr
  • ran.de
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© imago/LaPresse
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Das erste Rennwochenende der Formel-1-Saison in Spielberg ist Geschichte. Im Interview mit "ran.de" spricht Mercedes-Teamchef Toto Wolff unter anderem über die Veränderungen bei Mercedes, die schwarze Lackierung der "Silberpfeile", die Situation von Sebastian Vettel und warum für ihn das Thema mentale Stärke sehr wichtig ist.

ran.de: Herr Wolff, bei Mercedes ändert sich in dieser speziellen Formel-1-Saison 2020 mehr als üblich: Sie treten kürzer, der Motoren-Chef geht – wird es tatsächlich ab 2021 spannender?

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VIDEO: WERBUNG: Toto Wolff über sein Engagement für Instahelp

Toto Wolff: "Der Weggang von Andy Cowell war eine geplante Veränderung und gehört zu unserem Nachfolgeprogramm."

ran.de: Sie haben sich kurzfristig für 2020 für ein schwarzes Design und zu klaren Aussagen gegen Rassismus und für Vielfalt entschieden – wie kam es dazu?

"Rassismus und Diskriminierung haben keinen Platz in unserer Gesellschaft"

Wolff: "Rassismus und Diskriminierung haben keinen Platz in unserer Gesellschaft, unserem Sport und unserem Team: Davon sind wir bei Mercedes fest überzeugt. Doch die richtigen Überzeugungen und die richtige Geisteshaltung sind nicht genug, wenn wir stumm bleiben. Wir möchten daher unsere Stimme und unsere weltweite Plattform nutzen, um uns für Respekt und Gleichberechtigung einzusetzen. Die Silberpfeile werden in der gesamten Saison 2020 in Schwarz antreten, um unser klares Engagement für mehr Vielfalt in unserem Team und unserem Sport zu demonstrieren. Wir werden unsere eigenen Schwächen in diesem Bereich nicht ignorieren oder vor den Fortschritten zurückschrecken, die wir noch erreichen müssen. Unsere Lackierung ist unser öffentliches Versprechen, positive Maßnahmen zu ergreifen."

ran.de: Das Team will "mehr Vielfalt" haben als bislang – wie ist das gemeint?

Wolff: "Unser Ziel ist es, die besten Talente mit dem größtmöglichen Hintergrund zu finden und anzuziehen. Wir wollen für sie Wege in unseren Sport finden, um in Zukunft ein stärkeres und vielfältigeres Team aufzubauen. In diesem Zuge möchte ich mich bei unserer Muttergesellschaft Daimler AG sowie unserer Familie an Team-Partnern bedanken, die diese Initiative unterstützt und uns dazu ermutigt haben."

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"Hoffe doch sehr, dass Sebastian ein gutes Cockpit findet."

ran.de: Der Motorsport steht vor Veränderungen: Wird es tatsächlich 2021 keinen deutschen Fahrer geben? Oder wird Sebastian Vettel doch noch ein Cockpit besetzen?

Wolff: "Ich hoffe doch sehr, dass Sebastian ein gutes Cockpit findet. Er gehört zu den erfolgreichsten Piloten der letzten zehn Jahre und aus deutscher Sicht wäre es erfreulich, wenn er in der Formel 1 bleibt."

ran.de: Sehen Sie eine Lösung für die DTM?

Wolff: "Eine sehr schwierige Situation mit dem Abgang von Audi. Ich hoffe, dass Gerhard Berger das hinkriegt."

ran.de: Wie wird das Verhältnis bezüglich der Aufmerksamkeit zwischen F1 und Formel E in fünf Jahren sein?

Formel E in Sachen Reichweite noch weit von der Formel 1 entfernt

Wolff: "Beides sind gute Plattformen mit völlig anderen Zielgruppen. Die Größe und die Reichweite machen den Unterschied. Über die letzten 70 Jahre konnte die Formel 1 mehr als eine Milliarde Zuseher pro Jahr anziehen. Davon ist die Formel E noch weit entfernt. Sie verdient allerdings Lob dafür, wie viel sie in wenigen Jahren erreicht hat."

ran.de: Sie engagieren sich persönlich als Botschafter für mentale Stärke bzw. Gesundheit. Inwiefern ist das Thema für Sie relevant und wie sieht Ihre persönliche Erfolgsformel aus?

Wolff: "Das Thema mentale Gesundheit ist der Kern unseres Daseins. Man kann nicht funktionieren - nicht im Familienleben, nicht im Berufsleben - ohne mental ausgeglichen zu sein. Und es täuscht auch, wenn man den Eindruck hat, dass die Menschen, die im Fernsehen zu sehen sind - Sportler, Politiker, Wirtschaftskräfte - ständig auf Wolke 7 schweben und überhaupt nicht mit irgendwelchen Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Denn gerade diese hochstressigen Jobs bringen dies mit sich. Deshalb ist es vor allem auch für mich ein ganz essentieller Faktor, darauf zu achten, dass ich mental in einem guten Zustand bin und etwaige Stressfaktoren zu beobachten. Der Kern der Sache ist aber, dass wir dieses Thema enttabuisieren müssen. Man muss verstehen, dass jeder - gerade in diesen Corona-Zeiten - mit mentalen Hürden zu kämpfen hat. Ich genauso. Bei mir ist auch nicht jeder Tag oder jede Woche großartig. Eher das Gegenteil, es gibt viel mehr schwierige Tage, um mit dieser neuen, aktuellen Situation umzugehen."

ANZEIGE/WERBUNG: Als Botschafter der Kampagne "Mind Up! Wir machen Europa mental stark" von "Instahelp", unterstützt Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff ein aktives Vorgehen gegen psychische Erkrankung. Auf der Website von Instahelp und deren YouTube-Kanal stehen zwei achtwöchige, kostenlose mentale Trainingsprogramme von Wolff zur Verfügung.

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