Sinnvoll oder irrsinnig? Das Trade-Résumé von Bill O'Brien bei den Houston Texans
Sinnvoll oder irrsinnig? Das Trade-Résumé von Bill O'Brien bei den Houston Texans
Bill O'Brien ist seit 2014 Trainer der Houston Texans. Seit Anfang Januar 2020 ist O'Brien auch offiziell General Manager der Texans. 2019 hatte der Coach bereits kommisarisch den Posten des General Managers von Brian Gaine übernommen, der im Juni desselben Jahres gefeuert wurde. In dieser Zeitspanne tätigten die Texans Trades, welche für einige Fragezeichen bei so manchen Experten gesorgt haben. ran.de gibt einen Überblick über die teilweise fragwürdigen Tauschgeschäfte der O'Brien-Texans. © imago ; getty
Bill O'Brien ist seit 2014 Trainer der Houston Texans. Seit Anfang Januar 2020 ist O'Brien auch offiziell General Manager der Texans. 2019 hatte der Coach bereits kommisarisch den Posten des General Managers von Brian Gaine übernommen, der im Juni desselben Jahres gefeuert wurde. In dieser Zeitspanne tätigten die Texans Trades, welche für einige Fragezeichen bei so manchen Experten gesorgt haben. ran.de gibt einen Überblick über die teilweise fragwürdigen Tauschgeschäfte der O'Brien-Texans. © imago ; getty
8. August 2019: Trade mit den Cleveland Browns – RB Duke Johnson gegen Rd3 Pick 2020
Den Anfang macht der Trade mit den Cleveland Browns. Für Running Back Duke Johnson gibt O'Brien einen Drittrundenpick für den Draft 2020 nach Ohio ab. Grundsätzlich ein solides Tauschgeschäft. Johnson ist ein klarer Third-Drown-Back, und bietet Quarterback Deshaun Watson eine weitere Anspielstation bei diesem wichtigen Versuch. © imago images/Icon SMI
Den Anfang macht der Trade mit den Cleveland Browns. Für Running Back Duke Johnson gibt O'Brien einen Drittrundenpick für den Draft 2020 nach Ohio ab. Grundsätzlich ein solides Tauschgeschäft. Johnson ist ein klarer Third-Drown-Back, und bietet Quarterback Deshaun Watson eine weitere Anspielstation bei diesem wichtigen Versuch. © imago images/Icon SMI
31. August 2019: Trade mit den New England Patriots - CB Keion Crossen gegen Rd6 Pick 2020
Ende August ein nicht besonders nennenswerter Trade. Der zu diesem Zeitpunkt 22-jährige Keion Crossen wird von den New England Patriots für einen Sechstrundenpick geholt. Bei den Patriots war der Cornerback nur Backup. Genauso bei den Texans. Ein Trade ohne Bedeutung also. © imago images/Icon SMI
Ende August ein nicht besonders nennenswerter Trade. Der zu diesem Zeitpunkt 22-jährige Keion Crossen wird von den New England Patriots für einen Sechstrundenpick geholt. Bei den Patriots war der Cornerback nur Backup. Genauso bei den Texans. Ein Trade ohne Bedeutung also. © imago images/Icon SMI
31. August 2019: Trade mit den Kansas City Chiefs – RB Carlos Hyde gegen OT Martinas Rankin
Der einzige Trade, welcher nicht ausschließlich Fragezeichen aufwirft. Für einen Backup-O-Liner kommt mit Carlos Hyde ein solider, großer und schwerer Running Back. Hyde führte das Texans-Backfield in der abgelaufenen Saison 2019 mit 1070 erlaufenen Yards an. Es sollte eines der letzten guten Tauschgeschäfte in der bisherigen Ära O'Brien sein. © imago
Der einzige Trade, welcher nicht ausschließlich Fragezeichen aufwirft. Für einen Backup-O-Liner kommt mit Carlos Hyde ein solider, großer und schwerer Running Back. Hyde führte das Texans-Backfield in der abgelaufenen Saison 2019 mit 1070 erlaufenen Yards an. Es sollte eines der letzten guten Tauschgeschäfte in der bisherigen Ära O'Brien sein. © imago
1. September 2019: Trade mit den Seattle Seahawks – LB Jacob Martin, OLB Barkevious Mingo, Rd3 Pick 2020 gegen DE Jadeveon Clowney
Ein "Blockbuster", wie es viele Experten damals nannten. Ein ehemaliger Nummer-Eins-Pick wird mehr oder weniger verscherbelt. Zwar war Jadeveon Clowney zu Beginn seiner Zeit verletzungsanfällig, aber für einen Elite-Defense-Line-Spieler (über 20 Sacks und über 50 Tackles für Raumverlust in den drei Spielzeiten zuvor), zwei Backup-Verteidiger und einen mittelmäßigen Draft Pick zu erhalten? Da weiß wahrscheinlich nur Bill O'Brien, was er sich dabei gedacht hat. Für die Seahawks auf jeden Fall ein Schnäppchen. © imago
Ein "Blockbuster", wie es viele Experten damals nannten. Ein ehemaliger Nummer-Eins-Pick wird mehr oder weniger verscherbelt. Zwar war Jadeveon Clowney zu Beginn seiner Zeit verletzungsanfällig, aber für einen Elite-Defense-Line-Spieler (über 20 Sacks und über 50 Tackles für Raumverlust in den drei Spielzeiten zuvor), zwei Backup-Verteidiger und einen mittelmäßigen Draft Pick zu erhalten? Da weiß wahrscheinlich nur Bill O'Brien, was er sich dabei gedacht hat. Für die Seahawks auf jeden Fall ein Schnäppchen. © imago
