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Boxen: Trainer-Ikone Ulli Wegner wird 75

ranSicht zu Ulli Wegner: Eine Legende wird 75, und jagt den großen Traum

  • Aktualisiert: 26.04.2017
  • 12:54 Uhr
  • ran.de / Alexander Rösner
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© 2015 Getty Images
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Trainer-Ikone Ulli Wegner feiert seinen 75. Geburtstag - wie sollte es anders sein - am Boxring. ran-Sportchef Alexander Rösner blickt zurück auf Wegners markigste Sprüche und die spektakulärsten Fights seiner Schützlinge. Und eines ist klar: Seinen größten Traum hat Wegner noch immer fest im Visier.

München - "Junge, sei ein Indianer. Sei ein Indianer!" - "Hau rin, Junge!" – Sei ein Kerl jetzt Mensch!"

"Du kannst das doch!" – "Du willst das doch!" – "Streng dich an, dann schaffst du das!"

Diese Anweisungen hat man als Fernsehzuschauer sofort im Ohr, wenn man an Ulli Wegner denkt. Der Erfolgscoach, der Magier, der Vollblut-Trainer. Seit 1996 ist Wegner Trainer beim Team Sauerland und machte in dieser Zeit Sven Ottke, Markus Beyer, Arthur Abraham, Marco Huck, Juan Pablo Hernandez, Cecilia Braekhus und Jack Culcay zu Weltmeistern.

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Alexander Rösner ist ran-Sportchef
Alexander Rösner ist ran-Sportchef© SAT.1 / Martin Saumweber

"Ich kann in die Seele der Jungs gucken", beschreibt Wegner seine große Stärke. Weltweite Berühmtheit erlangten diese Fähigkeit und die dazugehörigen Sprüche am 23. September 2006, als Arthur Abraham in der vierten Runde des WM-Kampfes gegen Edison Miranda der Kiefer doppelt brach. "Da ist nischt gebrochen. Junge, sei ein Indianer. Sei ein Indianer", beschwörte der Trainer seinen Schützling. Ein ungeheuerlicher Vorgang, eine gravierende Entscheidung, die Ulli Wegner damals traf.

Abraham hielt durch, gewann, wurde weltberühmt und in Deutschland ein Superstar. "Wenn der Trainer sagt, es geht, dann geht es", weiß Arthur Abraham bis heute. Zuletzt war das wieder am vergangenen Wochenende zu beobachten, bei seinem Duell gegen Robin Krasniqi, als Ulli Wegner mit seiner unverkennbaren Stimme Abraham bis zum Ende suggerierte, er läge nach Punkten hinten und mit diesem Trick den am Ende klaren Sieg von Abraham ebnete.

Schwergewichtskampf statt Geburtstagsfeier

Der sportliche Erfolg und die Anerkennung der Fans gehört zum Leben des Meistermachers. Aber eine Selbstverständlichkeit sind sie für Wegner deswegen noch lange nicht. Er wurde mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet, mittlerweile 14-mal von den deutschen Boxfans zum "Trainer des Jahres" gewählt, erhielt die Ehrenbürgerwürde in Gera und Penkun und auf Usedom ist gar eine Sporthalle nach ihm benannt. 

Was fehlt also noch zur Zufriedenheit am Jubiläumstag? "Einen Weltmeister im Schwergewicht, den hatte ich noch nie", erzählte mir Ulli Wegner erst kürzlich wieder. Aber diesen Traum kann er sich ja womöglich sehr bald noch erfüllen, mit Kubrat Pulev, der am Freitag, den 28. April, in Sofia auf den US-Amerikaner Kevin Johnson trifft und sich damit die WM-Chance sichern kann (Freitagabend LIVE auf ranFIGHTING.de).

Der Geburtstag wird also in Sofia am Boxring gefeiert, die kleine Überraschungsfeier an der Ostsee, die seine Ehefrau Margret organisieren wollte, wird dann sicher später nachgeholt.

"Ich kann dem Boxsport noch viel geben", sagte Wegner. Heute können wir erst mal Danke sagen, für alles, was Ulli Wegner dem Boxsport und allen Fans und Freunden schon gegeben hat!

Arthur Abraham gratuliert mit: "Ich liebe Sie für immer, Chef". Die ran-Redaktion wünscht: Alles Gute zum 75. Geburtstag und "never stop"! Ulli Wegner selbst würde sagen: "Hau rin, Junge!"

Alexander Rösner

Den legendären Fight Arthur Abraham vs. Edison Miranda und unzählige weitere WM-Kämpfe gibt es im größten deutschen Kampfsport-Archiv auf ranFIGHTING.de


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