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Tränen nach Comeback: Magier Thiago ist zurück

  • Aktualisiert: 29.04.2015
  • 13:15 Uhr
  • ran.de / Aus Dortmund berichtet Rainer Nachtwey
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© Imago
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Thiago Alcántara kehrt nach 371 Tagen auf den Platz zurück. Beim Sieg in Dortmund deutet der Bayern-Star sein Können an. Für den Spanier und die Mannschaft ein sehr emotionaler Moment.

Dortmund - Die Augen waren immer noch leicht gerötet. Noch wenige Minuten zuvor hatte Thiago Alcántara ein paar Tränen verdrückt. Tränen der Freude, Tränen der Erleichterung. "Das war schon sehr emotional, ein spezieller Moment", sagte der Spanier nach seinem Comeback beim 1:0-Sieg des FC Bayern bei Borussia Dortmund.

Vor allem, was in der Kabine des FC Bayern vor sich ging. Mit Tränen in den Augen bedankte sich Thiago bei seinen Mitspielern, die ihn anschließend mit Thiago-Sprechchören feierten. "Die Jungs sind großartig. Es war mir so wichtig, mich bei allen im Klub zu bedanken. Sie haben mir so geholfen."

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Monate statt Tage zählen

69:58 Minuten waren gespielt, als Trainer Pep Guardiola seinen Wunschspieler - "Thiago, sonst nix!" - für Kapitän Philipp Lahm in die Partie brachte. 371 Tage lag sein letzter Einsatz zurück. "Das war der 29. März. Zuhause gegen Hoffenheim", erinnerte sich Thiago noch ganz genau.

Bei einem Zweikampf war das Innenband im rechten Knie gerissen. Es folgten zwei weitere Risse desselben Bandes nach verfrühten Comeback-Versuchen. "Ich habe die Tage nicht gezählt, sondern die Monate", sagte der Mittelfeldmagier.

Bayern-Fans feiern Thiago

Und etwas Magie versprühte er bereits in den 20 Minuten, die er auf dem Platz stand. Den Kopf oben, immer anspielbar, verteilte er die Bälle, hielt sie selbst unter größter Bedrängnis - das alles unter den Gesängen der Bayern-Fans, die ihn mit "Thiago oho, Thiago oho" begrüßten. Auf 29 Ballkontakte kam er in 22 Minuten - auf 90 Minuten hochgerechnet ein höherer Wert als Bayerns Bester Xabi Alonso.

Auch Pep Guardiola war nach den ersten Minuten sehr zufrieden. Vor allem aufgrund der angespannten Personalsituation. Was denn für ihn schöner gewesen sei, der Sieg oder das Comeback von Thiago, wurde Guardiola gefragt. Seine Antwort war nach kurzem Nachdenken kurz und knapp: "Comeback Thiago."

Und Thomas Müller meinte: "Wir haben uns alle für Thiago gefreut, dass er wieder zurück war. Er hatte eine ganz schöne Leidenszeit hinter sich."

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Fitness noch nicht auf höchstem Niveau

Doch Thiago selbst wollte gar nicht so viel über sich reden. Für ihn zählt das Team, das er so lobte. "Ob eine, zehn oder hundert Minuten, egal. Ich will der Mannschaft helfen", sagte der Rückkehrer.

Hundert Minuten? Beim nächsten Spiel in Leverkusen, am Mittwoch im Pokal, wäre dies möglich. Dass er im Moment solange durchhält, glaubt er aber selbst nicht. "Nach zehn Minuten war ich sehr müde", sagte der 23 Jahre alte Spanier, der beim Heimspiel gegen Frankfurt kommenden Samstag seinen Geburtstag feiert.

Größere Wertschätzung

Dennoch, das eine Jahr zwischen dem ersten Bänderriss und dem Comeback vergisst er so schnell nicht. Es war eine extrem schwere, aber auch lehrreiche Zeit. "Für mich war das ein Wendepunkt in meinem Leben", sagte Thiago sogar.

"Für manche Leute ist das nur ein Spiel, für uns unser Leben. Mir macht Fußball immer noch genauso viel Spaß. Aber du schätzt es mehr."

Dann strich er sich noch einmal über die Augen und verschwand.


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