1. September 2019: Trade mit den Miami Dolphins: Tunsil, Stills, Rd4 Pick 20, Rd6 Pick 21 gegen Bademosi, Davenport, Rd1 Pick 20, Rd1 + Rd 2 Picks 21
Ähhh, bitte was? Deshaun Watson soll nur noch die einzige Zukunftsperspektive sein, welche die Texans haben? Ok, mit Laremy Tunsil kommt der Franchise-Tackle der Dolphins und mit Kenny Stills ein solider und schneller Wide Receiver, was für Watson durchaus von Vorteil sein könnte. Aber drei (!) Top-Picks, darunter zwei Erstrunden-Picks abzugeben? Sowas könnte man für einen Jadeveon Clowney, oder einen DeAndre Hopkins einfordern. Aber wer würde schon freiwillig einen der besten, wenn nicht den besten Wide Receiver der NFL abgeben? Selbst Bill O'Brien doch nicht. © imago, getty
Ähhh, bitte was? Deshaun Watson soll nur noch die einzige Zukunftsperspektive sein, welche die Texans haben? Ok, mit Laremy Tunsil kommt der Franchise-Tackle der Dolphins und mit Kenny Stills ein solider und schneller Wide Receiver, was für Watson durchaus von Vorteil sein könnte. Aber drei (!) Top-Picks, darunter zwei Erstrunden-Picks abzugeben? Sowas könnte man für einen Jadeveon Clowney, oder einen DeAndre Hopkins einfordern. Aber wer würde schon freiwillig einen der besten, wenn nicht den besten Wide Receiver der NFL abgeben? Selbst Bill O'Brien doch nicht. © imago, getty
21. Oktober 2019: Trade mit den Oakland Raiders – CB Gareon Conley für Rd3 Pick 2020
Erstmal erholen von den verrückten vergangenen Trades. Kurz vor der Trade Deadline schlagen die Texans nochmal zu. Bill O'Brien verstärkt die Defensive mit Gareon Conley. Gegen einen Drittrundenpick geht das in Ordnung. Conley ist jung und kann die Secondary durchaus verstärken. Ein Tauschgeschäft, welches Bill O'Brien gar nicht ähnlich sieht in diesen Zeiten. © imago images/ZUMA Press
Erstmal erholen von den verrückten vergangenen Trades. Kurz vor der Trade Deadline schlagen die Texans nochmal zu. Bill O'Brien verstärkt die Defensive mit Gareon Conley. Gegen einen Drittrundenpick geht das in Ordnung. Conley ist jung und kann die Secondary durchaus verstärken. Ein Tauschgeschäft, welches Bill O'Brien gar nicht ähnlich sieht in diesen Zeiten. © imago images/ZUMA Press
16. März 2020: Trade mit den Arizona Cardinals – RB David Johnson, Rd2 Pick 2020, Rd4 Pick 2021 gegen WR DeAndre Hopkins, Rd 4 Pick 2020
Bill O'Brien kann es doch! Der nächste Wahnsinns-Trade, bei dem die Texans mehr verlieren als gewinnen. 104 gefangene Pässe, 1.165 Yards und sieben Touchdowns. Das sind die Zahlen von Hopkins in der abgelaufenen Saison. Der nächste Receiver ist Will Fuller mit 670 Yards. Die wichtigste Anspielstation von Deshaun Watson ist weg. Gegen einen zuletzt extrem verletzungsanfälligen Running Back und einen Zweitrundenpick. Warum? Diese Frage kann kein Experte beantworten, wahrscheinlich nicht mal Bill O'Brien selbst. © imago
Bill O'Brien kann es doch! Der nächste Wahnsinns-Trade, bei dem die Texans mehr verlieren als gewinnen. 104 gefangene Pässe, 1.165 Yards und sieben Touchdowns. Das sind die Zahlen von Hopkins in der abgelaufenen Saison. Der nächste Receiver ist Will Fuller mit 670 Yards. Die wichtigste Anspielstation von Deshaun Watson ist weg. Gegen einen zuletzt extrem verletzungsanfälligen Running Back und einen Zweitrundenpick. Warum? Diese Frage kann kein Experte beantworten, wahrscheinlich nicht mal Bill O'Brien selbst. © imago
10.April 2020: Trade mit den Los Angeles Rams – WR Brandin Cooks, Rd4 Pick 2022 gegen Rd2 Pick 2020
Wir vergleichen: DeAndre Hopkins weg – Brandin Cooks und David Johnson da. Sieht ja auf den ersten Blick gar nicht schlecht aus, oder? Allerdings kommt mit Cooks auch ein knapp 70 Millionen schwerer Vertrag. Der Wide Receiver wird den Verlust von Hopkins aller Wahrscheinlichkeit nach nicht kompensieren können, ist aber am Ende wahrscheinlich teurer als ein neuer Vertrag für Hopkins gewesen wäre... denn Hopkins wollte einen Vertrag für ungefähr 20 Millionen Dollar. Tja. © imago images / Icon SMI
Wir vergleichen: DeAndre Hopkins weg – Brandin Cooks und David Johnson da. Sieht ja auf den ersten Blick gar nicht schlecht aus, oder? Allerdings kommt mit Cooks auch ein knapp 70 Millionen schwerer Vertrag. Der Wide Receiver wird den Verlust von Hopkins aller Wahrscheinlichkeit nach nicht kompensieren können, ist aber am Ende wahrscheinlich teurer als ein neuer Vertrag für Hopkins gewesen wäre... denn Hopkins wollte einen Vertrag für ungefähr 20 Millionen Dollar. Tja. © imago images / Icon SMI