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Florian Schmidt-Sommerfeld: Das macht Bamberg so stark

  • Aktualisiert: 22.02.2018
  • 14:59 Uhr
  • ran.de/Florian Schmidt-Sommerfeld
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© imago/Zink
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Sechs Meisterschaften holte Brose Bamberg in den letzten sieben Jahren. Besonders vergangene Saison konnte die ganze Liga nur staunend hinterherschauen, wie sich das Überteam aus Franken zum Titel siegte. Vor dem Euroleague-Spiel des Serienmeisters am Mittwoch gegen Euroleague-Rekordsieger Panathinaikos Athen (live ab 19.45 auf ProSieben MAXX und ran.de) erklärt ran.de, was Bamberg so stark macht.

München - Es ist das Problem, das die ganze Bundesliga eint: Die Spieler, die die Mannschaften zu Erfolgen tragen, sind kaum zu halten. Bayern holte 2014 mit einem überragenden Malcolm Delaney die Meisterschaft, der Profi war aber nach einem Jahr direkt wieder weg und unterschrieb einen Millionenvertrag in Russland.

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Euroleague, Bamberg, 940
News

Live auf ProSieben MAXX: Euroleague mit Bamberg

Brose Bamberg empfängt in der Euroleague Rekordsieger Panathinaikos Athen. Der deutsche Meister tritt in einem Wettbewerb an, der vor der Saison komplett umgekrempelt wurde.

  • 22.02.2018
  • 14:59 Uhr

Alba Berlin verlor nach der bockstarken Saison 2014/15 (die Berliner trennte nur ein Sieg davon, als erste deutsche Mannschaft ins Euroleague Top 16 einzuziehen) quasi alle Leistungsträger. Zum Beispiel Liga-MVP Jamel McLean, aber auch Reggie Redding und Alex Renfroe (inzwischen wieder Teamkollegen beim FC Bayern).

Die Konstanz im Kader ist ein Schlüssel

Auch Bamberg kann selbstverständlich nicht jeden Spieler halten. Und doch gibt es mehr positive Beispiele als bei den anderen Vereinen. Casey Jacobsen, der 287 Mal in der NBA aufgelaufen war, kam 2009 nach Bamberg, blieb bis zu seinem Karrierende 2014 und holte vier Titel in Folge. Anton Gavel gelang genau das gleiche Kunststück, bevor er 2014 nach München wechselte. Aufbauspieler John Goldsberry spielte sogar von 2008 bis 2014 in Bamberg.

2014 kam der große Umbruch: Neuer Trainer, neue Spieler. Die Garanten für zwei Meisterschaften seitdem: Janis Strelnies, Darius Miller, Daniel Theis. Alle spielen immernoch in Bamberg. Sie sind die legitimen Nachfolger der Titelsammler Jacobsen, Gavel, Goldsberry. Selbst MVP Brad Wanamaker konnte Bamberg – anders als beispielsweise Bayern Liga-MVP Delaney – ein zweites Jahr halten. Er führte vergangene Saison eine Bamberger Mannschaft an, die als die beste deutsche Mannschaft aller Zeiten gilt. Diesen Sommer konnte der Superstar dann nicht mehr vom Verbleib überzeugt werden, der neureiche Club Darrüsafaka Istanbul bot einen ganz dicken Gehaltsscheck.

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Knallharte Führung

Die Wanamaker-Lücke zu stopfen, ist die größte Bamberger Herausforderung in dieser Saison. Aber: Selbst darin waren die Franken in den letzten Jahren stark. 2011 ging Finals-MVP Kyle Hines (inzwischen dreifacher Euroleague-Champion), 2012 Finals-MVP P.J. Tucker (inzwischen NBA-Starter in Phoenix), die Meisterschaft wurde trotzdem beide Male verteidigt.

Das war auch deshalb machbar, weil Brose-Chef Michael Stoschek keine halben Sachen kennt. Der Bamberger Mäzen holte Erfolgstrainer Chris Fleming im Jahr 2008, nach zwei Jahren Anlaufzeit machte Fleming die Franken zum Dauermeister. Nach vier Titeln in Folge reichte Stoschek dennoch schon das überraschende Halbfinalaus 2014, um die Ära Fleming zu beenden. Der Boss war mit dem Führungsstil des heutigen Nationaltrainers nicht einverstanden und ersetzte ihn durch Andrea Trinchieri. Der impulsive Italiener Trinchieri holte direkt zwei Meisterschaften und formte aus Bamberg die wohl beste deutsche Mannschaft aller Zeiten.

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Der Boss rasiert den Macher

Alles unter der Mithilfe des ebenfalls italienischen Sportdirektors Daniele Baiesi, der die nötigen Spieler einkaufte, und Geschäftsführers Rolf Beyer, ein Stoschek-Vertrauter aus dessen Autozulieferer-Konzern. Dafür schreckte Stoschek auch nicht davor zurück, im Jahr 2014 den Urvaters des Bamberger Basketball-Booms, Wolfgang Heyder, zu rasieren. Heyder stellte sich nach dessen Entlassung mehrfach hinter Chris Fleming und kritisierte die Clubführung. 

Nach dem Aus nach 15 Jahren als Geschäftsführer und Sportdirektor übernahm Heyder zunächst die Leitung des Nachwuchs-Bereichs, wurde aber nach wenigen Monaten entlassen, nachdem er seine Kritik an der Clubführung wiederholte.

Erst Bamberg vs. Athen, dann das Basketball-Magazin

Michael Stoschek traf 2014 knallharte Entscheidungen, die in Bamberg sicherlich für viele schmerzlich waren. Der sportliche Erfolg gibt ihm aber in vielen Dingen absolut recht. Seitdem ist Bamberg wieder Serienmeister und spielt stärker als je zuvor. Der Lohn: Als einziger deutscher Verein tritt Bamberg in der neu formierten Euroleague an. Nur noch der deutsche Meister qualifiziert sich für die Königsklasse, Wild Cards wie früher (der FC Bayern und Alba Berlin hatten diese Einladungen in den letzten Jahren erhalten) gibt es nicht mehr.

Das Hammerspiel Brose Bamberg gegen Euroleague-Rekordchampion Panathinaikos Athen zeigen ProSieben MAXX und ran.de am Mittwoch live ab 19.45 Uhr. In der anschließenden "easyCredit Crunch Time – Das Basketball-Magazin" gibt's dazu ab 22.00 Uhr alles aus der easyCredit BBL und die Zusammenfassung aller deutschen EuroCup-Spiele vom Mittwochabend. Bayern München gastiert bei Unicaja Malaga, Ratiopharm Ulm reißt nach Russland zu Lokomotiv Kuban Krasnodar, Alba Berlin empfängt Khimki Moskau mit dem bestbezahlten europäischen Basketballer Alexey Shved.

Florian Schmidt-Sommerfeld


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