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Rückkehr nach 16 Monaten Verletzungspause

In Gedanken bei der an Corona erkrankten Oma: Das berührende Comeback des Jusuf Nurkic

  • Aktualisiert: 01.08.2020
  • 22:00 Uhr
  • ran.de / Markus Bosch
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© imago images / Icon SMI
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Portlands Star Jusuf Nurkic kehrt nach 16 Monaten wieder aufs NBA-Parkett zurück. Während seine Teamkollegen seine starken Leistungen abfeiern, ist er in Gedanken bei seiner Oma, die an Corona erkrankt ist und im Koma liegt.

Orlando/München - 16 lange Monate musste NBA-Star Jusuf Nurkic verletzungsbedingt zuschauen, bevor er in einem emotional schwierigen Moment zurückkehrte.

Im März 2019 zog sich der bosnische Center eine schreckliche Beinverletzung zu. Nach Ansicht der Bilder seiner Verletzung befürchtete so mancher Fan und Experte ein Karriereende des äußerst talentierten Big Man.

Doch Nurkic schuftete hart und kämpfte sich zurück, bereits im März, ein Jahr nach seiner schweren Verletzung, stand er kurz vor seinem Comeback - doch dann legte die Corona-Pandemie nicht nur die NBA, sondern die gesamte Sportwelt lahm.

Insbesondere die USA war und ist hart getroffen von COVID-19. Nurkic nutzte die Zwangspause und arbeitete - im Rahmen der Möglichkeiten - an seinem Comeback. Dabei fügte der 25-Jährige sogar seinem Repertoire noch einen soliden Dreier hinzu, was ihn noch unberechenbarer macht.

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Portland-Star Jusuf Nurkic dreht auf bei Comeback

Beim NBA-Restart in Orlando/Florida setzen die Portland Trail Blazers daher große Hoffnungen in ihr "Bosnian Beast", Nurkics Spitzname, um doch noch den Einzug in die Playoffs zu schaffen.

Und Nurkic lieferte bislang, in den Testspielen kam er ins Rollen, bevor er im ersten Pflichtspiel gegen die Memphis Grizzlies seine starke Form unter Beweis stellte. 18 Punkte, neun Rebounds, fünf Assists und sagenhafte sechs Blocks wurden hinter Nurkics Namen auf dem Statistikbogen notiert.

Ein Traumcomeback, das jedoch keines war, wie der 25-Jährige nach der Partie enthüllte: "Die letzten Tage waren die härtesten meines Lebens. Meine Oma hat COVID und liegt im Koma."

Nurkic sagte, dass er in der vergangenen Woche mit seiner Großmutter ein Videotelefonat führte und dort von ihren Beschwerden erfuhr. "Sie wollte zuerst nicht ins Krankenhaus, also sagte ich: 'Wenn du nicht gehst, dann komme ich.' Das führte wohl dazu, dass sie ins Krankenhaus ging. Hoffentlich ist es nicht zu spät."

Teamkollegen unterstützen Nurkic in schwieriger Zeit

Aufgrund dieser Horrormeldung aus seinem Umfeld warnte Nurkic: "Ich denke, die Menschen kapieren immer noch nicht wie real die Gefahr ist. Wir können glücklich sein, dass wir hier in einer sicheren Umgebung sind, wir werden jeden Tag getestet. Aber bitte passt auf euch auf und tragt eine verdammte Maske, wo es notwendig ist."

Die COVID-Erkrankung seiner Großmutter lässt Nurkic, der vor dem ersten Testspiel in der NBA-Bubble davon erfuhr, leiden. "Seine Stimmung veränderte sich schlagartig", berichtete Blazers-Teamkollege CJ McCollum über den Moment, als Nurkic vom Zustand seiner 67 Jahre alten Großmutter erfuhr.

McCollum erzählte, dass er nach Nurkic in seinem Zimmer schaute, weil er gespürt habe, dass etwas nicht stimmte. "Sein Herz ist irgendwo anders, aber sein Körper ist hier, also versuchen wir ihn aufzubauen. Es ist eine schwierige Situation für ihn, weit weg von seiner Familie zu sein und hier zu spielen. Man muss ihm höchsten Respekt zollen, dass er hier mit schwerem Herzen dabei ist."

Auch Portlands Superstar Damian Lillard drückte seine Bewunderung für Nurkic aus. "Mit all dem was in seiner Familie zuhause abgeht, während er hier in der Bubble ist und er hat zuvor 16 Monate nicht gespielt. Aber er kam hierher und zeigte eine solche Performance, trotz der ganzen Dinge, die ihn herunterziehen. Das macht es noch beeindruckender."

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Nurkic: "Das Team zählt auf mich"

Nurkic selbst denkt aber gar nicht ans Aufgeben: "Es ist Familie. Aber der Court ist der sicherste Platz für mich, ich habe schon viel erlebt in meinem Leben und auch das wird nicht meine Gedanken auf dem Feld verändern. Wir müssen mit all diesen Dingen in unserem Leben umgehen und trotzdem bereit sein. Das Team zählt auf mich."

Große Worte des 25-Jährigen, angesichts seiner Situation, in der wohl jeder verstehen würde, wenn Basketball nicht das Wichtigste für ihn wäre.

Aber das "Bosnian Beast" möchte eben den schwierigen Weg gehen, mutmaßlich auch um seiner schwer erkrankten Großmutter kraftvoll beistehen zu können. Sein persönliches Schicksal rückt für Nurkic dabei in den Hintergrund. 

Markus Bosch

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