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Fulminanter Auftaktsieg des FC Bayern

FC Bayern: Vier Erkenntnisse nach dem Bundesliga-Debüt von Carlo Ancelotti

  • Aktualisiert: 27.08.2016
  • 14:55 Uhr
  • ran.de / Dominik Hechler
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© imago/DeFodi
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Der FC Bayern zerlegt zum Auftakt der Bundesliga-Saison 2016/2017 den SV Werder Bremen mit 6:0 und beschert seinem neuen Coach Carlo Ancelotti ein gelungenes Liga-Debüt. Doch was bleibt nach diesem ersten Erfolg hängen? ran.de zeigt vier Erkenntnisse nach dem Bundesliga-Auftakt von Bayern-Trainer Ancelotti.

München - 6:0. Werder Bremen zerlegt, ein Zeichen gesetzt, die Liga beeindruckt. Und das alles schon am ersten Spieltag der neuen Bundesliga-Saison 2016/2017. Das Liga-Debüt von Carlo Ancelotti als neuer Coach des FC Bayern München hätte nicht besser laufen können.

Robert Lewandowski und Co. überzeugten gegen völlig überforderte Bremer mit einer herausragenden Leistung und es scheint so, als ob sie die Ideen ihres neuen Trainers bereits jetzt schon gut verinnerlicht haben.

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Aber was macht Ancelotti eigentlich anders als sein Vorgänger Pep Guardiola?

ran.de zeigt vier Erkenntnisse aus dem fulminanten 6:0-Auftakterfolg der Bayern:

Personal: Mit Arjen Robben, Jerome Boateng, Douglas Costa und Kingsley Coman fehlten Ancelotti verletzungsbedingt gleich vier potenzielle Stammkräfte plus Holger Badstuber zum Auftakt. Statt Abwehrchef Boateng durfte Javi Martinez neben Neuzugang Mats Hummels in der Innenverteidigung ran – und die beiden harmonierten von der ersten Sekunde an prächtig. Was sicherlich auch daran lag, dass es der italienische Coach in kürzester Zeit geschafft hat, Hummels in die Mannschaft und seine Spielphilosophie zu integrieren. 

Der deutsche Nationalspieler und ehemalige Liebling von Pep Guardiola, Joshua Kimmich, musste sich hingegen zunächst einmal mit einem Platz auf der Bank begnügen. Ancelotti setzte im Mittelfeld lieber auf Xabi Alonso, Thiago und Arturo Vidal. Und rechts hinten verteidigte Kapitän Philipp Lahm. Da war kein Platz für Kimmich, bei dem sich jetzt schon andeutet, dass er ein schwieriges Jahr vor sich haben könnte.

Ancelotti stellte gegen Bremen laut "Opta" übrigens die älteste Bayern-Startelf seit Dezember 2008 – damals gegen den VfB Stuttgart – auf. Mit einem Durchschnittsalter von 29 Jahren und 60 Tagen. Vor acht Jahren waren es noch 29 Jahre und 95 Tage.

Taktik: Ancelotti verordnete seiner Mannschaft für die Auftaktpartie ein 4-3-3-System. Ganz im Gegensatz zu Guardiola, der meist eine 4-2-3-1 oder gar eine 4-1-4-1-Grundordnung bevorzugte. Im System des Italieners war auffällig, dass vor allem im Mittelfeld und Sturm sehr viel rotiert wurde. Immer wieder ließen sich Alonso und Vidal vom Mittelfeld aus in die die Viererkette fallen, um von dort aus das Offensivspiel anzukurbeln.

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Im Sturm wechselten Mittelstürmer Robert Lewandowski und Thomas Müller, der als Außenstürmer eine richtig starke Partie hinlegte, auch immer wieder mal die Positionen. So wirkten die Bayern unberechenbar, blieben in jeder Spielsituation variabel. ARD-Experte Mehmet Scholl sagte dazu: "Ancelotti hat ihnen die Pep-Ketten abgenommen. Die Spieler haben jetzt viel mehr Freiheiten nach vorne, suchen das Risiko und dürfen sich auch mal Fehler erlauben."

