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Kevin-Prince Boateng: Vom Hoffnungsträger zum Problemfall

  • Aktualisiert: 24.08.2014
  • 20:23 Uhr
  • ran.de / Johannes Fischer
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© getty
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Nach zwei Niederlagen in den ersten beiden Saisonspielen brennt auf beim FC Schalke 04 schon wieder die Hütte. Mittendrin: Kevin-Prince Boateng, der ein Jahr nach seiner Ankunft die hohen Erwartungen zunehmend enttäuscht und sich jetzt auch interner Kritik ausgesetzt sieht.

Gelsenkirchen - Als am Samstagnachmittag in Hannover die 67. Minute anbrach, war die Schalker Welt noch halbwegs in Ordnung. Man war zwar fünf Tage zuvor einigermaßen kläglich beim Drittligisten Dynamo Dresden aus dem DFB-Pokal geflogen, doch nach Klaas-Jan Huntelaars Tor schien zumindest der Bundesligastart nach Wunsch zu verlaufen. 

Drei Minuten und zwei Gegentore später geriet diese Welt erneut aus den Fugen - und daran änderte sich bis zum Schlusspfiff nichts mehr.

Zielscheibe der Kritik war nach der zweiten Pflichtspielpleite einer, den vor einem Jahr mit riesigen Vorschusslorbeeren in Gelsenkirchen aufschlug, aber nur anfangs die hochgesteckten Erwartungen erfüllen konnte: Kevin-Prince Boateng. 

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Höwedes: "Wir dürfen niemals das 1:1 kriegen"

Auch ohne ihn namentlich zu erwähnen, prangerte Benedikt Höwedes seinen prominenten Mitspieler öffentlich an. "Wir dürfen niemals das 1:1 kriegen, da gehen wir zweimal nicht zum Ball und lassen den Gegner flanken oder schießen", platzte es aus dem S04-Kapitän heraus. Von einer Mannschaft mit Champions-Leage-Ansprüchen müsse man "auch mal erwarten, dass man ein taktisches Foul macht."

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Boateng hatte in jener 67. Minute Hannovers Leonardo Bittencourt im Mittelfeld gewähren lassen und kam dem quirligen Offensivspieer anschließend nicht mehr hinterher. Kein Wunder, dass auch Trainer Jens Keller wütend war: "Beim ersten Tor muss man einfach ein taktisches Foul an der Mittellinie machen." 

Der Gescholtene selbst zog es vor, kommentarlos die HDI-Arena zu verlassen - dafür sprachen andere über ihn: "Boateng wirkt nicht fit. Gerade auf einer so wichtigen Position wie im zentralen Mittelfeld benötigt man eine gewisse Fitness", sagte Thomas Helmer bei "Sport1".

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Schwache Werte für Boateng

Die nackten Zahlen belegen Helmers Aussagen: Mit lediglich 10,09 Kilometern spulte Boateng die geringste Laufstrecke aller Schalker Feldspieler ab - für einen Sechser ein unterirdischer Wert. Auch bei den Sprints (sechs) lag der Deutsch-Ghanaer ganz hinten, dafür foulte er mit vier Mal am häufigsten.

Statt seine Mitspieler mit Laufbereitschaft und Kampfkraft mitzureißen, wird Boateng immer mehr zum Problemfall. Alles Anzeichen, dass sich der 27-Jährige nach der misslungenen Weltmeisterschaft mit Ghana nicht richtig in Form gebracht hat. 

Stefan Effenberg spricht die Negativ-Entwicklung Boatengs in aller Deutlichkeit an: "Anfangs war ich begeistert von seiner Leistung und seinem Engagement. Im Endeffekt ging die Entwicklung aber nicht weiter", sagte der Ex-Nationalspieler bei "Sky".

"...dann reicht das nicht für die Startelf"

Für "Effe" gibt es daher nur eine Konsequenz: "Wenn man den Anspruch hat, Führungsspieler zu sein und auf der 10 spielen will, dies aber nicht mit Leistung untermauern kann – dann tut es mir leid, Herr Boateng, dann reicht das nicht für die Startelf."

Rückendeckung trotz aller Kritik genoss der ehemalige Milan-Star bislang bei den Knappen. "Er muss da sein, muss sich anders zeigen, muss sich mehr aufbäumen", hatte Keller zwar nach dem Pokal-Aus in Dresden über Boateng gesagt. "Aber ich werde auch ihn nicht an den Pranger stellen." Das könnte sich bald ändern ...


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