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Nach Bayern-Niederlage in Madrid

Die Statistik belegt: So sehr lag Pep Guardiola mit seiner Taktik daneben

  • Aktualisiert: 28.04.2016
  • 12:14 Uhr
  • ran.de/ Alessa-Luisa Naujoks
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© imago/MIS
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Mit einem Mittelfeldmann mehr und viel Spielsicherheit wollte Trainer Pep Guardiola sein Bayern-Team im Halbfinal-Hinspiel der Champions League gegen Atletico Madrid zum Sieg führen - doch der Plan des eigentlichen Taktikfuchses ging nicht auf. Ein Blick auf die Statistik zeigt: In den entscheidenden Punkten waren die Münchner deutlich unterlegen.

München/Madrid - Für Pep Guardiola und den FC Bayern München wiederholt sich die Geschichte: Dreimal kam der Halbfinal-Gegner in der Champions League aus Spanien, dreimal mussten die Münchner zuerst auswärts antreten und dreimal kassierten sie im Hinspiel eine Pleite. Das große Ziel "Auswärtstor" blieb obendrauf in allen drei Partien auf spanischem Boden unerreicht.

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Nicht noch einmal wollen die Münchner in der Runde der letzten Vier an einem spanischen Team scheitern. Doch die Ausgangslage nach der 0:1-Niederlage gegen Atletico Madrid im Estadio Vicente Calderon ist alles andere als optimal. Wer jedoch glaubt, dass Bayern-Coach Guardiola aus den vergangenen beiden Jahren dazugelernt habe, der täuscht: Erneut lag der Taktikfuchs mit seiner angeblich so gut durchdachten Aufstellung ziemlich daneben.

Schlechteste Zweikampfquote seit zehn Jahren

In bisher 33 von 52 Saisonspielen blieben die "Rojiblancos" ohne Gegentor - ein Top-Wert. Dennoch liefen die Bayern in der Offensive ohne Thomas Müller auf, der aktuell immerhin 31 Saisontore vorweisen kann. Nach dem Guardiola-Plan sollte es Robert Lewandowski alleine gegen das so souveräne Abwehr-Bollwerk der Madrilenen richten, war mit seiner Aufgabe aber heillos überfordert. Der Pole gewann laut den Statistiken auf "uefa.com" lediglich 30,8 Prozent seiner Zweikämpfe. Eine katastrophale Bilanz.

Seine Teamkollegen machten es aber auch nicht besser. Eine magere Zweikampfquote von 41 Prozent steht auf Seiten der Bayern - so schlecht waren die Münchner in der Champions League zuletzt in der Saison 2005/2006! Dabei wollte Star-Coach Guardiola doch genau dies verhindern: Mit Thiago, Arturo Vidal und Xabi Alonso in der Mitte sollte für Dominanz und Sicherheit gesorgt werden. Vom zusätzlichen Mittelfeldmann ging aber keine Wirkung aus.

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Atleti mit überragendem Laufeinsatz 

Auch Guardiolas Spielerwahl auf den Flügeln war alles andere als eine taktische Meisterleistung. Mit Douglas Costa über links und Kingsley Coman über rechts erhofften sich die Bayern temporeiche Angriffe, die ihnen Räume in der engen Atleti-Abwehr öffnen. Weder Costa noch Coman erwischten jedoch ihren besten Tag. Mit einer Passquote von 78 bzw. 83 Prozent waren die beiden Flügelflitzer im Startelf-Vergleich sogar die beiden schlechtesten Bayern-Akteure auf dem Platz.

Atletico lief dem deutschen Rekordmeister davon und Guardiola fand dagegen kein Mittel. Insgesamt legten die Madrilenen 118,4 Kilometer auf dem Platz zurück, liefen damit sechs Kilometer mehr als die Bayern (112,2 Kilometer) und glichen damit ihr Defizit in der spielerischen Klasse aus. Atletis Laufeinsatz, Kampfbereitschaft und Teamspirit brachte die Mannschaft von Trainer Diego Simeone zum Erfolg und machten Guardiolas Plan zunichte. 

Bayerns Offensiv-Zahlen machen Hoffnung

Ein Lichtblick in der Bayern-Statistik sind immerhin die Angriffswerte: Die Münchner schlugen 21 Flanken und gaben 18 Torschüsse ab. Was bringen jedoch 21 Flanken, wenn in der Mitte Lewandowski von drei Verteidigern abgeschirmt wird und ein weiterer Abnehmer wie Müller fehlt? Auch ein Franck Ribery kam viel zu spät in die Partie, seine Willensstärke fehlte den Münchnern im Offensiv-Getümmel. 

Bis Dienstagabend bleibt Pep Guardiola nun Zeit, um aus seinen Fehlern zu lernen und seine Mannschaft perfekt auf das Rückspiel gegen Atletico vorzubereiten. In Erinnerung an die Halbfinal-Rückspiele der vergangenen beiden Jahre gegen Real Madrid (0:4) und den FC Barcelona (3:2) soll sich zumindest der Teil der Geschichte nicht noch einmal wiederholen. 

Alessa-Luisa Naujoks


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