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Wilder verteidigt seinen WM-Gürtel

Weltmeister Deontay Wilder: Boxen war nur Plan B

  • Aktualisiert: 21.02.2017
  • 11:52 Uhr
  • ran.de/Carolin Blüchel
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© 2015 Getty Images
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Schwergewichts-Weltmeister Deontay Wilder verteidigt seinen WBC-Gürtel gegen Gerald Washington. Mit einer K.o.-Quote von 97 Prozent ist der "Bronze Bomber" der größte Puncher unter den Schwergewichtlern. Dabei wollte er eigentlich Football-Profi werden.

München - Tuscaloosa/Alabama, West End. Wer hier aufwächst, steht nicht unbedingt auf der Sonnenseite des Lebens. Der Großteil der Bevölkerung lebt in Armut. Wenn es gut läuft, reicht es zumindest bis zur Arbeiterklasse. Aber auch das war nichts, was der junge Deontay Wilder für sein Leben vorgesehen hatte.

Sein ehrgeiziger Plan: Highschool, College und eine professionelle Football Karriere. Vom Boxsport war der heutige Schwergewichts-Weltmeister damals Lichtjahre entfernt.

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Boxen war nur Notlösung

Sein Traum platzte. Im zweiten College-Jahr wurde Wilders Freundin schwanger. Weil das Baby an einer Fehlbildung der Wirbelsäule litt, waren zahlreiche Behandlungen und Operationen notwendig. Wilder - damals 19 Jahre - konnte sich das College nicht mehr leisten. 

Mit Aushilfsjobs versuchte er, seine kleine Familie zu ernähren. Jeden Tag klingelte um 4:30 Uhr der Wecker. Er jobbte als Getränke-Lieferant und in unterschiedlichen Restaurantketten. Für die hohen Arztrechnungen der kleinen Tochter reichte es dennoch nicht.

Ein Plan B musste her. Dringend. Es war der Startschuss seiner Box-Karriere.

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Training in der Garage

Das einzige Box-Gym im Umkreis seines Wohnortes Northport/Alabama – eine umfunktionierte Garage außerhalb der Stadt. Der Weg führte über den Black Warrior River. Wilder fühlte sich in seiner Entscheidung bestätigt. "Als ich das Gym zum ersten Mal betrat, wusste ich, dass ist das Richtige", erinnert sich Wilder. 

Sein damaliger Entdecker und Coach Jay Deas ist bis heute an seiner Seite. Gemeinsam blicken Wilder und Deas auf eine unglaubliche Erfolgsgeschichte zurück.

Im Zeitraffer: Nach nur 20 Amateurkämpfen der Gewinn der Bronze-Medaille bei Olympia 2008 in Peking. Drei Monate später der Wechsel zu den Profis. 2012 Sparring mit Wladimir Klitschko, 2015 der Gewinn der WBC-WM im Schwergewicht. Stilgemäß am 73. Geburtstag von Muhammad Ali. Eine steile Karriere.

Titelverteidigung gegen Washington

Am 25. Februar verteidigt der Zwei-Meter-Hüne seinen Gürtel bereits zum fünften Mal. In Birmingham/Alabama geht es gegen Gerald Washington. Der Amerikaner sprang kurzfristig ein, nachdem der ursprüngliche Herausforderer Andrzej Wawrzyk positiv auf ein anaboles Steroid getestet worden war.

Trotzdem musste sich Wilder für die Auswahl des Gegners erhebliche Kritik gefallen lassen. Vor allem auch, weil mit Luis Ortiz einer der aktuell gefährlichsten Schwergewichtler Gewehr bei Fuß stand – und Wilder dankend ablehnte.

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Kritik an Gegner-Auswahl

Kritik für den Weltmeister nichts Neues. Experten bemängeln, dass in Wilders Kampfrekord nur wenige bekannte Namen auftauchen. Wie gut der "Bronze Bomber" tatsächlich ist, wieviel er einstecken kann oder ob die Kondition auch über zwölf Runden reicht, blieb lange Zeit unbeantwortet. 

Erst beim Gewinn der WBC-Weltmeisterschaft gegen Bermane Stiverne musste der 31-Jährige erstmals über die volle Distanz von zwölf Runden gehen. Die restlichen 36 Siege erzielte Wilder allesamt durch Knockout, 18 davon in Runde eins. 

Vereinigungskampf mit Joshua möglich

Sollte der Champion seinen Titel gegen Washington erneut verteidigen, könnte jedoch die größtmögliche Herausforderung warten. IBF-Weltmeister Anthony Joshua strebt einen Vereinigungskampf gegen Wilder an, sollte er selbst Wladimir Klitschko bezwingen.

Es wäre ein Duell der härtesten Puncher. Ein Kampf mit K.o.-Garantie. Ein großer Zahltag. Und der Beweis, dass der Junge aus Northport/Alabama längst auf der Sonnenseite des Lebens angekommen ist. 


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