Tatsächlich sprühten die Bayern-Stars nur so vor Spielfreude, versuchten immer wieder den Ball schnell vertikal in die Spitze zu spielen. Bei Ballgewinn in der eigenen Hälfte wurde fast überfallartig versucht, sich mit nur jeweils einem Ballkontakt vor das gegnerische Tor zu kombinieren. Und das ist ein großer Unterschied zum Guardiola-Fußball, der vor allem auf Ballbesitz ausgelegt war und die Spieler geduldig kombinieren sollten, bis sich eine entscheidende Lücke auftat. 

"Wir versuchen jetzt immer offensiv zu spielen, den Ball schnell in die Tiefe zu passen, um so gefährliche Situationen zu kreieren", erklärte der dreifache Torschütze des Abends, Robert Lewandowski. Und auch Keeper Manuel Neuer stellte bereits einen Unterschied zu Guardiola fest: "Pep war ein Trainer, der immer an der Seitenlinie aktiv war und uns Spielern so von außen helfen wollte. Ancelotti hingegen gibt uns erst einmal das Vertrauen und lässt uns auf dem Rasen machen."

Stimmung: Als Thomas Müller gegen Ende der zweiten Halbzeit zur Außenlinie trabte, um sich eine Trinkflasche reichen zu lassen, nahm er sie und spritzte erst einmal den bei ihm stehenden Betreuer richtig schön nass – und lachte sich dabei kaputt. Das Spiel lief da natürlich noch. Es ist eine Szene, die zeigt, wie gelöst und durchweg positiv die Stimmung bei den Bayern aktuell ist.

Unter Guardiola wirkte vieles oft krampfig, distanziert, unterkühlt. Das scheint jetzt überhaupt nicht mehr der Fall zu sein. "Wir haben sehr viele Freiheiten – auf und neben dem Rasen", verriet dann auch Mats Hummels. "Aber die Einstellung und Leistung müssen dafür auch immer stimmen. Sollte das mal nicht mehr der Fall sein, würde uns davon sicherlich ein bisschen was abgezwackt." Doch daran verliere der Neuzugang von Borussia Dortmund keinen Gedanken, denn "diese Mannschaft ist dermaßen motiviert und verfügt über so viel Selbstdisziplin", dass es nie so weit kommen würde, dass Sanktionen verhängt werden müssten. 

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Das sieht auch Ancelotti so. "Wir haben eine fantastische Atmosphäre im Team. Das sind alles gute Jungs, die sich auch untereinander sehr gut verstehen", so der Italiener, der bekannt dafür ist, viel mit seinen Spielern zu kommunizieren. Und das scheint an der Säbener Straße sehr gut anzukommen.

Übrigens: Für Philipp Lahms Tor versprach Ancelotti seinem Kapitän vor laufenden TV-Kameras eine Flasche Champagner. "Da freue ich mich drauf", meinte der deutsche Ex-Nationalspieler und fügte breit grinsend hinzu: "Dann erwarte ich jetzt aber wirklich eine schöne Flasche Champagner spätestens vor dem nächsten freien Wochenende in meinem Spind."

Coaching: Wieder so ein kolossaler Unterschied: Während Guardiola immer wild gestikulierend und fast schon wie ein kleines Rumpelstilzchen durch seine Coaching-Zone hüpfte, stand Ancelotti fast die komplette Spielzeit ganz entspannt, fast schon regungslos an der Seitenlinie. Dabei versteckte er beide Hände immer tief in den Hosentaschen seines dunklen Anzugs.

Zwischendurch schlendert er mal nach hinten, setzte sich ein paar Minuten zu seinen Co-Trainern auf die Bank, um dann wieder den Platz an der Seitenlinie einzunehmen. Aber alles ohne Hektik. Keine wilden Gesten, kein Geschrei, kein Gehüpfe. Und wenn dann doch mal ein bisschen überschüssige Energie raus musste, wurde eben ein Kaugummi malträtiert ...

Aus der Allianz Arena in München berichtet: Dominik Hechler


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