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"Auf einem sehr guten Weg"

Borussia Dortmund: Das macht Ousmane Dembele so wertvoll

  • Aktualisiert: 28.04.2017
  • 11:22 Uhr
  • ran.de
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© imago/Uwe Kraft
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Ousmane Dembele verzückt in Dortmund Trainer, Klub und Mitspieler. Der 19-Jährige zeigte beim Sieg im Pokal bei den Bayern, was ihn so stark macht. Aber auch, welche Schwächen er noch hat.

München - Manchmal wirkt Ousmane Dembele noch wie ein A-Jugendlicher, der er im Grunde ja auch noch ist. Unverbraucht, ungestüm und unbekümmert, mit einer Leichtigkeit ausgestattet, die beeindruckt. Spielwitz und Spielfreude pur.

Aber gleichzeitig ist der Rohdiamant von Borussia Dortmund auch schludrig. Dann vergisst er das Spiel um sich herum, wirft alle taktischen Vorgaben über Bord. Will mit dem Kopf durch die Wand. Trifft falsche Entscheidungen. Doch die werden dem 19-Jährigen so schnell verziehen wie keinem anderen beim BVB.

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Denn was der Franzose mit dem Ball vornehmlich auf dem linken Flügel anstellt, stellt nicht nur den Gegner bisweilen vor unlösbare Aufgaben. Seine Dribblings sind chaotisch anmutende Choreografien, mit dem Spielgerät eng am Fuß, eine Einheit bildend. Edle Eleganz, die aber ohne Frage noch veredelt werden muss.

Oder wie es ARD-Experte Mehmet Scholl nach Dortmund 3:2-Sieg im Pokal-Halbfinale beim FC Bayern ausdrückte: Dembeles Werkzeugkasten ist voll. Er muss nun nur noch wissen, wann welches Werkzeug zum Einsatz kommt.

Werkzeugkasten voll ausgestattet

BVB-Coach Thomas Tuchel blieb in Scholls gezeichnetem Bild. "Er ist auf einem sehr guten Weg. Er sammelt Erfahrungen, wann er ins Risiko gehen kann und wann nicht. Aber sein Werkzeugkasten ist mittlerweile voll ausgestattet", so Tuchel. Gegen die Bayern zeigte er die ganze Palette. Stark in der Anfangsphase, im Anschluss ein Risiko für das eigene Spiel, später der Matchwinner mit einer butterweichen No-Look-Vorlage zum 2:2 und seinem Siegtreffer, bei dem er den Ball zeitgleich streichelte und prügelte.

Das Spiel bei den Bayern war auch ein Beleg dafür, wie Tuchel mit seinem Shootingstar umgeht. Er lässt ihm alle Freiheiten, lässt die Zügel ein wenig lockerer, auch wenn er ihn, nur an Dembeles Taktikverständnis gemessen, nach 45 Minuten hätte auswechseln müssen. Denn was Systemtreue betrifft, ist Dembele ähnlich chaotisch wie bei der Wahl seiner Tricks und Finten. Aber: Der 19-Jährige kann eben den Unterschied machen.

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Neun Tore und 20 Vorlagen

Seine Bilanz in seinem ersten (!) Jahr beim BVB nach seinem Wechsel von Stade Rennes im vergangenen Sommer: 44 (!) Pflichtspiele, neun Tore und 20 (!) Torvorlagen. Beeindruckend. Der potenzielle Wert Dembeles wird durch Tuchels Mahnung, ihm fehle es vor dem Tor noch an Kaltschnäuzigkeit und Entschlossenheit, noch unterstrichen.

"Er lässt mir wirklich Freiraum. Das ist etwas, was ich brauche. Es ist toll ein Vertrauen zu spüren, als ob ich schon 25 wäre", sagte Dembele der L'Equipe. Tuchel war auch ein wichtiger Grund, warum Dembele für 15 Millionen Euro nach Dortmund ging. Die beiden hatten früh miteinander gesprochen. "Er erzählte mir, dass er mich haben will. Nach dieser Ansprache habe ich zugesagt, dass ich in Dortmund unterschreiben würde – egal was noch passiert."

Die Eingewöhnung vereinfachte ihm Pierre-Emerick Aubameyang, übersetzte, kümmerte sich um den schmächtigen Neuling. Doch Dembele hat sowieso sein eigenes Tempo, fasste schnell Fuß und verdrängte gestandene Weltmeister wie Andre Schürrle im Handstreich.

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Obligatorische Krämpfe

Was Dembele in seiner Werkzeugkiste nicht finden wird, ist der Nachholbedarf, was seine Robustheit betrifft. Krämpfe sind bei ihm "obligatorisch", wie Tuchel mal scherzhaft anmerkte.

Nicht zu vergessen der "Ganzkörperkrampf", der ihn im Pokal-Achtelfinale gegen die Hertha in der Verlängerung schüttelte. Minutenlang wurde er behandelt, schleppte sich durch die restlichen Minuten und verwandelte schließlich im Elfmeterschießen als Erster vom Punkt. Auch das ist Dembele. "Er kann unter keinen Umständen verlieren. Er kann sich auch mal quälen und Schmerz aushalten Er kann den nötigen Jähzorn entwickeln, um zu gewinnen. Er hat das, was Gewinner wirklich auszeichnet", schwärmte Tuchel. Wie einen komplett gefüllten Werkzeugkasten zum Beispiel.

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