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Enttäuschung pur: Slomka-HSV "pomadig und naiv"

  • Aktualisiert: 13.04.2014
  • 14:16 Uhr
  • SID
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© imago/MIS
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Die Rückkehr zu seinem alten Verein hatte sich Mirko Slomka sicher anders vorgestellt: Bei der bitteren Pleite in Hannover lässt der Hamburger SV alle Tugenden im Abstiegskampf vermissen - und blickt auf ein schweres Restprogramm.

Hannover - Mirko Slomka hatte es nach der Rückkehr in sein "altes Wohnzimmer" so richtig die Laune verhagelt. "Ich bin enttäuscht, sehr enttäuscht", sagte der Trainer des Hamburger SV und machte dann mit zornigem Blick mehr als deutlich, dass er nicht länger über seine persönliche Gefühlslage nach der 1:2 (0:1)-Niederlage bei Hannover 96 sprechen wollte.

Ausgerechnet bei dem Verein, bei dem er insgesamt 16 Jahre arbeitete, stolperte sein neuer Klub mit einer phasenweise indiskutablen Leistung einen weiteren Schritt Richtung Bundesliga-Abstieg. "Ich hätte mir nicht vorstellen können, dass wir so auftreten", meinte Slomka genervt. Der 46-Jährige fühlte sich sichtbar unwohl auf dem Podium, auf dem er bis zum Dezember fast vier Jahre lang im Shirt des 96-Cheftrainers Platz genommen hatte.

Zu desillusionierend war die siebte Auswärtspleite des HSV in Serie zustande gekommen, zu bedrohlich ist die Lage für den Bundesliga-Dino. "Das ist ein bitteres Ergebnis. Jetzt ist Hannover weit weg und wir sind tief im Keller", sagte Slomka. Platz 16 lautet die bittere Realität nach 30 Spieltagen.

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HSV ohne Erklärungen

Extrem "pomadig und naiv" (O-Ton Sportdirektor Oliver Kreuzer) waren die Hanseaten im Keller-Duell zu Werke gegangen, so als hätten sie den Ernst der Lage noch immer nicht begriffen. Hannover kaufte dem HSV von Beginn an den Schneid ab und ging durch den überragenden Kapitän Lars Stindl früh in Führung (9.)

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"Jeder zweite Ball landete beim Gegner", sagte HSV-Nationalspieler Heiko Westermann: "Wir sind zu keiner Sekunde ins Spiel gekommen." Eine stichhaltige Erklärung, warum es auswärts so gar nicht läuft, konnte niemand abliefern. "Wir sind emotionaler, zweikampfstärker, wenn das Stadion lauter ist", meinte Hakan Calhanoglu, der mit seinem Freistoßtreffer zum 1:1 (48.) für kurze Hoffnung bei den Gästen sorgte. Doch Didier Ya Konan machte vor 49.000 Zuschauern den verdienten Sieg der 96er perfekt (86.).

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Calhanoglu: "Wir steigen nicht ab"

"Ich habe keine Angst, wir steigen nicht ab", sagte Hoffnungsträger Calhanoglu anschließend, doch die Situation ist bedrohlicher denn je. Bei verbleibenden Heimspielen gegen Champions-League-Anwärter VfL Wolfsburg und Triple-Sieger Bayern München wird es für den HSV richtig eng. Zudem stehen mit Heiko Westermann und Rafael van der Vaart zwei Profis mit muskulären Problemen auf der Kippe, Topstürmer Pierre-Michel Lasogga wird mit seiner Oberschenkelverletzung weiter fehlen.

"Wir werden die Mannschaft wieder aufrichten", sagte Slomka, bevor er seine alte Heimat frustriert verließ. Dabei musste er auch noch in breit grinsende Gesichter blicken. Denn die 96er haben sich mit einer beeindruckenden Vorstellung Luft verschafft.

Trainingslager bei 96 fruchtet

"Es war eine sehr schwierige Woche für die Mannschaft und den gesamten Verein", sagte Trainer Tayfun Korkut: "Aber wir haben die Situation angenommen. Von der ersten Sekunde an haben wir gezeigt, dass wir den Sieg unbedingt wollten."

Nach dem Spiel konnten sich die Verantwortlichen der 96er auf die Schultern klopfen. Das Trainingslager in Harsewinkel-Marienfeld (Ostwestfalen) hatte nach vier Niederlagen in Serie offenbar neue Kräfte freigesetzt, das Vertrauen in Korkut zahlte sich aus.

"Wir wollten die Spieler aus dem Konfliktfeld in Hannover herausnehmen und in Ruhe arbeiten lassen", sagte Präsident Martin Kind zufrieden. Die Maßnahme war eindeutig gelungen.


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