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Mönchengladbach in der Krise

ranSicht zur Gladbach-Krise: Die Borussia braucht dringend neue Impulse

  • Veröffentlicht: 05.12.2016
  • 08:18 Uhr
  • ran.de / Andreas Reiners
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© imago/Moritz M¸ller
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Borussia Mönchengladbach steckt in der Krise. Dass Manager Max Eberl sich hinter den Trainer stellt, ehrt ihn. Doch lange kann die Borussia auf eine Trendwende nicht mehr warten. Ein Kommentar von ran.de-Redakteur Andreas Reiners.

Max Eberl ist ein besonderer Manager.

Damit ist gar nicht so sehr sein glückliches Händchen gemeint. Er hat 2011 mit Lucien Favre einen Glücksgriff gelandet. Er hat in Sachen Transfers ein fast schon unglaubliches Näschen bewiesen, und das über mehrere Jahre. Und er ist ein wohltuender Gegenpol der bisweilen so übertrieben hektischen Fußball-Branche.

Es ehrt ihn, dass er entgegen der Gesetzmäßigkeiten fast schon manisch predigt, dass nicht immer ein Kopf rollen muss. Dass er sich wie eine Löwenmutter hinter Trainer Andre Schubert stellt, mit einer Nibelungentreue zum Übungsleiter hält. Immer wieder betont, welche Ansprüche Borussia Mönchengladbach hat.

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Ja, der Klub hat ohne Frage kein Abo auf die Champions League. Ja, nicht einmal auf das internationale Geschäft. Und dass es in Gladbach nicht an allen Ecken und Enden brennt wie zum Beispiel beim chronisch erfolglosen HSV, ist auch Eberls Verdienst.

Lachend in die Kreissäge

Doch der Grat ist schmal zwischen einer fast schon zwanghaft wirkenden positiven Grundhaltung und Schönrederei. Derzeit wirkt es nicht mehr nur zwischen den Zeilen, als laufe man mit einem Lachen in die Kreissäge.

Denn die Fakten sind alarmierend: Seit acht Ligaspielen ist die Borussia sieglos. Auswärts gewinnt Gladbach keinen Blumentopf mehr, der letzte Auswärtssieg liegt nun mehr als ein Jahr zurück, wenn wir das unbedeutende 2:1 in Darmstadt am letzten Spieltag der vergangenen Saison ausklammern.

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Schubert-Kritiker, die es seit seinem Amtsantritt gibt, dürften auf eine besondere Statistik hinweisen: Seit seiner vorzeitigen (oder voreiligen?) Vertragsverlängerung nach dem fünften Spieltag holte Gladbach noch drei mickrige Punkte und schoss ganze drei Tore. Damit ist man nicht nur schlechter als der HSV in dem gleichen Zeitraum, sondern das schlechteste Team der ganzen Liga. 

Noch alarmierender: Gesprochen wurde zuletzt über fehlendes Glück oder zu viel Pech, das Positive hervorgehoben, die Mannschaft für gute Ansätze gestreichelt. Grundsätzlich nicht falsch, schließlich gab es die auch. Aber auch da ist der Grat schmal zwischen Fakten und Phrasen. Dass man auch mit einem auf dem Papier für den Abstieg zu starken Kader abstürzen kann, hat zuletzt der VfB Stuttgart eindrucksvoll vorgemacht. Wie es anders geht, bewies BVB-Trainerkollege Thomas Tuchel, der zuletzt mit einer Generalkritik zwar für negative Schlagzeilen sorgte, aber auch für einen offenbar nachhaltigen Hallo-Wach-Effekt.

Den sucht man in Gladbach seit Wochen vergeblich.

Hinten verunsichert, vorne harmlos

Stattdessen verliert sich Schubert in seiner wilden Suche nach der perfekten System-Rotation mit einer Mannschaft, die eher Stabilität benötigt denn Flexibilität mitbringt. Die Defensive, unter Favre das Prunkstück, ist verunsichert, die Offensive, die noch in der Anfangszeit unter Schubert die wacklige Dreierkette mit vielen Toren übertünchte, trifft das Tor nicht mehr.

Potenzielle Führungsspieler schaffen es auf dem Platz nicht, das Ruder herumzureißen. Leistungsträger laufen seit Wochen ihrer Form hinterher. Mahmoud Dahoud? Ist offenbar mit sich selbst beschäftigt. Yann Sommer? Hält auch Bälle der Marke "Kann er auch mal halten" nicht mehr. Um nur zwei Beispiele zu nennen. Und die Verletzten, die eine Zeit lang nicht ganz zu unrecht als ein Faktor für die magere Ausbeute genannt wurden, sind zu einem Großteil wieder zurück. Vor allem der kreative Teil des Krankenstandes.

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Eine Weiterentwicklung der Mannschaft ist kaum zu erkennen, eher haben einige Spieler einen Schritt zurück gemacht. Insgesamt wirkt die Mannschaft alles andere als eingespielt, Mechanismen greifen ebenso nicht wie getroffene Maßnahmen. Die ohne Zweifel begabte Truppe wirkt zu oft hilflos und planlos. Und auf eine seltsame Art und Weise mit zunehmender Spieldauer platt. Oder verunsichert? Die berühmte Kopfsache? Zum vierten Mal in Folge wurde eine Führung verspielt.

"Wenn wir am Limit spielen, können wir auch in Dortmund etwas holen. Heute waren wir dazu aber leider nicht in der Lage", sagte Schubert nach der deutlichen 1:4-Pleite beim BVB. Das war die Borussia zuletzt zu selten, vor allem über 90 Minuten. Und es wirkte auch bemüht, dass Schubert "mehrere gute Situationen" seiner Mannschaft gesehen haben will.

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Maßnahmen und Mechanismen

Keine Frage: Es stecken immer mehrere Gründe dahinter, warum es nicht läuft. Doch viele der genannten Gründe führen zwangsläufig zum Trainer zurück. Und wenn die internen Maßnahmen nicht greifen, greift der branchenübliche Mechanismus. Und dann bleibt am Ende nur eine Maßnahme übrig. Auch in Gladbach, wo man gerne besonders und ein wenig anders ist und diesen Spagat in dem schnellebigen Geschäft auch gut hinbekommen hat. Alternativen wären im Gegensatz zu der Zeit nach der Favre-Flucht da, zuletzt wurde rund um den Borussia-Park der Name Dieter Hecking genannt.

In den noch ausstehenden drei Spielen bis zur Winterpause gegen Mainz 05, beim FC Augsburg und gegen den VfL Wolfsburg muss die Borussia so oder so dringend punkten. Von einem freien Fall wollte Eberl zwar noch nicht sprechen. Aber: "Die Tabelle und die anderen Mannschaften warten nicht auf Borussia Mönchengladbach. Wir müssen unser Schicksal selbst in die Hand nehmen", sagte Eberl.

Zu lange warten sollten sie damit nicht.

Andreas Reiners

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