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Dallas Cowboys: Dak Prescott kein Franchise Quarterback

  • Aktualisiert: 23.01.2023
  • 22:45 Uhr
  • ran.de
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© getty
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Dak Prescott verdient bei den Dallas Cowboys 40 Millionen US-Dollar im Jahr. Nun war er mit zwei Picks erneut maßgeblich daran beteiligt, dass die Cowboys zum zweiten Mal in Folge das NFC Championship Game verpassen. Diese Fehler wecken Zweifel, dass Prescott lediglich wie ein Franchise-Quarterback bezahlt wird, aber keiner ist.

von Max Bruns

"Es ist alles schei*e im Moment", sagte Dak Prescott nach dem Spiel.

Man kann seinen Unmut verstehen, schließlich ist der Quarterback wenige Minuten zuvor mit den Dallas Cowboys aus den Playoffs ausgeschieden. Dabei hatte "America's Team" die große Chance, erstmals nach 27 Jahren wieder ein Championship Game zu bestreiten.

"Es ist alles schei*e", wiederholte Prescott. Vielleicht war Prescott auch deshalb so bedient, weil ihm in diesem Moment die Tatsache klar geworden ist, die der Cowboys-Owner Jerry Jones in der Vergangenheit stets geleugnet hat, aber vielen Fans schon lange bewusst war: Dak Prescott ist kein Franchise-Quarterback. Zumindest nicht für die hohen Ansprüche in Dallas.

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Prescott: Sechs Spiele mit mindestens zwei Picks

Schlagbar waren die San Francisco 49ers gegen Dallas. Schlagbar, wie kaum zuvor in dieser Saison. Und dennoch brachte es Prescott nicht zustande, mehr als zwölf Punkte mit seiner Offense aufs Scoreboard zu bringen.

Stattdessen vollbrachte der Spielmacher das Kunststück, das ihm bereits zum sechsten Mal in der laufenden Spielzeit gelang: Prescott warf zwei Interceptions. Zwei haarsträubende auch noch, die er auf seine eigene Kappe nimmt.

Mike McCarthy
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  • 23.01.2023
  • 14:15 Uhr

Den ersten Pick warf Prescott bereits im ersten Viertel, als er bei 3rd and 9 seinen Receiver Michael Gallup deutlich unterwarf. Die zweite Interception warf er beim Versuch, CeeDee Lamb zu erreichen, der sich jedoch in der doppelten Manndeckung befand. Die 49ers münzten beide Picks in jeweils ein Field Goal um.

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Prescott: "Dafür gibt es keine Entschuldigung"

"Das sind zwei Pässe, die man nicht werfen darf. Nicht in den Playoffs", sagte Prescott. "Dafür gibt es keine Entschuldigung, die gehen zu 100 Prozent auf mich."

Am Ende stehen zwei spielentscheidende Fehler. Fehler, die man womöglich einem Rookie-Quarterback verzeihen würde - nicht aber einem routinierten Spielmacher wie Prescott, der auf einem der dicksten Verträge in der NFL sitzt.

Zur Erinnerung: Der 29-Jährige hat im März 2021 einen Vierjahres-Vertrag in Höhe von 160 Millionen US-Dollar unterschrieben, von denen rund 125 Millionen US-Dollar garantiert sind.

Prescott und der schwere Rucksack des Vertrags

Prescott ist also mit einem Monster-Vertrag ausgestattet, dem ein absoluter Top-Quarterback gerecht werden kann - nicht aber Prescott.

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Dass er das Geld nicht wert ist, hat er mit seinen 15 Interceptions während der Regular Season bereits unter Beweis gestellt. 15 Interceptions, obwohl Prescott in fünf Spielen verletzungsbedingt fehlte. Mit Davis Mills von den Houston Texans teilt er sich die unrühmliche Spitze in dieser Kategorie.

Doppelt bitter für den Starting-Quarterback: In den fünf Spielen, in denen Prescott fehlte, holten die Cowboys vier Siege. Lediglich gegen das Top-Team der Philadelphia Eagles setzte es für Backup Cooper Rush eine knappe Niederlage. Prescotts Bilanz als Starter in 2022 ist also lediglich 8-4.

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Deutliche Kritik an Prescott

Gegen die 49ers ging die Pick-Misere weiter und der Quarterback warf bereits die Interceptions vier und fünf in seinem sechsten Playoff-Spiel.

Zahlen, die jeden Fan der Cowboys zur Weißglut bringen, wie auch Journalist Mac Engel vom "Fort Worth Star-Telegram" aus Dallas: "Dak wurde von Brock Purdy übertrumpft. Die Cowboys haben es aus der Hand gegeben, weil ihr routinierter, überbezahlter Quarterback Fehler gemacht hat, die der Rookie und Siebtrunden-Pick der 49ers nicht gemacht hat."

Doch die 49ers waren an diesem Abend so schlagbar, dass die Cowboys auch nach den beiden Prescott-Interceptions noch lange die Chance auf den Sieg hatten. Bis zum letzten Drive wahrten die Hoffnungen aller Cowboys-Fans. Bis zum letztem Play sogar, das ähnlich tragisch endete wie im Vorjahr.

Cowboys: Tragik wie im Vorjahr

Damals hatten die Cowboys gegen die 49ers noch neun Sekunden Zeit, um nach Prescotts Abgrätschen den Ball zu spiken, so die Uhr anzuhalten und ein letztes Play callen zu können.

Doch dazu kam es nicht, denn erst wurde Prescott vom Referee bedrängt und anschließend platzierte dieser den Ball nicht rechtzeitig für den Snap der Cowboys. Neben dem Schiedsrichter wurde damals auch Prescott scharf kritisiert. Schließlich hätte der Spielmacher auch einen Pass auf einen Mitspieler werfen können, dass dieser ins Seitenaus läuft und so die Uhr anhält.

Stattdessen lief Prescott selbst und die Zeit rannte den Cowboys davon. Am vergangenen Wochenende konnte Prescott nur wenig für das skurrile letzte Play des Spiels, bei dem Running Back Ezekiel Elliott als Center auflief und der Pass von Prescott für keinen entscheidenden Raumgewinn sorgte.

Prescott ein Franchise-Quarterback?

Doch alles in allem war Prescotts Leistung schlussendlich zu dünn. 23 von 37 angekommene Pässe für 206 Yards und ein Touchdown sind in Ordnung - zwei Interceptions in einem Playoff-Spiel, bei dem jeder Drive zählt, nicht.

Dak Prescott wird zwar bezahlt wie ein Franchise-Quarterback, aber er ist es nicht. Nach all den Jahren der Rückendeckung sollte das nun auch Jerry Jones realisiert haben.

Nur ändern kann er nichts mehr - denn den Vertrag hat Prescott schon vor rund zwei Jahren unterschrieben.

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