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NFL live auf ProSieben MAXX und ran.de

Darren Waller von den Las Vegas Raiders: NFL-Superstar aus der Drogenhölle

  • Aktualisiert: 19.09.2021
  • 14:05 Uhr
  • ran.de/Tim Rausch
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© Getty Images
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Er zählt zu den besten Tight Ends der NFL und ist ein Schlüsselspieler der Las Vegas Raiders (Sonntag gegen die Pittsburgh Steelers, live ab 18 Uhr auf ProSieben MAXX und ran.de), doch hinter seinem Erfolg steckt ein langer, steiniger Weg. Drogenmissbrauch, exzessiver Alkoholkonsum und Depressionen prägen das frühere Leben des Darren Waller. 

München - Den 11. August 2017 wird Darren Waller in seinem Leben wohl nicht mehr vergessen.

Zu viele Erinnerungen, Gefühle und Eindrücke verbindet der Tight End der Las Vegas Raiders mit diesem Tag, den er selbst als "seinen Lebenswendepunkt" (im Podcast "Bussin' with the Boys") bezeichnet. 

Doch von vorne: Waller spielte von 2012 bis 2014 College-Football für die Georgia Tech University. Auf dem Papier wirkte die Karriere des damaligen Wide Receivers durchschnittlich, in seiner besten Saison fing Waller 26 Pässe für 442 Yards und sechs Touchdowns.

Beim NFL-Combine stach der fast zwei Meter große und über 100 Kilogramm schwere Passempfänger den Scouts in Auge. Es war seine unfassbare Athletik (40 Yard-Dash-Zeit: 4,46 Sekunden), die die Baltimore Ravens dazu brachte, einen Sechstrundenpick zu investieren, um Waller nach "Charm City" zu holen. 

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"War traurig, dass ich gedraftet wurde"

Waller sei ein "Projekt", ein "ungeschliffener Diamant", ein "potentieller Glücksgriff" für die Ravens, hieß es damals in der Presse.

Doch Waller selbst war mit dem Kopf nicht beim Football: "Um ehrlich zu sein, war ich traurig, dass ich gedraftet wurde. Seit der High School habe ich eigentlich nur Football gespielt, um anderen Leuten zu gefallen. Mir hat es keinen Spaß gemacht. Am Tag des Drafts habe ich mich in meinem Zimmer betrunken, während meine Familie unten war", berichtet er. 

Der Missbrauch von Alkohol und Drogen begann in der High-School-Zeit. Hochprozentiges, Gras, Pillen - Waller probierte alles aus und wurde süchtig. Regelmäßig erschien er unter Drogeneinfluss beim Training, zu Spielen oder im Freundeskreis.

"Ich war immer ein schüchterner, sensibler Junge ohne Selbstbewusstsein. Drogen und Alkohol halfen mir, Akzeptanz in Gruppen zu erhalten. Ich wollte der coole Football-Spieler sein." 

Die Folgen des Alkohols und der Drogen sollten schnell Einfluss auf seine Football-Karriere nehmen. Im College musste er mehrere Suspendierungen aussitzen. Der Sprung in die NFL änderte nichts an seinem Verhalten. "Normalerweise gehen Leute ins Kino, auf ein Date oder machen Sport, um glücklich zu werden. Das einzige, das mir Spaß gemacht hat, war möglichst viele Drogen zu konsumieren."

Dunkle Zeit bei den Ravens

In Baltimore, einer der kriminellsten Städte der USA, fand sich Waller schnell nachts auf den Straßen wieder. Das Spielfeld betrat er nur selten und wenn, dann als Rotationsspieler. "Es war Selbstsabotage. Ab dem Zeitpunkt, an dem ich meine erste Suspendierung bekommen habe, wollte ich einfach nur mit Football aufhören und bin absichtlich bei den Drogentests durchgefallen."

Trotz des Drogenmissbrauchs, der Verletzungen und der Suspendierungen blieb sein Talent für die Sportart: "Im Trainingscamp vor der Saison 2017/18 lieferte ich richtig ab. Ich war fit und kein Defensivspieler konnte mich aufhalten. Und auf einmal hatte ich auch Spaß am Football. Aber aufgrund der ganzen Drogentests wusste ich, dass ich wieder gesperrt würde."

Die NFL sperrte Waller nach dem Trainingscamp für ein Jahr. 

Es folgte der 11. August 2017: "Ich saß in meinem Auto und nahm eine illegale Substanz zu mir. Einige Stunden später wachte ich wieder auf, aber ich bin nicht eingeschlafen, sondern ich hatte eine Überdosis. Für mich war klar: Ich muss mein Leben umkrempeln. Ich war ein professioneller Athlet - und gleichzeitig ein Junkie." 

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Job im Einkaufsladen

Waller verbrachte einen Monat in einer Entzugsklinik, "besiegte" die Drogenabhängigkeit und arbeitete mehrere Monate in einem Einkaufsladen. "Ich war die ganze Saison gesperrt und wurde nicht bezahlt. Deshalb musste ich mir einen Job suchen. Ich erhielt den Mindestlohn, aber es zeigte mir, dass im Leben nichts garantiert ist."  

Der Tight End arbeitete sich 2018 zurück in die Liga, trainierte täglich und dominierte erneut das Trainingscamp der Ravens. Er sicherte sich einen Platz im Practice Squad. 

Gegen Ende der Saison holten ihn die Las Vegas (damals: Oakland) Raiders in den aktiven Kader. Er kam als Rotationsspieler zum Einsatz, fing sechs Pässe für 75 Yards und etablierte sich als Special Teamer. 

Durchbruch bei den Raiders

Es folgte die Saison 2019: Darren Waller, clean, fit und mit einer neuen Wertschätzung für Football, eroberte die NFL-Welt im Sturm. In seiner ersten Saison als Starter fing er 90 Pässe, sammelte 1.145 Yards und etablierte sich als einer der besten Tight Ends der Liga. 

"Ich wollte mich nur noch auf Football konzentrieren. In jener Saison mietete ich mich in einer Art Hostel ein, um nicht in alte Verhaltensmuster zu fallen und nachts auf die Straße zu gehen. Ich wollte diese Chance einfach nicht vermasseln." 

2020 bestätigte er seine Leistung, fing Pässe für 1196 Yards und neun Touchdowns. Auch in der laufenden Spielzeit scheint der 29-Jährige uneingeschränkt zu funktionieren. 

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Die New York Giants haben sich nach der Saison 2016 nicht mehr für die Playoffs qualifiziert. Ex-Profi und Mitarbeiter Markus Kuhn ist allerdings überzeugt davon, dass Quarterback Daniel Jones und Head Coach Joe Judge die Franchise nach vorne bringen können.

  • 16.09.2021
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Beim Auftaktsieg gegen die Baltimore Ravens kam er auf 105 Receiving-Yards und einen Touchdown. Im Spiel gegen die Pittsburgh Steelers (Sonntag live ab 18 Uhr auf ProSieben MAXX und ran.de) möchte er daran anknüpfen. 

Doch für ihn zählt nicht nur der sportliche Erfolg. Seinen Karriereweg nutzt er, um die nächste Generation zu inspirieren. Waller hält Reden an Schulen und Hilfeeinrichtungen und berichtet, wie er die Abhängigkeit überwunden hat.

Seine Geschichte ist einzigartig: der NFL-Superstar aus der Drogenhölle. 

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