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Nach Müller-Wohlfahrts Rücktritt: Wie geht es beim FC Bayern weiter?

  • Aktualisiert: 28.04.2015
  • 17:27 Uhr
  • ran.de
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Was hat es mit dem plötzlichen Rücktritt von Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt auf sich? Und wie geht es jetzt beim FC Bayern weiter? ran.de beantwortet die dringendsten Fragen.

München - Als die Eilmeldung am Donnerstagabend um 21:10 Uhr über die Agenturen flatterte, bekam die heile Welt des FC Bayern mit einem Schlag einige Risse. In ihr stand geschrieben, dass Mannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt samt Mitarbeiter mit sofortiger Wirkung ihre Ämter beim deuschen Rekordmeister niederlegen. Von einer "nachhaltigen Beschädigung des Vertrauensverhältnisses" war die Rede. Weitere Details wird es von Seiten Müller-Wohlfahrts zunächst nicht geben. In einem Tweet am Freitagmorgen schreibt er, dass er zu weiteren Einzelheiten keine Stellung beziehen werde. Der FC Bayern wird sich in dieser Angelegenheit wohl bei der Spieltags-PK um 12 Uhr äußern. Was hat es mit dem plötzlichen Rücktritt wirklich auf sich? Und wie geht es jetzt bei den Münchnern weiter? ran.de beantwortet schon jetzt die dringendsten Fragen.

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Was ist in Porto vorgefallen?

Auslöser für den radikalen Schritt von Müller-Wohlfahrt soll ein Kabinenzoff nach dem 1:3 beim FC Porto gewesen sein. Laut "Bild" sei es zu einer Auseinandersetzung zwischen Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge und dem Bayern-Doc gekommen. Der FCB-Boss habe ihn zumindest indirekt dafür verantwortlich gemacht, dass Spieler wie Franck Ribery nicht längst wieder fit seien. Zur Erinnerung: In Porto fehlten mit Arjen Robben (Bauchmuskelriss), Bastian Schweinsteiger (Grippe), David Alaba (Innenbandriss), Medhi Benatia (Muskelfaserriss), Javi Martinez (Kreuzbandriss) und Ribery (Sprunggelenksverletzung) sechs Säulen im Bayern-Spiel. Müller-Wohlfahrt fühlte sich offenbar ungerecht behandelt und warf kurzerhand die Brocken hin.

Was hat Pep Guardiola mit Müller-Wohlfahrts Rücktritt zu tun?

Eine ganze Menge! Zwischen dem spanischen Cheftrainer und dem Bayern-Arzt schwelte schon lange ein Streit um dessen Behandlungsmethoden. In die Haare kriegten sich die beiden vor allem wegen Thiagos Krankenakte. Während Müller-Wohlfahrt dem Mittelfeldstar nach dessen Innenbandriss im rechten Knie eine längere Rehabilitationszeit gewähren wollte, schickte ihn Guardiola nach Barcelona, wo er Kortison-Spritzen ins angerissene Band bekam. Die Folge: Thiago fühlte sich schnell wieder fit, konnte deutlich früher als erwartet wieder trainieren - und riss sich das Innenband erneut. Zum Dauer-Streitpunkt geriet auch der Standort von Müller-Wohlfahrts Praxis: Während Guardiola das Ärzte-Team an die Säbener Straße holen wollte, ließ der 72-Jährige die FCB-Profis in die Innenstadt kommen. Beigelegt schien der Streit, als Müller-Wohlfahrts Sohn Kilian Anfang des Jahres an die Säbener Straße zog.

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Wie geht es jetzt beim FC Bayern weiter?

Weil Müller-Wohlfahrt mit seinem kompletten Team zurückgetreten ist - also auch sein Sohn Kilian Müller-Wohlfahrt, Peter Ueblacker und Lutz Hänsel - bleibt an der Säbener Straße nur noch der Internist und Kardiologe Prof. Dr. Roland Schmidt übrig. Der schnelle Aufbau eines neuen Ärzte-Teams dürfte bei den Bayern nun oberste Priorität haben - die Frage ist, ob es auf die Schnelle überhaupt möglich ist, die nötigen Strukturen aufzubauen. Denkbar ist auch, dass Guardiola einige Ärzte aus Spanien kurzerhand an die Säbener Straße lotst.

Bleiben die Spieler trotzdem in Müller-Wohlfahrts Behandlung?

Das ist gut möglich. Wegen der freien Arztwahl kann die Vereinsführung keinem Spieler verbieten, auch weiterhin in Müller-Wohlfahrts Praxis zu kommen. Wahrscheinlich werden sich Franck Ribery und Co. auch künftig in die Obhut des zurückgetretenen FCB-Arztes begeben.

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Ist eine Rolle rückwärts von Müller-Wohlfahrt denkbar?

Auszuschließen ist es nicht. Der 72-Jährige hatte bereits kurz vor dem Ende von Jürgen Klinsmanns Amtszeit die Brocken hingeworfen und stieg wieder ein, als dieser entlassen wurde. Daran schließt sich natürlich folgende Frage an...

Kann Müller-Wohlfahrts Rücktritt zum Stolperstein für Guardiola werden?

Der "Mull" hat sich im Laufe seiner 38-jährigen Amtszeit einen Kultstatus im Verein und bei den Fans erarbeitet. Durchforstet man die Internet-Foren nach dem überraschenden Rückritt, erkennt man, dass sich viele Anhänger auf die Seite des Bayern-Docs schlagen. Unwahrscheinlich ist eine vorzeitige Trennung von Guardiola dennoch: Die Führungsriege des Rekordmeister ist nach wie vor absolut vom Cheftrainer überzeugt und wird ihm weiterhin den Rücken stärken.


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