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Tony Bellew: Vom Hollywood-Star zum Boxweltmeister
- Aktualisiert: 02.03.2017
- 09:35 Uhr
- ran.de / Carolin Blüchel
Ehe Tony Bellew Weltmeister im Cruisergewicht wurde, eroberte der Liverpooler Hollywood. Am 4. März (live auf ranFIGHTING.de) in London will der "Bomber" im Schwergewicht gegen Ex-Champion David Haye erneut für Drehbuchstoff sorgen.
München - Vom Tellerwäscher zum Millionär, vom Straßenkämpfer zum Box-Weltmeister. Das sind die Geschichten, die Hollywood liebt. Im Fall von Tony Bellew war alles anders.
Noch bevor er im realen Leben Weltmeister wurde, spielte er im Rocky Spin-Off "Creed" an der Seite von Sylvester Stallone einen Box-Champion.
Rückblick: Als an einem Augustabend 2014 Bellews Handy klingelte, war der "Bomber" einigermaßen genervt. Der glühende Fan des FC Everton ärgerte sich gerade über die 3:6-Klatsche seines Teams gegen den FC Chelsea. Der Anruf aber brachte selbst den schlecht gelaunten Bellew zum Lachen.
Hollywood klopft an
"Hey Tony, ich rufe im Auftrag von MGM und Sylvester Stallone an. Würdest du im nächsten Rocky Film einen Weltmeister spielen", fragte eine Stimme, die sich später als die eines Hollywood-Regisseurs herausstellte.
"Ich dachte, er will mich verarschen, aber ich wollte das Spiel mitspielen. Es hat mich amüsiert. Nur deshalb habe ich nicht sofort wieder aufgelegt", erinnerte sich Bellew in der Zeitung "The Independent".
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"Karrieresprungbrett" FC Everton
Und so wurde nach wenigen Telefonaten aus dem ambitionierten Boxer Tony Bellew tatsächlich der fiktive Weltmeister "Ricky Conlan" aus dem siebten "Rocky"-Streifen.
Warum Stallones Wahl ausgerechnet auf Bellew fiel? "Rocky" ist wie der "Bomber" leidenschaftlicher Anhänger des FC Everton. Seine Liebe reicht sogar so weit, dass der Schauspieler schon einmal mit dem Gedanken gespielt hatte, den Verein zu kaufen.
Nicht seine boxerischen Fähigkeiten sondern seine Liebe zum Fußball brachten Bellew demnach auf die große Leinwand. Glück gehört eben auch dazu.
Boxkarriere vorübergehend auf Eis gelegt
Drei Monate dauerten die Dreharbeiten. Drei Monate, in denen er Stallone ein Loch in den Bauch fragte, sich inspirieren ließ. Aber auch drei Monate, in denen er seine Boxkarriere auf Eis legte. Ein Risiko. Mit fortgeschrittenen 31 Jahren. Bellews Rechnung ging auf.
Denn seine sportliche Erfolgsgeschichte begann erst nach seinem Ausflug ins Film-Geschäft. Es war die Extra-Portion Motivation, die Bellew offenbar noch gebraucht hatte, um im Ring voll durchzustarten.
Hollywood-Drehbuch wird Wirklichkeit
Im "Rocky"-Film boxte der Liverpooler alias Conlan im Goodison Park Stadium, dem Stadion des FC Everton. Danach wusste der dreifache Vater: "Im richtigen Leben will ich das auch."
Er kehrte zurück, trainierte härter denn je, gewann fünf Kämpfe in Folge und kürte sich im Mai vergangenen Jahres durch einen TKO-Sieg gegen Ilunga Makabu endlich zum Weltmeister im Cruisergewicht. Natürlich im Goodison Park. Das Hollywood-Drehbuch wurde Wirklichkeit.
Next stop Schwergewicht
Und Bellew hat Blut geleckt. Jetzt will der 1,91-Meter-Mann, der einst im Halbschwergewicht angefangen hatte, die Königsklasse erobern.
Wie realistisch dieses Ziel ist, wird sich schon am 4. März (live auf ranFIGHTING.de) zeigen. In der Londoner O2 Arena steigt Bellew gegen den früheren Schwergewichts-Weltmeister David Haye in den Ring.
Ein Himmelfahrtskommando, sagen Experten. Auch die englischen Buchmacher geben Bellew kaum eine Chance. Doch die will er nutzen - wie im kitschigsten Hollywood-Drehbuch.
Mehr zu diesem Event und Kampfsport rund um die Uhr findest du auf ranFIGHTING.de.